Essen erlaubt Jagd auf Nutrias

Die Stadt Essen will die Jagd auf Nutrias erlauben. Die Tiere leben vor allem an der Ruhr und sorgen dort für große Schäden. Deshalb sollen sie jetzt bekämpft werden.

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© Walter Fischer / FUNKE Foto Services

Nutrias in Essen sollen gejagt werden

In Essen sollen in der Heisinger Ruhraue Nutrias gejagt und bekämpft werden. Die Tiere sind nicht heimisch in Europa und haben deshalb auch keine natürlichen Feinde. Sie haben sich in den letzten Jahren stark vermehrt. Zuletzt hatte noch der Ruhrverband darum gebeten, die Nutrias nicht zu füttern. Denn die Tiere bauen ihre Wohnhöhlen zum Teil in den Deichen an der Ruhr und diese können dadurch instabil werden.

Der zuständige Jäger für die Heisinger Ruhraue hat jetzt bei der zuständigen Behörde bei der Stadt einen Antrag gestellt, um die Tiere jagen zu dürfen. Er will die Nutrias in Lebendfallen fangen, anschließend töten und weiterverwerten.

Die Tiere sorgen in Essen für immer mehr Probleme

Im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde wird abschließend über den Antrag des Jägers entschieden. Es gibt aber keine Einwände gegen die Jagd und das Vorgehen. Die Untere Naturschutzbehörde und auch das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz befürworten das Vorgehen, weil die Tiere großen Schaden anrichten. Sie wühlen sich nicht nur in die Deiche an der Ruhr, sie fressen auch neu gepflanzte Schilf-Pflanzen und ganze Teichrosenbestände. Die Experten sagen außerdem, dass die Auswirkungen der Fangmethode auf andere Tiere und Pflanzen gering seien.

In Essen sind Nutrias nicht ursprünglich zuhause

Wildtier-Experte Martin Maschka von der Wildnisschule Ruhr erklärt im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl, warum die Jagd auf Nutrias durchaus ökologisch sinnvoll ist. Die Tiere haben zwar eine ähnliche Funktion im Frühjahr und Sommer wie Biber, weil sie Platz schaffen in der Natur. Im Winter finden sie jedoch kaum Futter und sorgen dann für Schäden und bedrohen die Entwicklung einheimischer Arten. Außerdem kommen Nutrias in kalten Wintern auch nicht gut klar hier in Essen. Nach Maschkas Einschätzung werden die Nutrias mit wenigen Fallen auch nicht ausgerottet werden können. Ihre Anzahl kann nur verringert werden.

© Anna Bartl, Radio Essen

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