Viel Regen in Essen im Frühjahr: Trinkwasserversorgung gesichert

In Essen hat es im Frühjahr sehr viel geregnet. Das ist gut für die Trinkwasserversorgung. Es reicht aber immer noch nicht, um den Wassermangel auszugleichen.

© Anna Bartl, Radio Essen

Viel Regen in Essen - und trotzdem ist es zu wenig

Im Frühjahr hat es in Essen in diesem Jahr sehr viel geregnet. Der März war der nasseste seit 25 Jahren, erklärt der Ruhrverband in seiner Frühjahrsbilanz. 147 Millimeter Niederschlag fielen in diesem März. Das ist acht Mal so viel wie im letzten Jahr - wobei der März 2022 in die Top 5 der trockensten Märze gehört. Auch im April und im Mai diesen Jahres hat es weiter viel geregnet. Zusammen fiel gut ein Drittel mehr Regen als im Durschnitt der Jahre 1927 bis 2022.

Trotzdem reicht das nicht aus um das Wasserdefizit aus den letzten trockenen Jahren auszugleichen. Es fehlen insgesamt immer noch 125 Prozent an Niederschlag aus einem durchschnittlichen Jahr. Das liegt daran, dass es in den letzten Jahren neben Regenphasen immer wieder sehr lange sehr trockene Perioden gab. Deshalb kommt das Wasser immer noch nicht wieder ausreichend in den unteren Bodenschichten an, um für eine gute Neubildung von Grundwasser zu sorgen.

Genug Trinkwasser in Essen für die nächsten Monate

In Essen wird das Trinkwasser aus der Ruhr gewonnen und in Überruhr aufbereitet. Deshalb ist ein guter Füllstand in den Talsperren wichtig für die Trinkwasserversorgung. Die Talsperren an der Ruhr sind zum Ende des Frühjahrs 2023 mit fünf Prozent mehr Wasser gefüllt als im langejährigen Mittel um diese Jahreszeit. Der Regen hat hier also für eine gute Ausgangslage gesorgt. Der Ruhrverband ist gesetzlich verpflichtet das ganze Jahr über immer ausreichend Wasser in der Ruhr für die Trinkwasseraufbereitung zur Verfügung zu stellen. Deshalb darf die Ruhr nicht austrocknen und gute Vorratshaltung in den Talsperren ist wichtig. Aktuell sind in den Talsperren 10 Millionen Kubikmeter Wasser mehr gespeichert als noch vor einem Jahr.

Regen sorgt in Essen für Hochwasser

Die Regenmengen haben sich in Essen in diesem Jahr aber auch wieder als Hochwasser deutlich bemerkbar gemacht. Die Ruhr war im Frühjahr immer deutlich voller als zum Beispiel jetzt im Juni. Der Ruhrverband hat zwei mittlere Hochwasserereignisse gezählt. Das eine Hochwasser war am 11. März. Da flossen gegen Mitternacht 370 Kubikmeter Wasser pro Sekunde am Pegel Hattingen durch. Das zweite Hochwasser war am 2. April um die Mittagszeit mit einem Durchfluss von 319 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in Hattingen. Normalerweise fließen etwa 70 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Ruhr. Deshalb stand immer wieder der Leinpfad in Kettwig in Richtung Mülheim unter Wasser. Am Freibad in Steele sorgten die Hochwasser ebenfalls für Verzögerungen beim Umbau.

© Anna Bartl, Radio Essen
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