Apotheken in Essen bleiben geschlossen - Proteste für mehr Honorar

In Essen sind am Mittwoch (14. Juni) fast alle Apotheken geschlossen. Die Apothekerinnen und Apotheker protestieren gemeinsam in Düsseldorf. Ihr Motto lautet: "Apotheken kaputt sparen. Arzneimittelversorgung gefährden. Nicht mit uns!". Es gibt aber einen Apotheken-Notdienst.

Apotheker in Essen protestieren

Die meisten Apotheken in Essen werden am Mittwoch (14. Juni) geschlossen bleiben. Die Apothekerinnen und Apotheker fahren nach Düsseldorf, um ihre Forderungen hörbar zu machen. Sie fordern von der NRW-Landesregierung und vom Bundesgesundheitsminister mehr Anerkennung für ihre Arbeit. Seit zehn Jahren wurden die Honorare für die Apotheker nicht mehr erhöht. Die Honorare für die Ausgabe der verschreibungspflichtigen Medikamente machen aber in den meisten Apotheken rund 80 Prozent des Umsatzes aus, sagt der Sprecher der Essener Apotheker. Immer mehr Apotheken schließen, weil sie nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können oder kein Personal mehr finden. Außerdem möchten die Apothekerinnen und Apotheker nicht ständig mit Lieferengpässen für Medikamente kämpfen und ihre Kunden enttäuschen müssen. Das Problem spitzt sich in den letzten Jahren immer mehr zu. Die Gründe für den Protest erklärt der Sprecher der Essener Apotheker Hanno Höhn im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.

© Radio Essen

So bekommt Ihr in Essen noch Eure Medikamente

In Essen wird am Mittwoch (14. Juni) wahrscheinlich nur noch jede zehnte Apotheke öffnen. Insgesamt gibt es in der Stadt 123 Apotheken. Die Apotheken stellen auf jeden Fall einen Notdienst sicher. Hier bekommt ihr die Info, welche Apotheke im Notdienst bereit stehen. Die Apotheker empfehlen allerdings die Besorgung der Medikamente zu planen, sodass am Mittwoch nur wenige Kundinnen und Kunden den Notdienst benötigen. Auch die Ärzte sind informiert und können ebenfalls entsprechend planen. Am besten werden Medikamente schon am Dienstag (13. Juni) oder erst am Donnerstag (15. Juni) besorgt.

Die Apothekerinnen und Apotheker fordern ausdrücklich ihre Kundinnen und Kunden auf an dem Protest teilzunehmen. Denn so können die Apotheken auch in Zukunft jeden mit ausreichend Medikamenten versorgen. Viele Probleme müssen allerdings politisch gelöst werden. Außerdem müssen auch die Krankenkassen und die Pharmakonzerne an einer Lösung mitarbeiten.

So sah es bei der Demo in Düsseldorf aus.© Radio NRW
So sah es bei der Demo in Düsseldorf aus.
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