Essen braucht Wasser - aber es kommt nicht

Durch die Ruhr in Essen soll bald weniger Wasser fließen. Der Ruhrverband in Essen fordert vom Land NRW, dass deshalb das Gesetz geändert wird. Die Forderung hat einen ernsten Hintergrund.

© Anna Bartl, Radio Essen

In Essen und entlang der Ruhr wird das Wasser knapper

In Essen haben jetzt der Ruhrverband und die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke eine schnelle Gesetzesänderung vom Land NRW gefordert.

Wir brauchen neben der Energiekrise nicht noch eine Wasserkrise an der Ruhr.

Das sagt Bernd Heinz, der Vorsitzende der AWWR (Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr) bei der Vorstellung des jährlichen Ruhrgüteberichtes. Die Ruhr versorgt 4,6 Millionen Menschen mit Trinkwasser. Im letzten Jahr waren das 251 Millionen Kubikmeter Wasser. Das wird in den Wasserwerken an der Ruhr aufbereitet und fließt in die Haushalte, in die Gewerbebetriebe und geht an Industriebetriebe. Damit weiterhin genügend Wasser da ist, muss der Ruhrverband sparen. Denn es regnet immer weniger und die Talsperren füllen sich nicht mehr so wie früher mit ausreichend Wasser. Laut Gesetz muss der Ruhrverband aber eine vorgeschriebene Menge an Wasser aus den Talsperren ablassen. Diese Menge muss kleiner werden, damit Wasser gespart werden kann, sagt der Ruhrverband und hat bereits ein Konzept vorgelegt.

Essen braucht Trinkwasser - so will der Ruhrverband dafür sorgen

Schon jetzt lässt der Ruhrverband nur die vorgeschriebene Mindestmenge an Wasser aus den Talsperren abfließen. Das sorgt zwar immer für einen niedrigen Wasserstand in der Ruhr. Der macht sich aber für die Freizeitsportler auf dem Baldeneysee und am Kewttiger Stausee nicht bemerkbar. Schon in den letzten Jahren hat der Ruhrverband die Wassermenge auch weiter reduziert. Dafür muss der Ruhrverband aber immer eine Sondergenehmigung beantragen. Das kostet Zeit und Wasser.

Seit 14 Jahren regnet es zu wenig. Der Ruhrverband spricht in seinem Ruhrgütebericht von einer langen Dürre- und Trockenphase. Da niemand vorhersagen kann wie sich die Talsperren im Herbst, Winter und Frühjahr wieder mit Regen auffüllen, will der Ruhrverband lieber vorsorgen und so viel Wasser sparen wie möglich. Das geht aber nur, wenn im Gesetz die Mindestmenge für die Abgabe verändert wird. Allerdings hat sich die Landesregierung immer noch nicht ausführlich mit dem Problem beschäftigt. Deshalb fordern jetzt der Ruhrverband und die AWWR erneut eine schnelle Lösung, um die Trinkwasserversorgung in Essen und den anderen Kommunen an der Ruhr weiter abzusichern.

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