Nach Nazi-Demo in Essen: 50 Anzeigen erstattet

Nach den Demonstrationen am Samstag (15. März) in der Innenstadt wurden einige Anzeigen erstattet. Auch der Staatsschutz ermittelt jetzt.

© Justin Brosch

Nach Demonstrationen in Essen: Auch der Staatsschutz ermittelt

Vor zehn Tagen, am 15. März, fanden in der Innenstadt mehrere Demonstrationen statt. Der Grund: eine Versammlung der neuen Nazi-Organisation „Jung und Stark“, die am Hauptbahnhof angemeldet wurde. Dies führte zu zahlreichen Gegendemonstrationen. Insgesamt schätzt die Polizei Essen, dass sich bei allen Demos in der Spitze mehr als 1.000 Personen versammelt haben.

Obwohl der Einsatz aus polizeilicher Sicht gut verlief, wurden im Zusammenhang mit den Demonstrationen insgesamt 50 Anzeigen erstattet. Das bestätigte die Polizei auf Radio Essen-Anfrage. Darunter waren 45 Anzeigen wegen Landfriedensbruchs, zwei wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, eine wegen gefährlicher Körperverletzung und zwei wegen Volksverhetzung. Alle Strafverfahren wurden von der Polizei eingeleitet, mit Ausnahme einer Anzeige wegen Volksverhetzung, die von einer Privatperson erstattet wurde. Zwischen den verschiedenen Gruppen unterscheidet die Polizei bei ihren Angaben nicht, die 50 Anzeigen betreffen alle Demonstrationen. Auch der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

Polizei Essen ermittelt in mehreren Fällen

Es gab nur kleinere Zwischenfälle: Aus einem Aufzug heraus wurde kurzzeitig die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gerufen. Dies nach einer Ansprache der Polizei sofort eingestellt, sagt eine Polizeisprecherin zu Radio Essen. Gegen einen der Versammlungsleiter wurde eine Strafanzeige erstattet, die nun zur Prüfung an die Staatsanwaltschaft Essen weitergeleitet wird.

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