Stadt Essen plant den Stadionausbau weiter - wichtige Entscheidungen erwartet

Die Stadt Essen plant den weiteren Ausbau des Stadions an der Hafenstraße. Die vier Ecken sollen endlich ausgebaut werden. Jetzt müssen die Politikerinnen und Politiker die nächsten Entscheidungen treffen.

Pläne für Ausbau Stadion an der Hafenstraße in Essen
© Ralph Rieger

Schließt Essen die Ecken im Stadion?

In Essen soll das Stadion an der Hafenstraße ein komplettes Stadion mit vier Ecken werden. Bisher stehen nur die einzelnen Tribünen und es gibt zu wenig Plätze im Stadion. Das war mit ein Grund, weshalb Essen zum Beispiel keinen Zuschlag für die Frauen-Fußball Europameisterschaft 2029 bekommen. Mit dem Ausbau der vier Ecken sollen in Zukunft 26.608 Zuschauerinnen und Zuschauer einen Platz im Stadion finden, bisher sind es nur rund 20.000 Plätze.

Auch die Vereine, Rot-Weiss Essen und die SGS Essen, würden vom Ausbau profitieren. Rot-Weiss Essen könnte mehr Tickets verkaufen und mehr Geld einnehmen. Bleibt RWE in der Dritten Liga, wird die Stadt Essen weiterhin Geld zum Betrieb des Stadions zuschießen müssen. Der Zuschuss würde aber geringer ausfallen als jetzt, erklärt die Stadt Essen in einer Vorlage für die Politikerinnen und Politiker. Würde RWE in der Zweiten Bundesliga spielen, kann der Betrieb des Stadions sogar ohne städtische Zuschüsse erfolgen. Unklar bleibt in der Vorlage was passiert, sollte Rot-Weiss Essen noch in der laufenden Saison aus der Dritten Liga absteigen.

Der Zeitplan in Essen und die Kosten für den Ausbau

In Essen wird über den Ausbau des Stadions an der Hafenstraße schon länger diskutiert. Schon beim Bau des Stadions wurden an den Ecken die entsprechenden Kanäle und Anschlüsse verlegt. Bis Ende Dezember diesen Jahres soll die Grundstücksverwaltung Stadt Essen GmbH (GVE) die Vergabe der Aufträge vorbereiten. Im kommenden Jahr sollen dann die Aufträge ausgeschrieben und vergeben werden. Der Bau soll nach der Saison 2025/26 starten. Als spätesten Baubeginn hat die Stadt den 1. Juli 2026 festgelegt. Vorher sollen die Pläne noch mit beiden Vereinen RWE und SGS Essen abgestimmt werden.

Im Jahr 2027 sollen die Ecken und der neue Windfang gebaut werden. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von insgesamt 28,76 Millionen Euro für den Ausbau des Stadions. Zunächst sollen in diesem Jahr 2,7 Millionen Euro für die weiteren Planungen und im nächsten Jahr 6,7 Millionen Euro bereit gestellt werden. Auf den Dächern der Ecken sollen Photovoltaik-Anlagen aufgebaut werden. Die geschlossenen Ecken sollen außerdem den Lärm aus dem Stadion besser zurückhalten.

Sollen zu: Die Ecken im Stadion an der Hafenstraße.© Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Sollen zu: Die Ecken im Stadion an der Hafenstraße.
© Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services

Das Stadion Essen braucht ein Update

Im Stadion in Essen müsste die Stadt in den nächsten Jahren sowieso einiges machen. Die Umkleidekabinen müssen modernisiert und an internationale Sicherheits- und Komfortstandards angepasst werden. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen in Zukunft leichter zu den Sitzplätzen und in die VIP-Bereiche kommen. Es müssen außerdem entsprechende Medientechnik eingebaut und weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, damit das Stadion internationalen Standards entspricht. Ein weiterer Schwerpunkt beim Umbau ist die Anbindung des Stadions an Bus und Bahn, mehr Parkplätze und Stellplätze für Fahrräder. So sollen Fans und Besucherinnen und Besucher bei Konzerten und Veranstaltungen in Zukunft besser ins Stadion kommen können.

Das Hin und Weg zum Stadion in Essen

Die Stadt Essen plant zusammen mit dem Ausbau des Stadions auch viele weitere Maßnahmen, die das Hin und Weg zum und vom Stadion leichter machen sollen. Angedacht ist ein neues Parkhaus auf dem Grundstück Lüscherhofstraße. Das könnte mit einem Bürogebäude kombiniert werden. Unter der Woche könnten die Anlieger dort parken, am Wochenende und bei Veranstaltungen die Stadionbesucher.

Der Radweg an der Berne soll bis zum Stadion ausgebaut werden. Dort soll ein großes Parkhaus für Fahrräder entstehen. Bis zu 1400 Fahrräder sollen in dem Parkhaus Platz haben. Auch über den Radschnellweg 7 ist das Stadion erreichbar. Die Stadt sieht hier großes Potenzial.

Viele Fußwege sollen breiter werden zum Beispiel zum Parkplatz am Autokino in Bergeborbeck. Auch zum Parkplatz "Scheicher" soll es einen neuen Weg geben. Die Fußwege an der Bottroper Straße sollen ebenfalls breiter werden. Die Ruhrbahn will mehrere Haltstellen wie die Stationen Bergeborbeck und Bocholder Straße erneuern und eine neue Haltstelle an der Wendeschleide einrichten. Außerdem wird ab 2028 auch die City-Bahn fast bis zum Stadion fahren. Da bleibt noch ein Fußweg von rund 700 Metern von der Endhaltestelle übrig. Auf lange Sicht soll die City-Bahn sogar bis nach Vogelheim fahren. Außerdem wünscht sich die Stadt den Ausbau des S-Bahnhofs Bergeborbeck. Das ist aber ein Wunsch, den die Stadt selbst nicht entscheiden und umsetzen kann.

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