Mieter in Essen kämpfen um Wohnsiedlung Litterode
Veröffentlicht: Mittwoch, 16.10.2024 17:02
Mieter in Essen kämpfen um ihre Wohnsiedlung. Die Häuser an der Litterode in Leithe sollen weg. Viele Mieter wollen aber bleiben.

Allbau in Essen will alle Häuser abreißen
Drei alte Wohnhäuser werden gerade in der umstrittenen Wohnsiedlung Litterode abgerissen. Sie stehen seit Jahren leer. Auch die ehemalige KITA ist schon komplett abgerissen. Die Allbau GmbH hat die Häuser von der Stadt gekauft und will dort eine neue Siedlung bauen. Es lohne sich nicht, die fast 100 Jahre alten Häuser zu sanieren, sagt das Wohnungsbauunternehmen. Die Mieter sehen das anders und bekommen Unterstützung von einem Professor für Stadtentwicklung.
Der Professor aus Hannover glaubt, dass die meisten Häuser stehen bleiben und können. Eine Sanierung würde sich lohnen, sagt der Experte aus Hannover. Aber das letzte Wort hat die Allbau. Das Immobilienunternehmen hatte den Mietern gekündigt und versprochen, den Umzug zu bezahlen. Den Vorschlag des Professors habe sich die Allbau GmbH angesehen, sei aber von seinen Plänen nicht überzeugt. Außerdem habe der Konzern den Städtebauexperten nicht beauftragt oder eine Anfrage an ihn gestellt.
Mieter aus Essen Leithe bekommen Unterstützung aus Hannover
Für viele Mieter in Essen Leithe ist die alte Siedlung in der Litterode mehr als nur ein reines Wohngebiet. Die meisten leben seit Jahrzehnten hier, haben Freunde, Nachbarn und Verwandte seit der Kindergartenzeit, die sie verlieren würden, wenn sie weiter weg ziehen. Die von der Allbau angebotenen Wohnungen seien klein, teuer und oft sehr weit entfernt, sagten mehrere Mieter unserem Radio Essen-Stadtreporter. Einige wollen auch vor Gericht ziehen, um in ihren Häusern bleiben zu dürfen.

Sind diese Häuser in Essen Leithe noch zu retten?
Die Mieter in Essen Leithe haben viel Geld in ihre Häuser gesteckt. Die Mieten sind sehr günstig, deshalb habe es sich gelohnt, in Renovierungen zu investieren, sagen viele. Auch die höheren Heizkosten hätten sie gerne in Kauf genommen. Einige heizen mit Strom, einige haben noch ihre alten Kohleöfen und benutzen sie in sehr kalten Nächten als Zusatzheizung. Die alten Häuser wurden nie ans Gasnetz angeschlossen.
