Corona in Essen: Impfkampagne verliert immer mehr an Fahrt

Die Impfkampagne bei uns in Essen kommt immer schlechter voran. Die Zahl der Erstimpfungen steigt so langsam wie seit Monaten nicht. Gleichzeitig steigen die Infektionszahlen und der Frust vieler Eltern.

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© Radio Essen / Fabian Schulenkorf

Corona-Impfungen in Essen: Impfquote steigt nur langsam

Die Impfkampagne bei uns in Essen verliert immer mehr an Fahrt. Nach dem es erst zu wenig Impfstoff und große Nachfrage gab, gibt es aktuell zwar ausreichend Impfstoff, aber immer weniger Essener, die sich impfen lassen wollen. Besonders deutlich wird das an der Impfquote, also dem Anteil der Essener, die gegen Corona geimpft sind. Anfang Mai waren etwa 27 Prozent der Essener mindestens ein Mal geimpft. Bis Juni stieg die Quote um fast 20 Prozentpunkte, die beiden Monate danach nur noch jeweils um 10 Prozentpunkte und zuletzt im August um nicht mal mehr 5 Prozentpunkte.

Corona-Zahlen in Essen steigen, Impfungen stagnieren

Gleichzeitig zum sinkenden Interesse an Corona-Impfungen steigen die Infektionszahlen bei uns in Essen weiter an. Und auch der Ärger darüber wächst. Eltern schreiben uns, dass ihre Kinder immer häufiger in Quarantäne müssen, weil es in der Kita Corona-Fälle gibt. Andere ärgern sich über ähnlche Situationen an den Schulen. Sie laufen zwar wieder in Präsenzunterricht, flächendeckend Luftfilter gibt es aber nach wie vor nicht. Experten sind sich sicher: Der einzige Weg raus aus der Corona-Pandemie ist ein möglichst hoher Anteil an Geimpften in der Bevölkerung. Und da geht es nur langsam voran.

Stadt Essen passt Impfkampagne an und schafft dezentrale Angebote

Die Impfkampagne bei uns in Essen entwickelt sich seit Wochen schon weiter, um dem Trend des sinkenden Impf-Interesses entgegenzuwirken. Neben dem Impfzentrum wird inzwischen auch bei den Ärzten und Betriebsärzten, in Schulen, Berufskollegs und direkt in den Wohngebieten geimpft. Das Impfzentrum in Rüttenscheid wird Ende des Monats geschlossen, wie vom Land NRW lange geplant. Es ist ohnehin aktuell nur noch zu etwa einem Viertel ausgelastet. Die Stadt sagt, dass die dezentralen Impf-Angebote in den Stadtteilen von "allen Bevölkerungsteilen gut angenommen" würden. Es kämen sowohl alte als auch junge Essener, mit und ohne Migrationshintergrund.

Die nackten Zahlen sind aber auch hier eher ernüchternd: Letzte Woche gab es bei uns in Essen insgesamt knapp 3.600 neue Erstimpfungen, rund 650 davon bei den Impfungen in den Stadtteilen. In der ersten Woche im Mai wurden dagegen mehr als 21.000 Essener zum ersten Mal geimpft, also etwa sechs mal so viele wie aktuell pro Woche. Um die Zahl der Impfungen zu steigern hat sich Oberbürgermeister Thomas Kufen zuletzt klar für eine 2G-Regel ausgesprochen. Sie würde verschiedene Freizeitangebote nur noch für Geimpfte und Genesene zulassen.

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