In Essen steigen die Preise für Pommes und Co.

Die Preise in Essen für Lebensmittel, Speiseöl, Mehl und Energie steigen ständig weiter. Das können die meisten Gastronomen jetzt nicht mehr verkraften. Auch Essen gehen wird deshalb teurer. Pommesbuden, Pizzerien und Restaurants wollen ihre Preise entsprechend anpassen.

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Pommes essen - das ist bald nicht mehr der günstige Snack zwischendurch

In den letzten Wochen haben sich die Preise für das Speiseöl verdoppelt - auch bei uns in Essen. Viele Pommesbuden-Besitzer kennen zum Glück ihre Lieferanten schon lange und bekommen noch ihr Öl. Wie lange das aber noch gut geht, kann niemand einschätzen.

Der Inhaber der Kult-Pommesbude Porky Grill in Kray hat die kleine Portion Pommes um 50 Cent teurer gemacht, die kostet jetzt zwei Euro. Noch akzeptieren das die Kunden und essen weiter ihre Pommes dort. Der Inhaber spart außerdem schon Energie und wirft nur noch einen Grill und eine Fritteuse an.

Auch dei BRAMS Gourmet Frites in der Innenstadt werden die Preise ab Mai steigen. Auch hier rechnet der Inhaber mit etwa zehn Prozent mehr. Seine Lieferanten in den Niederlanden experimentieren gerade mit neuen Fetten, um anderes Frittier-Fett herzustellen, das günstiger ist. Er hofft, dass das funktioniert und die Kunden das auch annehmen. Aber ohne Öl keine richtigen Pommes, meint er. Schon jetzt versucht aber auch er zu sparen, beim Verpackungsmaterial, bei den Energiekosten. Er hat sich extra an einen Energieberater gewandt. Die Kunden werden jetzt auch immer gefragt, ob sie auch wirklich Einweg-Besteck und Servietten brauchen. Das wird jetzt nicht mehr wie früher einfach so mitgegeben.

Anders sieht das beim Inhaber von Zum Xaver in Holsterhausen aus. Die Preise für Salate und Hähnchen hat er zwar schon angehoben, die Pommes sind aber noch nicht teurer geworden. Das soll auch erst einmal so bleiben, hat er im Interview in der Radio Essen Frühschicht erzählt.

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Essen gehen in Essen - das wird jetzt auch teurer

Wir haben keine Wahl und müssen die Preise anpassen, das haben wir in unserer Radio Essen-Umfrage von allen befragten Gastronomen gehört. Glücklich sind sie damit nicht. Gerade ist die Corona-Krise vorbei, die Gäste können wieder ohne Maske in ihre Restaurants kommen und jetzt diese Preisexplosion.

Im Restaurant soll alles beleuchtet sein, es soll warm sein, damit die Gäste sich wohl fühlen. Egal, ob viele Gäste da sind oder nur wenige, sagt einer der Inhaber vom Schmachtenbergshof in Kettwig. Jeden Tag gäbe es neue Überraschungen mit den Lieferanten. Nur, weil sie mit vielen schon über lange Jahre Geschäfte machen, würde es noch klappen, heißt es. In den nächsten Tagen wollen sie die Karte ändern und dann auch die Preise anheben.

Auch im the mine auf Zollverein arbeitet der Inhaber gerade an einer neuen Karte. Die Pommes kosten hier dann bald 50 Cent mehr. Er will sich aber auch neue Gerichte überlegen, die nicht mehr unbedingt mit Öl gemacht werden, sondern eher auf dem Grill zubereitet werden und so versuchen, die Gäste glücklich zu machen.

Im Restaurant Eichenbalken in Bochold wird die Karte auch neu gedruckt und die Preise steigen dann im Schnitt um zehn Prozent. Der Inhaber hofft, dass die Gäste das verstehen und akzeptieren und weiter zum Essen kommen. Seit fünf Jahren hat er seine Preise nicht mehr geändert, jetzt bleibt ihm aber keine Wahl, sagt er gegenüber Radio Essen.

Essen: Pizzerien müssen auch ihre Preise erhöhen

Auch in den Pizzerien wird alles teurer: Das Mehl, das Gas für den Pizzaofen und die anderen Zutaten wie Thunfisch, das Gemüse und die Salami. Deshalb werden wohl auch dort bald die Preise steigen. Noch scheuen einige Besitzer aber davor zurück, wie eine Stichprobe für Radio Essen ergeben hat. Sie fürchten, dass ihre Gäste dann nicht mehr kommen und außerdem müssen sie dann auch ihre Flyer und Karten neu drucken lassen und das kostet auch wieder Geld.

In der Pizzeria Gargano in Werden arbeitet der Inhaber zusammen mit seiner Frau den ganzen Tag und hofft, dass er so über die Runden kommt. Seine Angestellten kommen nur noch am Abend für ein paar Stunden. In der Pizzeria Hexenwerk in Frillendorf müssen sie sich auch durchkämpfen, sagt der Inhaber. Hier sind bisher nur die Salate teurer geworden, die Pizzen kosten noch genauso viel wie früher.


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