Tipps fürs Netz: Typische Fallen, gehackte Accounts, Internet für Kinder & ein Buch für erfolgreiche Websites

Ihr klickt auch manchmal auf Shopping-Werbung bei Instagram und dann wartet Ihr wochenlang auf das Paket? Euer Account wurde schon mal gehackt? Oder Ihr habt einfach Sorge, wie Ihr Eure Kinder auf diese echt chaotische Online-Welt loslassen sollt? Radio Essen gibt Euch viele Tipps für die verschiedensten Bereiche im Netz. Das war auch Thema am Social-Media-Sonntag mit Moderatorin Larissa Schmitz, am 17. Oktober.

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Radio Essen-Tipp 1 gegen Phishing und Hacker

"Sie haben am Gewinnspiel XY gewonnen, klicken Sie hier, um Ihren Gewinn zu erhalten..." Solche Mails kennen viele von uns. Sie landen fast täglich im Junkmail-Ordner. Manche sehen aber täuschend echt aus und dann landet der Klick schnell auf einem Anhang oder auf einem Link. Mails, die mit blöden Tricks an Eure Kontodaten oder andere Daten wollen, heißen Phishing-Mails und da gilt die Devise: Niemals solche komischen Mails öffnen! Was aber tun, um sich vor den täuschend echt aussehenden Mails zu schützen und auch vor sonstigen Hacker-Angriffen?

  • Immer auf die URL bei Links oder auf die Absende-Adresse achten. Oft sind bei Phishing-Mails falsch geschriebene Markennamen zu sehen oder sehr viele kryptische Zahlen und Zeichen. Da dann niemals draufklicken.
  • Checkt bei Online-Shops und, wenn Ihr auf Werbe-Anzeigen klickt, immer das Impressum und schaut, wo ein Unternehmen sitzt bzw. woher die Ware kommen soll. Das gibt Euch Anzeichen, ob ein Shop echt ist oder auch über die Qualität der Ware.
  • Führt regelmäßig die angebotenen System-Updates durch, die Eure Geräte Euch anbieten, auch, wenn diese meist zu ungünstigen Zeitpunkten aufploppen. Da sind aber oft auch schon wichtige Sicherheitsupdates dabei, die wiederum vor Hackerangriffen schützen können.

Facebook- oder Instagram-Account gehackt - Was jetzt?

Werden plötzlich Nachrichten bei Facebook und Instagram verschickt, die Ihr gar nicht geschrieben habt? Oder erscheinen auf Euren Pinnwänden Postings, die Ihr gar nicht abgesetzt habt? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Euer Account gehackt wurde. Kein Grund, gleich zu verzweifeln. Es gibt einige Möglichkeiten, wie Ihr Euren Account zurück erobert.

Fall 1: Ihr könnt Euch noch einloggen bei Facebook oder Instagram?

  1. Dann loggt Euch ein.
  2. Ändert in den Einstellungen sofort Euer Passwort und schaut bei Euren Konto-Einstellungen nach, ob andere Mail-Adressen hinterlegt wurden. Wenn ja, dann löscht alle Adressen, außer Eure. Genauso solltet Ihr die hinterlegten Telefonnummern prüfen und ggf. fremde löschen. Bei Facebook geht das unter "Allgemein" > "Kontakt".
  3. Bei Instagram solltet Ihr zusätzlich noch in den Einstellungen unter Sicherheit die Login-Aktivität überprüfen. Sind dort andere Geräte angemeldet, die Ihnen nichts sagen, dann diese über die drei Punkte "abmelden".
  4. Dann wechselt in den Einstellungen auf das Menü "Sicherheit". Stellt ein, dass Ihr z.B. über Email informiert werden wollt, wenn sich jemand anderes in Euren Account einloggt.

Fall 2: Ihr könnt Euch nicht mehr einloggen bei Facebook oder Instagram?

  1. Schaut zuerst, ob Ihr Euch noch in Euren E-Mail-Account einloggen könnt. Und zwar in den, der mit den Accounts verbunden ist. Findet Ihr da eine Mail über eine Passwort-Änderung? Dann klickt darin auf einen Link zur erneuten Änderung Eures Logins. Wahlweise heißt es dann auch "Secure your Account here".
  2. Um Euer Passwort zu ändern, geht auf die Login-Seite von Facebook oder Instagram. Dort gibt es die Option "Passwort vergessen?".
  3. Wenn Ihr keinen Zugriff mehr auf Eure Mailadresse habt, folgt den Anweisungen, als ob Ihr das Passwort vergessen hättet. Dann habt Ihr die Möglichkeit auf verschiedene Weise das Passwort zu ändern, auch ohne Zugang zu Euren Mails. Bei Facebook könnt Ihr Euren Account-Namen und den eines Freundes angeben. Bei Instagram müsst Ihr dann eine Support-Anfrage stellen und eine andere Mailadresse, auf die Ihr Zugriff habt. Dahin bekommt Ihr dann weitere Anweisungen.

Mehr Tipps gegen Hacker-Angriffe findet Ihr hier.

