Streik: Uniklinik Essen erwartet erhebliche Einschränkungen

An der Uniklinik Essen wird am Dienstag (9. November) gestreikt. Das sorgt für "erhebliche Einschränkungen", sagt die Klinik. Unter anderem müssen Operationen verschoben werden.

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Uniklinik Essen wird bestreikt

"Erhebliche Einschränkungen in der Patientenversorgung" erwartet die Uniklinik in Holsterhausen am Dienstag. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder im Öffentlichen Dienst zum Warnstreik aufgerufen. Das trifft in der Regel vor allem die Intensivstationen, sagt ein Klinik-Sprecher. Dort liegen aktuell auch Corona-Kranke. Ihre Versorgung wird durch eine Notdienstvereinbarung aufrecht erhalten. Allerdings kann die Uniklinik nicht sicher stellen, dass neue Notfälle aufgenommen werden können. Wer allerdings morgen als Notfall in die Uniklinik kommt, wird trotzdem behandelt. Es kann aber sein, dass Krankenwagen andere Krankenhäuser anfahren, weil die Notaufnahmen an der Uniklinik nicht komplett besetzt sind.

Starke Auswirkungen für Patienten an der Uniklinik Essen

Außerdem muss das OP-Programm deutlich reduziert werden. Ambulante Termine werden abgesagt, verschoben oder dauern länger. Sie will am Montag aber möglichst viele Patienten und Patientinnen über den Warnstreik informieren und auf längere Wartezeiten hinweisen. Erste Verzögerungen gab es bereits am Montag (8. November). Die Auswirkungen des Warnstreiks können sich auch am Mittwoch noch zeigen. Wie viele Operationen insgesamt am Montag und am Dienstag nicht durchgeführt werden können, kann die Klinik erst nach dem Streik sagen.

Das Verhalten der Arbeitgeber sei ein Schlag ins Gesicht

Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken für mehr Geld. Im Gesundheitswesen wollen sie 300 Euro mehr pro Monat. Die ersten beiden Verhandlungsrunden dazu sind gescheitert. Die Arbeitgeber wollen, dass die Beschäftigten die Kosten der Pandemie mittragen und die Gehälter deshalb nicht erhöhen. Die Pandemie sei teuer gewesen.

Die Aussagen der Arbeitgeber seien ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und wirklich hart, sagt ein Krankenpfleger der Uniklinik im Gespräch mit Radio Essen. Er und seine Kolleginnen und Kollegen treffen sich am Dienstag um 8.30 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Haupteingang der Uniklinik. Anschließend ziehen sie zum Landgericht. Es sind rund 250 Menschen beteiligt. Auch an anderen Unikliniken in NRW wird morgen und am Mittwoch gestreikt.

Der kaufmännische Direktor des Uniklinikums Thorsten Kaatze kann den Streik und die Wut verstehen, auch er wünscht sich einen Ausgleich für die Beschäftigten für die hohe Belastung. Allerdings hofft er, dass das Geld dafür vom Land kommt, denn sonst müsste er das aus dem bestehenden Etat bezahlen und das würde wiederum Einsparungen bedeuten, die zulasten des Personals gehen würden. So erklärt er die Situation im Gespräch mit Radio Essen.

Auch die Polizei Essen beteiligt sich morgen mit einer aktiven Mittagspause am Streik im öffentlichen Dienst. Weitere Bereiche werden aktuell nicht bestreikt, sagt die Gewerkschaft Verdi.

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