So erreicht Feuerwehr Essen Brände trotz Baustelle

In Essen wird an vielen Stellen gebaut, gebaggert, gesperrt. Anwohnerinnen und Anwohner rund um die Baustellen fragen sich häufig: Was passiert, wenn es bei uns brennt? Kommt die Feuerwehr durch? Hier sind die Antworten.

© Christian Schmücker, Feuerwehr Essen

Feuerwehr Essen immer dabei, wenn es um Baustellen geht

Wenn in Essen irgendwo gebaut wird oder eine Veranstaltung geplant ist: Das Team der Feuerwehr Essen ist immer mit dabei. Drei Mitarbeitende sehen sich pro Jahr rund 1.000 Baustellen an und beraten die Stadt, wie trotz Baumaßnahmen alle Menschen in der Umgebung sicher gerettet werden können. Zum Teil schauen sie sich die Akten an. Oft fahren die Mitarbeitenden aber auch raus und prüfen direkt vor Ort, wo die Feuerwehrfahrzeuge abgestellt werden könnten. Auch wird kontrolliert, ob die Drehleiter überall eingesetzt werden kann, um im Notfall Menschen aus dem Haus zu holen.

Baustellengruben dürfen deshalb vor einem Haus nur eine bestimmte Länge haben. So können die Feuerwehrleute im Ernstfall mit der Drehleiter bis zum Rand der Baugrube fahren und erreichen alle Bewohner. Sollte das einmal nicht möglich sein, müssen Außentreppen oder Gerüste angebracht werden. Jede Essenerin und jeder Essener kann also sicher sein: Im schlimmsten Fall kann die Feuerwehr sie oder ihn erreichen, erklärt Christian Schmücker von der Feuerwehr Essen im Interview mit Radio-Essen-Moderatorin Anna Bartl.

© Radio Essen

Viel Arbeit bei der Feuerwehr Essen durch Baustellen

Bei der Feuerwehr Essen gilt ein Satz: Vorbereitung ist wichtig! Deshalb gibt es zahlreiche Systeme, mit denen sich die Feuerwehr auf verschiedene Situationen vorbereitet. Alle bei der Feuerwehr haben digital Zugriff auf eine Datenbank, in der alle Baustellen, Hindernisse oder auch Veranstaltungen in der Stadt hinterlegt sind. Das System wird regelmäßig gepflegt und mit Daten gefüttert. Wenn eine Essenerin oder ein Essener den Notruf wählt, haben also alle direkt den Überblick. Es hilft natürlich, wenn man als Anrufer angibt, dass es gerade eine Baustelle vor der Haustür oder in der näheren Umgebung gibt. Dann können die Planer bei der Feuerwehr diese Information direkt an die Einsatzkräfte weitergeben und die sind schon bei der Anfahrt vorbereitet.

Zusätzlich gibt es in jedem Rettungsfahrzeug ein System, das genau den Weg zum Einsatzort anzeigt, inklusive möglicher Sperrungen und Umleitungen. So wissen die Feuerwehrleute und Rettungskräfte immer sofort, ob sie eine Umleitung fahren müssen. Die Disponenten helfen außerdem schon am Telefon bei der Ersten Hilfe und unterstützen so jeden, der in Not ist.

In Essen kommt die Feuerwehr fast immer binnen 8 Minuten

Die Feuerwehr Essen versucht die vorgegebene Zeit von 8 Minuten bis zum Eintreffen am Einsatzort möglichst immer einzuhalten. Das gelingt nach Aussagen der Feuerwehr auch in 90 Prozent aller Fälle. Aber es gibt einige Sonderfälle wie zum Beispiel in Kettwig vor der Brücke, die Straßen hinter der gesperrten kleinen Rinderbachbrücke, an der Volckmarstraße. Dort dauert der Umweg, den die Feuerwehrautos fahren müssen, einfach länger. Deshalb fordern die Anwohnerinnen und Anwohner dort in einer Petition den schnellen Neubau der Brücke.

Besonders ist auch der Einsatz für die Feuerwehr auf der A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal. Die Brücke ist für schwere Fahrzeuge gesperrt. Sollte es dort aber doch mal brennen, dann wird auch ein Feuerwehrauto auf die Brücke fahren und löschen. Allerdings wird die Brücke danach gesperrt und geprüft und je nach Ergebnis der Prüfung kann es sein, dass die Brücke wieder voll gesperrt werden muss. Auch die Baustelle für die Citybahn ist für die Feuerwehr Essen eine große Herausforderung. Demnächst wird auch die große Kreuzung an der Steeler Straße / Hollestraße umgebaut. Das ist eine der wichtigsten Straßen für die Feuerwehr, weil die Hauptwache an der Eisernen Hand im Ostviertel ist. Aber auch hier bereitet sich die Feuerwehr schon vor.

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