Schub in Essen für Unternehmer mit ausländischen Wurzeln

In Essen haben ein Drittel der Menschen ihre Wurzeln in anderen Ländern. Sie oder Ihre Eltern sind nach Essen gekommen, um hier mehr zu erreichen. Das funktioniert auch bei einigen - trotzdem brauchen viele Unterstützung auf dem Weg zum eigenen Unternehmen, zum Ausbilder oder wenn sie wachsen möchten. Dafür gibt es jetzt eine neue Beratungsstelle.

© Radio Essen

Neue Beratungsstelle in Essen für Unternehmerinnen und Unternehmer

Essen ist die erste Stadt, in der sich Menschen mit Migrationshintergrund beraten lassen können, wenn sie die ersten Schritte in die Selbstständigkeit planen oder zum Beispiel ihr Unternehmen vergrößern möchten. Die Beratungsstelle hat Anfang Februar die Arbeit aufgenommen. Die ersten Anfragen gibt es auch bereits - zum Beispiel von einem Autolackierer, der gern ausbilden möchte, und von einem Unternehmen, das arabische Süßigkeiten herstellen möchte. Viele kennen die Regeln in Deutschland dafür nicht oder sind aufgrund Ihrer Herkunft auch andere Wege gewohnt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Beratungsstelle wollen Anlaufpunkt sein und Sie dort abholen, wo Sie gerade stehen. Sie sprechen Deutsch, Englisch, Arabisch und Türkisch und haben selbst einen entsprechenden kulturellen Hintergrund, sodass Sie nachvollziehen können, was bei manchen Fragen gemeint ist. Nora Ismail ist eine von Ihnen und arbeitet in der Beratungsstelle für Migrationsökonomie in der Innenstadt. Im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl erzählt Sie, welche Möglichkeiten sich für alle mit der Beratungsstelle öffnen.

© Radio Essen

Essen hat viel Potential - das muss nur jemand hervorholen

Die Stadt Essen hat eine Menge Potential, das nicht oder nur wenig genutzt wird. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer, die ausländische Wurzeln haben, bilden zum Beispiel nicht aus. Sie würden zwar gern, aber wissen meist nicht wie. Bei diesen Fragen kann die Beratungsstelle weiterhelfen. Wenn diese Stelle gut anläuft, könnte es danach auch mehr Ausbildungsplätze in der Stadt geben.

Unternehmen, die sich vergrößern wollen, mehr Personal einstellen wollen, scheitern darüber hinaus manchmal daran, dass Sie keine neuen Räume finden. Auch hier will die Beratungsstelle in Zukunft unterstützen und zum Beispiel mit den Vermieterinnen und Vermietern reden. Fördermittel bieten ebenfalls viele Chancen für Unternehmen. Häufig finden sich Unternehmerinnen und Unternehmer im Förderdschungel in Deutschland nicht zurecht oder wissen nicht, dass Sie einen Anspruch darauf haben könnten. Auch gibt es von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Beratungsstelle Tipps und wenn Sie nicht weiter wissen, dann wissen sie an wen man sich wenden kann.

Mit einer Studie hat die Stadt Essen dieses Potential herausgefunden und wurde belegt, dass mit Hilfestellungen viele Fragen zu klären sind. Deshalb hat der Rat der Stadt Essen beschlossen, die Beratungsstelle für Migrationsökonomie zu gründen. Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten seit Anfang Februar dort. Sie wollen aber nicht nur aus dem Büro heraus arbeiten, sondern auch zu den Unternehmerinnen und Unternehmern gehen und fragen, was sie brauchen. Das Projekt läuft erst einmal über drei Jahre und wird mit 1,3 Millionen Euro finanziert. Die Beratungsstelle ist bei der Essener Wirtschaftsförderung (EWG) angesiedelt. Die EWG hat dafür drei neue Stellen geschaffen und dazu kommen Mitarbeiterinnen aus dem JobCenter und dem Kommunalen Integrationszentrum. Die Arbeit der Beratungsstelle soll in den drei Jahren überprüft werden, um zu sehen, welche Wirkung die Arbeit hat. Aktuell ist die Beratungsstelle online zu erreichen. In Essen sind mehr als 12.000 Selbständige mit ausländischem Pass registriert.

Weitere Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline