Ein Jahr nach Insolvenz: Ist Galeria in Essen wieder auf Kurs?

Vor einem Jahr endete das Insolvenzverfahren von Galeria in Essen - mit großen Plänen für die Zukunft. Jetzt zieht das Unternehmen eine erste Bilanz. Einige Filialen wurden geschlossen, doch vieles läuft inzwischen besser als erwartet.

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Galeria in Essen: 83 Filialen bringen wieder Geld ein

Ein Jahr nach dem Neustart zeigt sich Galeria in Essen zufrieden mit der Entwicklung. 83 Filialen laufen laut Unternehmensangaben wirtschaftlich gut und bringen Geld ein. Weitere Schließungen sind derzeit nicht geplant. Damit sendet das Unternehmen ein positives Signal - auch für die Innenstadtlage vieler betroffener Städte.

Anfang 2024 musste Galeria zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren Insolvenz anmelden. Neun Warenhäuser wurden im Zuge des Verfahrens dichtgemacht. Seit zwölf Monaten gehört die Kette der US-Investmentgesellschaft NRDC und einer Beteiligungsfirma des Unternehmens Bernd Beetz.

Neue Konzepte aus Essen: Lidl und Decathlon ziehen in Galeria-Filialen ein

Um wieder mehr Menschen in die Häuser zu locken, setzt Galeria auf neue Kooperationen. Bekannte Marken wie Lidl, Decathlon oder Snocks sollen neue Zielgruppen, besonders junge Kunden, ansprechen. Die Menschen sollen wieder Lust bekommen, im Warenhaus einzukaufen. Noch ist der Neustart nicht vollständig abgeschlossen. Der Umzug der Konzernzentrale von Essen nach Düsseldorf läuft noch. Auch an vielen Standorten ist die Vergangenheit sichtbar - etwa durch alte Karstadt- oder Kaufhof-Schilder, die zum Teil noch immer an den Fassaden hängen.

Kritik an Galeria aus Essen: Investitionsstau bleibt ein Thema

Fortschritte vermeldet Galeria bei der Modernisierung seiner Warenhäuser. 20 von ihnen wurden seit dem vergangenen Sommer bereits umgebaut, vier weitere sollen 2025 noch folgen. Künftig sollen jährlich fünf bis zehn Standorte modernisiert werden. Wie viel und in welche Häuser investiert wurde, verrät Galeria nicht. Trotz positiver Signale gibt es auch Kritik. Handelsexperten bemängeln, dass viele Häuser veraltet seien und dringend modernisiert werden müssten. Der geschätzte Investitionsbedarf liegt bei rund 20 Millionen Euro pro Filiale - eine große Herausforderung, heißt es.

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