Brände, Ladenfahrt, Machete - in Essen beginnt der Prozess
Veröffentlicht: Freitag, 04.07.2025 10:04
Im letzten September (2024) hat ein Mann in Essen erst Brände in zwei Mehrfamilienhäusern gelegt, dann ist er mit seinem Auto in einen Laden gefahren und hat Menschen mit einer Machete bedroht. Jetzt startet der Prozess am Landgericht in Rüttenscheid.

Anschlag in Essen - Mann steht jetzt vor Gericht
Er soll erst Feuer in zwei Mehrfamilienhäusern gelegt haben. Dann rast er laut Zeugen kurz danach in einer Laden in Katernberg, bedroht danach Menschen mit einer Machete, heißt es. Ein 42-Jähriger Essener soll dafür verantwortlich sein und damit für dramatische Szenen im letzten September (2024) gesorgt haben. Ihm wird vorgeworfen, den Menschen in den Brandhäusern bewusst die Rettungswege abgeschnitten zu haben - so soll er die Brände gelegt haben. Bei dem Feuer werden 31 Menschen verletzt, darunter waren auch viele Kinder. Acht der Kinder wurden bei dem Brand schwer verletzt.
Die Taten machen einige Menschen zu Lebensrettern. Ibrahim und Tarek kommen zufällig an dem brennenden Haus an der Altenessener Straße vorbei. Sie helfen sofort und retten unter anderem ein Baby aus dem brennenden Haus. Auch weitere Männer sorgen wahrscheinlich für die Festnahme des 42 Jahre alten Verdächtigen: Sie halten den Mann in einem Hinterhof in Schach, bis die Polizei kommt. So sieht man es auf Videos in den sozialen Medien.
Auch die Fahrt in den Laden in Katernberg hat Folgen: Der Verdächtige soll Gas gegeben haben und mit dem Auto in einen Laden am Meybuschhof gefahren sein. Dabei wird die gesamte Front des Ladens zerstört. Laut Zeugen steigt der Mann aus, mit einer Waffe in der Hand.
Ein mögliches Motiv: Der Mann hat womöglich die Trennung von seiner Frau nicht verkraftet. Die Menschen in ihrem Umfeld seien auch Schuld daran. So steht es in der Anklageschrift. Der Anwalt des Mannes dementiert den Grund. Es habe schon länger Streit zwischen den den Familien gegeben. Das tatsächliche Motiv muss sich jetzt vor Gericht klären.
Prozess in Essen startet
Nach den schrecklichen Ereignissen im September (2024) muss sich jetzt der verdächtige 42-Jährige am Landgericht in Rüttenscheid verantworten. Ihm werden neben versuchtem Mord und besonders schwerer Brandstiftung noch fünf weitere Straftaten vorgeworfen - zum Teil sollen die schon vor dem Tag des Anschlags im September passiert sein. Dem Mann droht damit eine heftige Strafe. Zu erwarten ist ein langer und aufwändiger Gerichtsprozess: Insgesamt sind in dem Fall 23 Termine angesetzt. Der Prozessauftakt ist am Mittwoch (9. Juli) geplant. Der letzte der vielen Termine soll erst im Februar nächsten Jahres (2026) stattfinden. Ob dann auch ein Urteil fällt oder es möglicherweise noch weitere Termine gibt, steht noch nicht fest.
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