Atemschutzmasken wegen Corona: Feuerwehr rüstet Rettungsdienste aus

Die Rettungs- und Krankentransporte der Feuerwehr Essen tragen aktuell bei jedem Einsatz Atemmasken. Der Grund ist das Coronavirus. Die Stadt lässt währenddessen Masken für den Notfall nähen.

Feuerwehr Essen: Täglich 1.000 Atemmasken im Einsatz

Die Feuerwehr Essen schickt Ihre Rettungs- und Krankentransporte nur noch mit Atemschutzmasken zu Einsätzen. Damit ist sie die erste Feuerwehr in NRW, die diese Maßnahme gegen das Coronavirus ergriffen hat. Insgesamt hat die Feuerwehr 85.000 dieser Mund-Nasen-Schutz-Masken angeschafft. Bei rund 400 Einsätzen am Tag und mehreren Sanitätern pro Team, rechnet die Feuerwehr mit 1.000 Atemschutzmasken am Tag. In nicht mal drei Monaten könnte die Feuerwehr also dringend Nachschub brauchen. Atemschutz-Masken empfindet die Feuerwehr aber als Notwendig: "Wir können die Ausbreitung des Coronavirus nicht verhindern, aber wir können Zeit gewinnen", sagt Mike Filzen, Sprecher der Feuerwehr Essen. Die Zeit sei wichtig, damit das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht.


Sicherheitshalber sagt die Feuerwehr auch den Girls Day 2020 ab. Eigentlich sollten am 26. März 40 Mädchen aus Essen zur Feuerwehr-Hauptwache kommen. Sie sollten dort lernen, wie die Feuerwehr arbeitet und in den Beruf reinschnuppern. "Wir wollen vermeiden, dass man sich gegenseitig ansteckt", heißt es von der Feuerwehr.

Stadt Essen lässt Atemmasken nähen

Die Stadt Essen bereitet sich derweil für den Notfall vor. "Wir müssen bereit sein, wenn irgendwann die Materialien ausgehen", sagt Silke Lenz, Sprecherin der Stadt Essen. Die Stadt lässt aktuell Atemmasken nähen. Sie hat der Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen (GSE), der Jugendberufshilfe und weiteren kleinen Organisationen Schnittmuster und speziellen, dicken Stoff zur Verfügung gestellt. Sie sollen jetzt 15.000 bis 16.000 solcher Atemmasken nähen. "Diese Masken sind nicht vergleichbar mit denen, die zum Beispiel Krankenhäuser nutzen, aber im Notfall können sie helfen", heißt es. Der Stoff ist trotzdem nicht durchlässig, kann bei 60 Grad gewaschen werden und muss vor der Nutzung gut durchtrocknen, um zu schützen. Vor allem sollen ambulante Pflegedienste im Notfall von diesen Masken profitieren, die sich zum Beispiel ältere Menschen kümmern.

Die Feuerwehr Essen hat das Schnittmuster für die Atemmaske bereitgestellt. Was Ihr dafür braucht und wie Ihr die genau näht, findet Ihr hier in der Anleitung zum Download.

Coronavirus in Essen: Das ist die aktuelle Lage

Ältere Menschen sind besonders gefährt, wenn es um da Coronavirus geht. Eine 89-jährige Frau aus Essen-Südviertel ist an dem Virus gestorben. Sie war der erste Corona-Todesfall in Deutschland, war allerdings auch vorerkrankt. Aktuell sind elf Essener positiv auf das Corona-Virus getestet (Stand: 12. März um 13.12 Uhr). Damit nicht noch mehr Essener sich infizieren, hat die Stadt große Veranstaltungen abgesagt, unter anderem trifft das Spiele von Rot-Weiss Essen.

Grundsätzlich sieht das Essener Gesundheitsamt sich gut vorbereitet auf das Coronavirus. Falls Ihr Euch fragt, wieso wir berichten, wie wir es tun, haben wir hier ein FAQ für Euch zusammengefasst.

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