Uniklinik Essen: Streiks werden fortgesetzt

In Essen haben diese Woche viele Angestellte an der Uniklinik in Holsterhausen gestreikt. Dabei soll es nicht bleiben, sagt die Gewerkschaft ver.di.

© Annika Honnef/Radio Essen

Wieder Streik an Uniklinik Essen

Der Streik in Essen soll in eine nächste Runde gehen: Nachdem am Dienstag (9. November) in Essen und NRW mehr als 2000 Beschäftigte den ersten Streikaufrufen an den nordrhein-westfälischen Unikliniken gefolgt sind, ruft ver.di NRW in der kommenden Woche erneut zum Streik auf. Im Rahmen der Tarifrunde der Länder (TdL) ruft ver.di Beschäftigte von sechs Unikliniken, darunter die in Essen auf, ab Dienstag (16.11.) den ganzen Tag ihre Arbeit niederzulegen. 

"Erhebliche Einschränkungen in der Patientenversorgung" erwartet dann wieder die Uniklinik in Holsterhausen. Beim letzten Streik hat das vor allem die Intensivstationen betroffen. Dort liegen aktuell auch Corona-Kranke. Die werden durch eine Notdienstvereinbarung aber versorgt.

Krankenpfleger der Uniklinik: "Schlag ins Gesicht"

Die Aussagen der Arbeitgeber seien ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, hat uns ein Krankenpfleger der Uniklinik im Gespräch mit Radio Essen vor dem letzten Streik gesagt. Der kaufmännische Direktor des Uniklinikums Thorsten Kaatze kann den Streik und die Wut verstehen, auch er wünscht sich einen Ausgleich für die Beschäftigten für die hohe Belastung. Allerdings hofft er, dass das Geld dafür vom Land kommt, denn sonst müsste er das aus dem bestehenden Etat bezahlen und das würde wiederum Einsparungen bedeuten, die zulasten des Personals gehen würden. So erklärt er die Situation im Gespräch mit Radio Essen.

Streiks in Essen und NRW

Neben der Uniklinik in Essen werden auch die Häuser in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster sowie des Justizvollzugskrankenhauses Fröndenberg bestreikt. Beim Streik in der vergangenen Woche hatte sich auch die Polizei Essen mit einer aktiven Mittagspause am Streik im öffentlichen Dienst beteiligt.

Streiks in Essen: Was ver.di fordert

"Die Arbeitgeber zwingen uns mit ihrer Blockadehaltung zu einer Reaktion", schreibt ver.di in einer Pressemitteilung. "Die haben ihnen die Beschäftigten in den vergangenen Tagen deutlich gezeigt. Wer auch in der zweiten Runde mauert, statt Wertschätzung zu zeigen und Verbesserungen vorzulegen, darf sich nicht über Streiks wundern", erklärt ver.di-Landesleiterin Gabriele Schmidt. "Wir sind nicht an einer weiteren Eskalation interessiert, können aber auch nicht akzeptieren, dass die Arbeitgeber ihre Gesprächsbereitschaft von massiven Herabgruppierungen im Eingruppierungssystem abhängig machen."

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 5 Prozent, mindestens aber 150 Euro und das bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen tabellenwirksam monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro angehoben werden.

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