Angst in Essen wegen Räumungsklagen - jetzt starten die ersten Verhandlungen

In Essen sollen Mieterinnen und Mieter ihre Wohnungen und Häuser in der Litterode verlassen. Die Allbau will dort alles abreißen und neue Häuser bauen. Einige Anwohnerinnen und Anwohner wehren sich. Jetzt wird über die Räumungsklagen verhandelt.

© Radio Essen

Räumungen in Essen - jetzt müssen die Richter entscheiden

In Essen geht der Streit um die Häuser in der Litterode jetzt in die entscheidende Phase. Am Amtsgericht in Steele stehen jetzt die ersten Verhandlungstermine wegen der Räumungsklagen an. Die Klagen werden alle einzeln verhandelt für jede Mietpartei. Das bedeutet, dass auch die Entscheidungen unterschiedlich ausfallen können. Die Mieterinnen und Mieter in der Litterode wollen in ihren Häusern bleiben. Schon lange sammeln sie Argumente für den Erhalt der Siedlung und setzen sich dafür ein, dass die Häuser saniert werden. Viele wohnen schon lange dort und kennen sich untereinander. Sie schwören auf die gute Nachbarschaft und wollen deshalb auch nicht ausziehen. Die Allbau hatte allen Mieterinnen und Mieter Angebote gemacht, hat teilweise den Umzug bezahlt. Viele sind inzwischen auch ausgezogen. Elf Mietparteien sind aber geblieben und haben in den letzten Monaten nach der fristgerechten Kündigung durch die Allbau die Räumungsklagen erhalten. Dazu gibt es jetzt zwischen Juni bis Oktober insgesamt in acht Fällen Termine am Amtsgericht Steele.

In Essen schon erste Häuser abgerissen an der Litterode

Die Allbau in Essen hat in den letzten Monaten, nachdem die Mieterinnen und Mieter ausgezogen sind, bereits Häuser abreißen lassen. Jetzt werden auch schon die nächsten Schritte beim Wohnungsbauunternehmen vorbereitet. Auf einer Fläche sollen bereits zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils 14 öffentlich geförderten Wohnungen neu gebaut werden. Insgesamt will die Allbau auf dem Gelände mehrere neue Mehrfamilienhäuser und Einfamilienhäuser bauen. Die Allbau hat bereits die Erdarbeiten und Rohbauarbeiten ausgeschrieben. Auch die Dachdecker werden schon gesucht. Im Oktober sollen schon die Flächen für die beiden Häuser ausgeschachtet werden. Für alle anderen Mieterinnen und Mieter an der Litterode wird es so immer ungemütlicher und unheimlicher. Der Bagger rückt praktisch immer näher. Sie können jetzt nur noch hoffen, dass die Richter zu ihren Gunsten entscheiden und sie in ihren Häusern und Wohnungen bleiben können. Wie es danach dann weitergeht, ist offen.

Weitere Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline