Kinderschutzhaus in Essen: Das soll der Neubau bieten
Veröffentlicht: Montag, 21.07.2025 16:26
Der Kinderschutzbund Essen startet mit dem Bau des neuen Kinderschutzhauses. Das Haus entsteht auf einem großen Grundstück mit vielen Bäumen. So gibt es später auch genügend Platz für alle.

Kinder in Essen in Not - es gibt zu wenig Platz für sie
Schon lange will der Kinderschutzbund Essen ein neues Haus für Kinder in Not bauen. Allein in diesem Jahr konnte der Kinderschutzbund mehr als 400 in Not geratene Kinder und Jugendliche nicht aufnehmen. Die Plätze in den beiden anderen Kindernotaufnahmen sind begrenzt und praktisch immer belegt. Häufig nimmt der Kinderschutzbund auch mehr Kinder auf als reguläre Plätze da sind. Aber das wirkt sich dann auch wieder auf alle Kinder aus. Die Kinder brauchen ihre eigenen Räume und Möglichkeiten, mit ihrer Situation klar zu kommen und ihre Gefühle auszudrücken. Manche sind leise und frieren fast ein, andere dagegen lassen ihre Wut über ihre Situation raus und schreien.
Elena Traikos ist die Fachbereichsleiterin für Stationäre Hilfen beim Kinderschutzbund und erklärt im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl, aus welchen Verhältnissen und Situationen Kinder bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ankommen.
Die Bagger in Essen rollen endlich
In Essen rollen jetzt die Bagger auf der Baustelle an der Altenessener Straße. Der Kinderschutzbund baut das neue Kinderschutzhaus direkt hinter der eigenen Zentrale. Das Gelände ist groß und es stehen viele Bäume dort. Es sieht beinah aus, wie in einem kleinen Park. Früher stand hier mal eine Schule. Die Stadt Essen hat das Grundstück an den Kinderschutzbund verkauft. Jetzt endlich sind die meisten Fragen geklärt und es geht los, freut sich Elena Traikos vom Kinderschutzbund.
Das Haus soll für Kinder sein, die schon besonders häufig von einer Pflegefamilie in eine andere wechseln mussten oder auch in anderen Hilfsangeboten nicht klar kommen. Sie sind teils hoffnungslos ihrer Situation ausgeliefert und kommen damit nicht zurecht. Im neuen Kinderschutzhaus werden sie besonders viel Betreuung und Unterstützung bekommen, sagt Elena Traikos. Sie erklärt, was auf der Baustelle alles passieren wird.
Kinderschutzbund Essen muss Neubau selbst finanzieren
Den Neubau des Kinderschutzhauses in Essen muss der Kinderschutzbund selbst finanzieren. So ist in Deutschland die Regel, wonach die Träger solcher Häuser und Projekte die Bauten auf eigene Kosten umsetzen. Deshalb muss der Kinderschutzbund Spenden sammeln. Aus eigenen Mitteln lässt sich der Bau nicht finanzieren. Die Baukosten liegen bei 4,5 Millionen Euro. Der Kinderschutzbund hat bisher 1,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Den Betrieb des Hauses später tragen dann die Jugendämter. Die Jugendämter wiederum sind aber darauf angewiesen, dass unter anderem der Kinderschutzbund solche Häuser baut und damit Plätze für Kinder schafft, wo Kinder in Not untergebracht werden können. Wenn Ihr helfen wollt, könnt Ihr hier spenden.
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