Corona-Talk bei Radio Essen: Long-Covid, Impfen und Herbstwelle

Die befürchtete Corona-Herbstwelle flacht laut dem Robert Koch-Institut aktuell etwas ab. Lohnt sich das Impfen dann noch? Und was wissen wir über Long Covid? Im Radio Essen-Corona-Talk am 10. November haben wir mit bekannten Experten aus Essen Eure Fragen geklärt.

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Der Radio Essen-Talk: "Corona - wie geht es weiter?"

"Im Herbst und Winter werden die Corona-Zahlen wieder steigen". Davor haben das Robert Koch-Institut und das Bundesgesundheitsministerium lange gewarnt. Doch wie ist die Lage aktuell? Wie ernst müssen wir neue Corona-Varianten nehmen und hilft das Impfen noch? Wie kommen die Krankenhäuser mit der Herbstwelle klar? Unter anderem darüber haben wir im Radio Essen-Talk gesprochen. Unsere Gäste waren auch diesmal wieder Dr. Andreas Grundmeier, der Corona-Einsatzleiter und Klinikdirektor für Notfall- und Intensivmedizin der Kliniken Essen-Mitte und Dr. Georg-Christian Zinn, der Krankenhaus-Hygieniker und ärztliche Direktor von Bioscientia/Zentrum für Hygiene.

Corona-Talk bei Radio Essen: Situation hat sich seit der Sommerwelle etwas entspannt

Der Herbst ist im vollen Gange und wir steuern auf den Winter zu. In der Vergangenheit war das der Zeitpunkt, zu dem die Corona-Inzidenz in die Höhe ging. Wie Dr. Georg-Christian Zinn erklärt, sind die Mengen der Corona-Tests in seinem Labor aktuell etwas niedriger, allerdings war die Anzahl der positiven Testergebnisse in der Herbstwelle im Oktober dennoch hoch. Mehr als die Hälfte der Tests fielen positiv aus, aktuell liegt die Quote bei circa 40 Prozent. Aufgrund der Menge an Selbsttest liegt die Dunkelziffer vermutlich höher. Insgesamt habe sich die Situation seit der letzten Sommerwelle jedoch etwas entspannt, wie Dr. Andreas Grundmeier erklärt.

Corona-Experten bei Radio Essen: Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben

Viele stellen sich sicher die Frage, ob Corona nicht langsam vorbei sei, insbesondere aufgrund der vielen Lockerungen. Wie Stadtdirektor Peter Renzel im Podcast Essen im Ohr gesagt hat, muss man mit dem Virus leben. Die beiden Corona-Experten sehen es ähnlich, laut Dr. Zinn sei die Pandemie aber trotzdem noch nicht vorbei. Jetzt im Hebst und Winter müsse man noch vernünftig und vorsichtig sein, zugleich sollte man sich aber an höhere Inzidenzen gewöhnen, ohne dabei in Panik auszubrechen. Auch das medizinische System sollte nicht zusammenbrechen.

Corona-Experte Dr. Grundmeier stimmt Peter Renzel zu: "Wir müssen in eine neue Normalität finden, und dazu gehört auch der Kontakt. Wir müssen uns nur über das Risiko im klaren sein." Dabei kommt es vor allem darauf an, ob man sich im Innenraum oder im Freien befindet.

Ältere Menschen sollten Masken tragen, sagen die Experten im Radio Essen-Corona-Talk

Nach den vielen Lockerungen in der Vergangenheit ist es aktuell so, dass das öffentliche Leben weitestgehend ohne das Tragen von medizinischen Masken stattfindet. Wie die Experten im Corona-Talk bei Radio Essen erklären, muss jeder für sich selbst entscheiden, welches Risiko er eingehen möchte. Grundsätzlich sei es jedoch so, dass vor allem ältere Menschen bei der Maske bleiben sollen. Insgesamt ist die Sterberate durch die Impfung zurückgegangen, sagt Dr. Grundmeier. Aktuell sei dies vergleichbar mit der Influenza.

Auch die Kliniken sind natürlich weiterhin ein großes Thema im Bezug auf die Pandemie. Dort sind Wellenbewegungen zu beobachten. Besonders die Sommerwelle kam überraschend und da die Klinken nicht mehr viele Reserven haben, ist Variabilität gefragt.

Experten bei Radio Essen: Virusvarianten sind die spannende Frage des Herbstes

Nun stellt sich sicherlich die Frage, wie die Zukunft aussieht. Die Corona-Experten blicken im Talk mit Radio Essen positiv ins neue Jahr. Im Frühjahr sind wieder viele Lockerungen wahrscheinlich, es wird wieder mehr Normalität geben. Ein wichtiger Grundstein dafür bleibt jedoch die Impfung. Die spannende Frage des Herbstes sei, welche Virusvariante sich durchsetzt. Je nach Subvariante, kann man sich durchaus nach drei oder vier Wochen erneut mit Covid infizieren. Die gute Nachricht dabei: Es gibt wenig schwere Verläufe.

Das nächste Fragezeichen steht hinter der Long-Covid-Erkankung. Die Forschung steht da weiterhin am Anfang, klar ist jedoch, die Impfung verringert die Wahrscheinlichkeit, an Long-Covid zu erkranken. Deshalb, aber vor allem auch um die nach wie vor vorhandene Impflücke zu schließen, sei die Impfkampagne der Bundesregierung wichtig.

Weitere Themen, wie eine vierte oder fünfte Impfung, die Impfung für Kleinkinder oder auch die Anzahl der Patienten in den Krankenhäusern in Essen, gibt es im gesamtem Corona-Experten-Talk auch nochmal zum nachhören.

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