Essen macht mehr aus der Innenstadt - zahlreiche Maßnahmen geplant!
Veröffentlicht: Mittwoch, 05.03.2025 05:12
Die Stadt Essen will die Innenstadt wieder lebendiger, attraktiver und anziehender machen. Dafür wurden in den letzten Jahren viele Ideen gesammelt. Jetzt gibt es eine lange To-Do-Liste.

Essen will in der Innenstadt viel verändern
Die Stadt Essen hat ein neues Konzept für die Innenstadt vorgestellt. In den letzten zwei Jahren hat die Stadt mit vielen Essenerinnen und Essenern, mit Kindern und Jugendlichen, Senioren und vielen anderen Akteuren über die Innenstadt diskutiert und einige Ideen gesammelt. Zunächst hat die Stadt damit ein allgemeines Leitbild festgelegt. Das beschreibt grob wie die Innenstadt in Zukunft sein soll. Die drei Adjektive lauten grün, durchmischt und gemeinschaftlich. Jetzt hat die Stadt 37 Maßnahmen vorgestellt, die in den nächsten Jahren nach und nach umgesetzt werden sollen. Außerdem soll es 15 QuickWins geben, die kurzfristig bereits in diesem Jahr fertig werden. Im Foyer im Rathaus in der Innenstadt werden die Ideen auf vielen Bildern und Grafiken deutlich und sehr konkret. Inzwischen verändern sich auch schon viele Orte in der Innenstadt wie der Königshof und der Willy-Brandt-Platz, der Weberplatz und die Stadtbibliothek an der Porschekanzel. Bei einer großen Podiumsdiskussion wurden die Maßnahmen in den Räumen der Funke Mediengruppe vorgestellt. Um die Maßnahmen zu finanzieren, will die Stadt Fördermittel beantragen. Anfang April sollen die Politikerinnen und Politiker im Rat der Stadt dem Paket zustimmen.
Meinungen und Wünsche in Essen zur Innenstadt
In vier großen Podiumsdiskussionen in Essen vor zwei Jahren wurde zum Beispiel über die Mobilität, die Aufenthaltsqualität und das Bummeln und Sitzen in der Innenstadt gesprochen. Dabei wurde unter anderem auch diskutiert, ob die Innenstadt komplett autofrei werden soll. Eine der wichtigsten Forderungen war immer wieder mehr "Grün" in der Innenstadt und mehr Spielangebote für Kinder. Außerdem soll die Innenstadt sauber und sicher sein. Das sind alles Überlegungen, die jetzt auch umgesetzt werden sollen. Die Innenstadt soll wieder das Wohnzimmer für alle Essenerinnen und Essenerin werden. Gleichzeitig soll sie noch mehr Touristinnen und Touristen anziehen und damit auch den Handel wieder ankurbeln. Profitieren würden davon alle, die in der Innenstadt ihr Geschäft, ihr Hotel oder ihre Gastronomie haben. So haben Essenerinnen und Essener ihre Ideen für die Innenstadt bei einer kurzen, nicht repräsentativen Radio Essen-Umfrage erklärt.
Innenstadt in Essen bekommt an vielen Stellen ein neues Gesicht
Die Essener Innenstadt wird bald an vielen Orten anders aussehen. Über die Kettwiger Straße und Viehofer Straße wird sich ein blau-grünes Band ziehen. Es werden Baumreihen, Blühstreifen, Pflanzbeete aufgestellt. Dazu kommen Wasserspiele, Bachläufe und andere Wasserelemente. Das alles wird vor allem im Sommer für ein besseres Klima in der Innenstadt sorgen. Auch der Weberplatz wird nach diesem Prinzip in ein blau-grünes Wohnzimmer verwandelt, sobald dort das Standesamt und die neuen Wohnungen fertig sind.
Den Bereich rund um die Marktkirche, also den Markt, den Flachsmarkt, die Porschekanzel und den Kornmarkt, will die Stadt neu gestalten. Die bis jetzt versiegelten Flächen sollen aufgerissen und bepflanzt werden. Außerdem soll mehr Platz für Cafés und Restaurants und auch zum draußen Sitzen geschaffen werden. Direkt an der Porschekanzel baut die Stadt die neue Stadtbibliothek. Der Raum um die Bibliothek soll später als Begegnungsort für Kunst, Kultur, Glauben und Wissenschaft genutzt werden.
Der Theaterplatz und der Bereich am I., II. und III. Hagen soll ebenfalls komplett umgestaltet werden. Hier sollen in Zukunft keine Autos mehr langfahren und parken. Die Bordsteinkanten und Straßen sollen verschwinden. Auf dem Theaterplatz soll es im Sommer ebenfalls wieder gastronomische Angebote geben. Zusätzlich können dort dann auch öffentliche Proben oder Theateraufführungen stattfinden.
Essen will noch viel ausprobieren in der Innenstadt
Die Stadt Essen will in den nächsten Jahren vor allem den Verkehr in der Innenstadt verändern. Die Geschäfte müssen natürlich weiterhin mit Waren beliefert werden. Die Stadt will dafür aber ein neues Logistik-Konzept zusammen mit den Geschäftsleuten erarbeiten. Dazu können in Zukunft die digitale Routenplanung, Mikro-Hubs und anbieterübergreifende Lieferplattformen gehören. Auch autonome, emissionsfreie Lieferfahrzeuge sollen eingesetzt werden. Zunächst will die Stadt verschiedene Lösungen ausprobieren und in der Praxis testen.
Auch für Radfahrerinnen und Radfahrer soll es einfacher werden in der Innenstadt. Die Nord-Süd-Radroute zwischen dem Hauptbahnhof, dem Willy-Brandt-Platz über die Rathenaustraße, den Theaterplatz und das Schwarze Horn bis zur I. Weberstraße soll besser ausgeschildert werden. Jetzt gibt es immer wieder Ärger mit Fußgängerinnen und Fußgängern, die nicht genau wissen, dass das eine Radroute ist. Symbole auf dem Boden sollen das in Zukunft deutlicher machen. Außerdem will die Stadt kostenlose und wettergeschützte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder installieren. Die Stellplätze soll es ab dem nächsten Jahr geben und Essenerinnen und Essener animieren, das Auto stehen zu lassen und mit dem Fahrrad zu fahren.
Wohnen in Essen in der Innenstadt
In Essen stehen gerade in der Innenstadt immer mehr Ladenlokale leer. Die Stadt will jetzt rausfinden ob und wie sich solche Flächen in Wohnungen umwandeln lassen. Schon jetzt gibt es dazu einige neue Projekte. Zum Beispiel wird das ehemalige AWO-Haus am Pferdemarkt umgebaut. Dort investiert POHA-House. Das Unternehmen richtet komplett eingerichtete Wohnungen vom WG-Zimmer bis zur Drei-Raum-Wohnung ein. Wer dort einziehen will, muss praktisch nur noch seine eigenen Sachen mitnehmen, braucht aber weder Möbel noch eine Küche. Auch das ehemalige Geschäftshaus von Leuchten Kaiser soll zu Apartments umgebaut werden. Die Stadt will dazu das Bau- und Planungsrecht, die Eigentumsstrukturen und die Kosten analysieren. Mit Best-Practice-Beispielen sollen auch andere Eigentümer und Investoren animiert und unterstützt werden, solche Ideen zu verfolgen.
Spaß, Spiel und Sport in der Innenstadt
ESSEN in großen Buchstaben soll bald als Schriftzug an einem markanten Ort in der Innenstadt stehen. Dort können dann alle ihre Fotos machen und über alle Kanäle verbreiten. Der neue Fotospot soll für mehr Bekanntheit der Stadt und für mehr Beliebtheit sorgen. Außerdem will die Stadt mehr Sportangebote in die Innenstadt bringen. Die Angebote können zum Beispiel Bouldern, 3x3 Basketball, Parkour oder Teqball sein. Außerdem soll es Tanzflächen geben. Die Angebote können temporär oder auch dauerhaft sein.
An den Haupteingängen zur Innenstadt sollen LED-Anzeigetafeln für mehr Orientierung sorgen. Dort können Veranstaltungen, lokale Initiativen und aktuelle Nachrichten abgefragt werden.

Mehr Geld soll in Essen in die Innenstadt fließen
Um das in Essen mit allen Interessengruppen in der Innenstadt umzusetzen, wird die Stadt eine zentrale Anlaufstelle für das Management in der Innenstadt einrichten. Es wird ein Ladenlokal geben, in dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt sitzen und damit ansprechbar sind für neue Ideen, aber auch für Kritik. Außerdem will die Stadt den laufenden Diskussionsprozess mit allen weiter fortsetzen und immer wieder neue Angebote zum Mitmachen schaffen. Es soll ein Beirat für die Innenstadt geschaffen werden, in dem neue Ideen vorgestellt und diskutiert werden. Außerdem soll es einmal im Jahr eine Innenstadtkonferenz geben und ein Forum für Eigentümerinnen und Eigentümer. Mit einem Innenstadtfond sollen kleinere Projekte schnell umgesetzt werden können. Mit einem weiteren Fond sollen dauerhafte Investitionen von Gewerbetreibenden, Gastronomen und Eigentümern von der Stadt jeweils zur Hälfte gefördert werden. Insgesamt will die Stadt 40 Millionen Euro in die Innenstadt investieren. Ein Teil des Geldes soll aus Fördermitteln für den Städtebau von Bund und Land kommen. Dafür hat die Stadt auch das Konzept entwickelt.
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