Radio Essen-Tipp 2: Wann sollen Kinder online gehen?

Viele Eltern fragen sich, ab wann Kinder auf die Online-Welt losgelassen werden sollen, wann darf es auch mit dem Smartphone losgehen? Das Jugendamt in Essen gibt da eine gute Tendenz: Die Grundschule sei tatsächlich ein guter Zeitpunkt, um mit einem eigenen Handy zu starten. Das kann die dritte oder vierte Klasse sein und dann muss es auch nicht direkt ein Handy mit Internetzugang sein. Aber erste kindgerechte Apps nutzen und dabei dem vernünftigen Umgang erklärt zu bekommen, kann helfen, dass die Kinder in den weiterführenden Schulen nicht überfordert sind mit der geballten Daten-Welt des Internets.

Der Medienbeauftragte des Jugendamts Essen sagt aber auch klar: Alles muss begleitend eingeführt werden. Eltern sollten darauf achten, dass Kinder nicht alleine auf das Internet, Social Media und Apps losgelassen werden. Die Reizüberflutung ist für Erwachsene schon nicht leicht zu differenzieren, für Kinder also fast unmöglich.

Es gibt darüber hinaus auch viele Seiten im Internet, die kindgerecht gehalten sind. Das seht Ihr an einfachen Merkmalen:

  • Seiten und Apps sind nicht zu textlastig und einfach geschrieben
  • Sie sind eher spielerisch und bildreich gestaltet
  • Es gibt eine sehr leichte Navigation
  • Sie sind gewaltfrei und größtensteils auch werbefrei
  • Es gibt keine Weiterleitung zu anderen Plattformen, sozialen Netzwerken oder zu bezahlene Angebote

YouTube bietet zum Beispiel eine Version extra für Kinder an - YouTube KidsBeliebte Kindersuchmaschinen sind unter anderem Blinde Kuh oder fragFINN.

Wenn Kinder mit mehr Apps in Kontakt kommen, die ein Google-Konto erfordern, dann gibt es auch für Jugendliche ab 13 Jahren eine eigene Konto-Möglichkeit. Die können Eltern über Family Link erstellen. Das kann dann auch mit dem Google-Konto der Elten verknüpft werden. So haben Eltern gleichzeitig die Aufsicht über das Konto.

Mehr Tipps für Kinder und Jugendliche im Netz bekommt Ihr hier.

Radio Essen-Tipp 3: Mit eigener Website und Social Media Geld verdienen

Ihr wollt Euch auch mal auf dem eigenen YouTube-Channel ausprobieren oder einen eigenen Online-Shop aufbauen, Euch selbstständig machen mit eigener Website? Oder Ihr seid bei Euch auf der Arbeit verantwortlich für den Internet-Auftritt? Dann gibt es da auch einiges zu beachten, was Euch helfen kann, eine erfolgreiche Seite oder Channel aufzubauen. Wichtig sind regelmäßige Inhalte, also Videos und Texte, damit Eure Follower auch ständig mit neuen Inhalten konfrontiert werden. Dazu hilft es zum Beispiel, einfach darüber zu schreiben oder in Videos zu reden, was Ihr von anderen zu einem Thema gefragt werdet. Also, was sind so typische Fragen an Euer Unternehmen oder Euer Hobby? Diese Fragen beantwortet Ihr dann auf Eurer Seite oder Eurem Channel.

Burhard Asmuth kommt aus Essen und betreibt eine Online-Marketing-Beratungsfirma in Rüttenscheid. In seinem Buch "Geduld, Schweiß & wunde Finger – Geld verdienen mit eigener Website" gibt er viele nützliche Tipps auf sehr sympathische und kurzweilige Art zum Besten. Einige davon verrät er auch im Radio Essen-Interview mit Moderatorin Larissa Schmitz.

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Typische Fallen im Netz

Im Interview beschreibt Burkhard Asmuth auch noch typische Fallen, auf die wir gerne mal im Netz reinfallen. Gerade Werbung auf Instagram und Facebook verleitet viele oft zum Klick. Dann liegt dahinter irgendein Online-Shop, der Billigware verkauft, auf die wir häufig viele Wochen warten müssen, weil die Ware aus Asien kommt. Oder im Schlimmstfall war das ein Fake-Shop, von dem gar keine Ware ankommt. Deshalb auch hier wichtig, das Impressum der Website zu checken. Wo sitzt das Unternehmen? Gibt es das Unternehmen überhaupt? Wenn Ihr da nach Erfahrungen googelt, dann findet Ihr schnell, ob jemand schon miese Erfahrung gemacht hat oder weiß, dass es ein Fake-Shop ist.

Asmuth sagt auch, wir fallen da schnell drauf rein, weil die Werbung heutzutage ganz einfach und kostenlos sehr professionel aufgebaut werden kann. Dazu gibt es gute Programme, die kostenlos zugängig sind und mit denen jeder, einfache schöne Anzeigen erstellen kann. Fake ist da leicht hinter zu verstecken.

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