Nach Missbrauchs-Vorwürfen in Essen: Kita-Mitarbeiter soll Kinder mit Süßigkeiten belohnt haben

Der Kita-Mitarbeiter aus Essen, der Kinder sexuell missbraucht haben soll, sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Äußern will er sich bis jetzt nicht. Es gibt aber neue Details von der Staatsanwaltschaft.

© Anne Schweizer/ Radio Essen

Kinder in Essen kamen mit Süßigkeiten nach Hause

Der Kita Zweckband hatte am Samstag (10. Juni) mittgeteilt, dass sie einen Kinderpfleger freigestellt haben. Der Mann soll Kinder sexuell missbraucht haben. Jetzt gibt es neue Details. Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft soll der Kita-Mitarbeiter die Kinder für die sexuellen Übergriffe mit Süßigkeiten belohnt haben. Dabei geht es wohl um zwei Vorfälle, die sich am Dienstag (06. Juni) ereignet haben sollen. Zwei Kinder seien mit Süßigkeiten nach Hause gekommen. Die gibt es in der Kita wohl nur zu besonderen Anlässen, deswegen wurden die Eltern misstrauisch. Die Kinder sollen ihren Eltern dann erzählt haben, dass sie die Süßigkeiten als Belohnung bekommen haben - für sexuelle Übergriffe. Worum es dabei genau gegangen sein soll, kann die Staatsanwaltschaft nicht sagen. Am Mittwoch (07. Juni) erstatten die Eltern Anzeige, am Donnerstag (08. Juni) wurde die Wohnung des 25-jährigen Kinderpflegers durchsucht. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Da soll er laut Staatsanwaltschaft auch erst einmal bleiben, da Fluchtgefahr bestehe.

Kita-Mitarbeiter aus Essen bis jetzt nicht auffällig

Laut Kita Zweckverband in Essen hätte sich der Kinderpfleger vor den Vorfällen noch nie auffällig verhalten. Der 25-jährige ist ausgebildeter Kinderpfleger und war als pädagogischer Mitarbeiter in der Kita im Essener Süden angestellt. Sein Verteidiger Volker Schröder sagt uns in einem Radio Essen-Interview, dass der Mann in Essen aufgewachsen und mit Essen verwurzelt sei. Er sei in einem Verein und mit Freunden und Familien vernetzt. Deswegen widerspricht Schröder auch den Annahmen der Staatsanwaltschaft. Für Schröder besteht keine Fluchtgefahr bei dem Kinderpfleger.

Verteidiger in Essen will Haft prüfen lassen

Seit dem Wochenende sitzt der 25-jährige aus Essen in Untersuchungshaft. Bis jetzt hat er sich noch nicht zu den Vorfällen geäußert - auf Ratschlag seines Verteidigers. Volker Schröder hofft auf eine milde Strafe für seinen Mandanten und will eine Bewährungsstrafe. "Das, was passiert sein soll, bewegt sich an der untersten Grenze der Strafbarkeit", sagt Volker Schröder. Er schätzt die Wiederholungsgefahr als sehr gering ein und möchte die Eltern in Essen beruhigen. Jetzt werden gerade die Handy- und Computerdaten des 25-jährigen untersucht. Volker Schröder möchte den Haftantrag jetzt prüfen lassen.

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