Essen: So baut Ihr euer eigenes Gemüse ohne Garten an

Schon seit einigen Jahren bieten Bauern in Essen einen Teil ihrer Felder für den eigenen Gemüseanbau an. Damit können Familien praktisch ihren Bedarf in der Erntesaison decken. Das sind die Gründe, warum immer mehr Essenerinnen und Essener hier ein Stück Land mieten und bewirtschaften.

© Archiv, Radio Essen

Gemüse in Essen aus eigenem Anbau

Die Nachfrage in Essen nach einem eigenen Stück Feld zum Gemüseanbau steigt weiter an. Das Angebot ebenfalls. Im letzten Jahr ist ein weiterer Anbieter dazu gekommen. P:OTT-Gärtner im Winkhauser Tal zwischen Schönebeck und Frohnhausen. Andere Anbieter wie die Feldfreunde in Schuir oder Bauer Thomas Leuchten in Heidhausen, "meine ernte" am Mechtenberg in Kray oder Ackerhelden in Horst sind schon länger am Markt. Die Saison für das eigene Feld beginnt in den nächsten Tagen Ende April/Anfang Mai. Dann haben die Bauern die Felder soweit vorbereitet und die ersten zarten Pflänzchen kommen raus, wollen gepflegt und später geerntet werden.

In Essen wird gesät, gepflanzt und geerntet

Die meisten Anbieter haben für die kommende Saison nur noch ein paar Parzellen frei. Bei den P:OTT-Gärtnern sind es etwa um die 20 freie Parzellen, bei den Feldfreunden ebenfalls und bei Bauer Leuchten ist die Nachfrage aktuell nicht ganz so groß. Aber auch die Ackerhelden in Horst, die auf Biogemüse setzen, können noch einige Selbstanbauer zufrieden stellen.

Die meisten Interessenten haben schon im Vorjahr hier ihr Gemüse groß gezogen und sind wieder dabei. Einige fangen neu an. Die Bauern pflanzen meist schon mal einiges vorher ein wie Kartoffeln und Zwiebeln und säen Bohnen und Mais aus. Einige wollen aber auch gern selbst entscheiden, was auf ihrem Stück Feld wachsen soll und besorgen ihre eigenen Pflanzen. Das hängt auch davon ab, welche Gemüsesorten jeder mag.

Das Gemüse selber pflegen ist nicht ganz einfach

Die Frage, ob das Gemüse vom eigenen Stück Feld günstiger ist als aus dem Supermarkt, lässt sich nur schwer beantworten. Bauer Niko Weber von den Feldfreunden in Schuir sagt, da müsse man alles mit einrechnen, die Zeit, die auf dem Feld investiert wird, der Weg hin und zurück. Bei den Ackerhelden rechnen die Nutzer das gern selber aus. Sie holen pro Saison im Durchschnitt Biogemüse im Wert von 620 Euro von ihrer Parzelle und zahlen einmalig 229 Euro.

Für die meisten Interessenten ist das aber auch gar nicht der Grund, um eine Parzelle zu mieten. Viele machen hier zum ersten Mal die Erfahrung, was so alles mit den Pflanzen in der Natur passiert, lernen Schädlinge oder auch mal eine schlechte Ernte kennen. So würde vielen bewusst, was es bedeutet, Lebensmittel anzubauen und wertzuschätzen. Für die Bauern ist das die wichtigste Erfahrung, die sie weitergeben können.

Für Matthias Ott von P:OTT-Gärtnern ist noch wichtig, dass auch Kinder lernen wie Gemüse wächst. Da ist er sich mit Niko Weber einig. Ott kann sich vorstellen, dass eine Kita aus der Umgebung bei ihm ein Feld bearbeitet. Interessierte Kitas können sich gern bei ihm bewerben. Die Feldfreunde arbeiten inzwischen mit den Kindern aus dem Kinderheim der Funke-Stiftung aus Bredeney zusammen.

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