Baustellen in Essen: Entspannung in Sicht?

In Essen kamen Autofahrerinnen und Autofahrer monatelang nicht von A nach B ohne an einer Baustelle vorbeizufahren. Die Frustration und Wut sind groß. Jetzt sind die Ferien vorbei. Ist Entspannung in Sicht?

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Baustellen-Lage in Essen: So viele wie noch nie?

Die Frustration im Stadtverkehr in Essen ist jeden Tag groß. Das Gefühl: Es gibt mehr und mehr Baustellen dieses Jahr in Essen als sonst. Zum Ferienende (Stand: 23 August) gibt es offiziell über 50 angemeldete Baustellen in der Stadt. Ob die genaue Anzahl der Baustellen höher ist als in den Jahren davor, ist nicht klar. Doch die Frust bei Pendlerinnen und Pendlern bleibt hoch. Eine Radio Essen-Stadtreporterin hat auf der Straße nachgefragt, wie Essenerinnen und Essener über die Situation denken.

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Unterschiedliche Gründe für Baustellen in Essen

Die Gründe für die aktuelle Baustellen-Lage in Essen sind unterschiedlich. In der Innenstadt sorgen die Bauarbeiten der neuen Citybahn für Sperrungen und Umleitungen. So kommen Autofahrerinnen und Autofahrer von der B224 über die Hachestraße nicht Richtung Innenstadt. Die Bauarbeiten kommen voran, doch es ist viel zu tun. Unter anderem müssen Rohre und Leitungen verlegt und umgelegt werden, damit die Schienen verlegt werden können.

Auch die Arbeiten der Stadtwerke Essen sorgen für Baustellen in der Stadt. Vor allem an der Alfredstraße müssen wir mit Staus rechnen. In den Ferien gab es einige Rohrbrüche, die für Probleme und Sperrungen gesorgt haben.

Durch Baumschnitt-Arbeiten, Glasfaser- und Fernwärmeleitungen, die verlegt werden müssen, entstehen kleinere und kurzfristige Sperrungen. Auch Arbeiten der Ruhrbahn oder Neubauten sorgen für mehr Baustellen.

Baustellen in Essen - ab September könnte es entspannter werden

Für tägliche Pendlerinnen und Pendler ist die aktuelle Baustellen-Lage sehr ärgerlich, doch es gibt auch gute Nachrichten. So wurde die Baustelle auf der Steeler Straße schneller fertig als gedacht, berichten die Stadtwerke. Auch die Stellen, die von den Rohrbrüchen betroffen waren, sind wieder repariert. Sprecher der Stadtwerke Essen, Roy Daffinger, erklärt, dass die Rohre innerhalb von vier Wochen repariert werden, da es sich um Notmaßnahmen handelt. Meistens dauert es etwas länger die Fahrbahn wieder befahrbar zu machen. Der Zeitplan an der Baustelle der Alfredstraße hat sich zwar durch den AfD-Parteitag nach hinten verschoben, doch der aktuelle Teil der Rohrarbeiten soll Mitte September abgeschlossen werden. Laut Stadtwerke bleibt die Straße stadteinwärts zwar einspurig, doch stadtauswärts sollen dann beide Spuren wieder freigegeben werden.

Vor allem kleinere Arbeiten sind schnell erledigt. So werden Arbeiten wie an Bäumen, Glasfasern oder Fernwärmeleitungen meistens innerhalb von wenigen Tagen fertig. Auch nach den Arbeiten der Ruhrbahn, an der Straße oder an Gebäuden läuft der Verkehr wieder besser.

Wenn sich eine Baustelle verzögert, kann das mehrere Gründe haben. Vor allem bei Rohr-Arbeiten können sich andere Probleme zeigen, wie an der Baustelle auf der Hafenstraße. Hier werden die Rohre geprüft und erneuert - eigentlich sollten die Arbeiten bis Ende August abgeschlossen sein. Doch es wurden neue Stellen entdeckt, die ebenfalls repariert werden müssen. Jetzt müssen sich Autofahrerinnen und Autofahrer noch mal bis Mitte Oktober gedulden.

Weitere Gründe für Verzögerungen sind das Wetter, Komplikationen oder auch Personalmangel. Doch Essenerinnen und Essener sehen nicht nur die Nachteile, sondern bleiben positiv.

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Große Baustelle in Essen auf den letzten Metern

Baustelle Wilhelm-Nieswandt-Allee

Fortschritte passieren im Norden von Essen. In Altenessen wird die Kreuzung der Wilhelm-Nieswandt-Allee und der Karlstraße umgebaut, um das Gefahrenpotenzial zu vermindern. Die Baustelle gibt es dort seit sechs Monaten. Auch hier haben die Stadtwerke die Rohre erneuert, die teilweile über 100 Jahre alt waren. Der Zustand der Rohre hat nicht immer zwingend etwas mit dem Alter zu tun. Es gibt beispielsweise alte Rohre von Krupp, die aus einem sehr sicheren Material gebaut wurden. Es kommt eher darauf an, wie weit oben die Rohre liegen oder wie die Bodenbeschaffung ist. Durch Feuchtigkeit und Frost werden die Rohre strapaziert. Die Stadtwerke kontrollieren das ganze Essener Wassernetz alle vier Jahre. Wenn sich Probleme bei den Messungen und Kontrollen ergeben, dann werden die Rohre repariert.

Jetzt laufen die letzten Arbeiten in Altenessen auch auf Hochtouren, damit die Kreuzung bis September wieder freigegeben werden kann. Unsere Radio Essen-Stadtreporterin war vor Ort, um mit den Anwohnerinnen und Anwohnern zu reden. Antje Schmitt hat z.B. einen Kosmetikladen an der Karlstraße und schaut mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die Baustelle direkt vor ihrer Ladentür.

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