AfD-Bundesparteitag in Essen - Ticker für den Überblick

In Essen wird am 29. und am 30. Juni der Bundesparteitag der AfD stattfinden. Rund um den Parteitag haben zahlreiche Organisationen und Bündnisse Proteste angemeldet. Das hat erhebliche Auswirkungen für alle, die in Essen leben. Hier bekommt ihr immer das aktuelle Update.

© Anna Bartl, Radio Essen

Bilanz in Essen nach den Protesten gegen den AfD-Parteitag

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Die Proteste in Essen gegen den Bundesparteitag der AfD gehen zu Ende. Radio Essen zieht mit den Veranstaltern und der Polizei Essen hier eine erste Bilanz des Wochenendes. Die Veranstalter haben nach eigenen Angaben an den letzten drei Tagen 70.000 Menschen auf die Straßen in Essen gebracht, die gemeinsam für Demokratie und Vielfalt demonstriert haben. Insgesamt waren es 32 Demonstrationen an diesem Wochenende von Freitag bis Sonntag. Es gab am Samstagvormittag gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei. Das lest ihr hier in unserem Live-Ticker weiter unten. Jetzt sind die Ermittlungen bei der Polizei dazu angelaufen. Es gibt eine erste Öffentlichkeitsfahndung. NRW-Innenminister Herbert Reul sagt zum Einsatz der Polizei am Wochenende:

"Gute Planung zahlt sich aus. Das haben wir am Wochenende in Essen wieder gesehen. Dieser Einsatz hat die Polizei wochenlang beschäftigt. Er war klug vorbereitet und hat massiven Kräfteeinsatz gefordert. Die Rechnung ist aufgegangen."

Die Sprecherin der Polizei Essen Sylvia Czapiewski zieht im Interview mit Radio Essen-Stadtreporterin Anna Bartl eine erste Bilanz.

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Das Bündnis Widersetzen aus unterschiedlichen Gruppierungen unter anderem der Gewerkschaften, Flüchtlingsorganisationen und anderen Initiativen wollte mit zivilem Ungehorsam den Parteitag der AfD verhindern oder zumindest verzögern. Dieses Ziel hat das Bündnis zumindest am Samstagmorgen erreicht. Durch Blockaden an vielen Autobahnabfahrten und an der Grugahalle kamen die Delegierten nicht in die Grugahalle und um 10 Uhr morgens zum Beginn war sie fast leer. Während der Aktionen kam es aber immer wieder an unterschiedlichen Stellen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Auch Demonstrantinnen und Demonstranten wurden verletzt. Sie müssen sich überlegen, ob sie Anzeige erstatten oder nicht, sagt die Sprecherin des Bündnisses Widersetzen. Genaue Zahlen hat das Bündnis Widersetzen allerdings nicht. Katharina Schwabedissen, Sprecherin von Widersetzen, hier mit der Bilanz im Interview mit Radio Essen-Stadtreporterin Anna Bartl.

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In Essen hat sich für die Proteste rund um den Bundesparteitag der AfD ein neues Bündnis gegründet. "Gemeinsam Laut" besteht aus unterschiedlichen Organisationen wie Essen stellt sich quer, VVN-BdA und Aufstehen gegen Rassismus. Gemeinsam hat das Bündnis mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern das Wochenende mit einer Rave-Demo am Freitagabend, einer Großdemonstration am Samstag und einer Mahnwache am Sonntag geplant. Linda Kastrup von Gemeinsam Laut erzählt Radio Essen-Stadtreporterin Anna Bartl wie sie das Wochenende erlebt hat.

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Das war der Sonntag mit den Protesten zum Bundesparteitag der AfD

16:00 Uhr: An dieser Stelle beenden wir diesen Live-Ticker zu den Protesten zum Bundesparteitag der AfD. Wir wünschen allen noch einen schönen Sonntag und viel Spaß bei der Fußball EM.

15:46 Uhr: Die Halteverbotsschilder an den Straßen im Südviertel und in Rüttenscheid werden schon wieder abgeräumt. Die Straßensperrungen werden voraussichtlich noch bis Mitternacht andauern. Noch läuft der Parteitag in der Grugahalle. Erst, wenn die Versammlung beendet ist, können die Sperrungen aufgehoben werden, sagt ein Sprecher der Polizei Essen auf Radio Essen-Nachfrage.

15:00 Uhr: Aktuell sind keine Demonstrationen mehr in der Stadt. Es ist ruhig, sagt die Polizei Essen auf Radio Essen-Nachfrage. Am Hauptbahnhof waren im Mittag auch mehr Fußballfans als Demonstranten unterwegs.

14:31 Uhr: Die Polizei hat inzwischen eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem mutmaßlichen Täter rausgegeben, der den Polizisten bei der Demonstration am Samstag schwer verletzt haben soll. Hier ist der Link zur Fahndung.

14:00 Uhr: Der Parteitag der AfD in der Grugahalle läuft seit dem Vormittag ohne Störungen. Die Delegierten umschiffen in ihren Debatten die heiklen Themen. Selbst der Thüringer Landesvorsitzende Björn Höcke, der heute zum ersten Mal spricht, hält sich zurück.

13:27 Uhr: Die Gruppe, die solidarisch mit den Personen ist, die noch in Gewahrsam bei der Polizei sind, will am Nachmittag noch eine Mahnwache auf der Porschekanzel abhalten. Die Polizei Essen rechnet mit 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Mahnwache zwischen 16 und 18 Uhr. Die Hintergründe, warum die Polizei die Personen festhält, sind weiter unklar.

12:45 Uhr: Demonstranten und mehrere Medien hatten berichtet, dass ein AfD-Delegierter bei den Protesten am Samstag einem Demonstranten in die Wade gebissen hat. Jetzt hat der Delegierte das gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zugegeben. Der 67 Jahre alte Stefan Hardy sagt, er habe aus Notwehr gehandelt. Er sei dabei gewesen aus seinem Auto auszusteigen und habe Polizisten gebeten den Weg für ihn frei zu machen. Dann seien Demonstranten auf ihn zugekommen, hätten ihn getreten und er sei hingefallen. Außerdem hätten sich mehrere Demonstranten auf ihn geschmissen. Dabei biss er dann in eine Wade, um nicht noch einen Tritt abzubekommen, sagt er. Diese Schilderung deckt sich nur in Teilen mit einem Video von dem Vorfall, das die Bild-Zeitung veröffentlicht hat. Auf dem Video ist nicht zu sehen, wie Hardy von Demonstranten getreten wird.

12:40 Uhr: Einige Protestler sind noch in Gewahrsam bei der Polizei. Für sie gibt es vor dem Polizeipräsidium eine kleine Mahnwache aus Solidarität.

© Anna Bartl / Radio Essen
© Anna Bartl / Radio Essen

Ruhiger Sonntagmorgen in Rüttenscheid

12:05 Uhr: Die Mahnwache vor der Grugahalle geht zu Ende. Ein Sprecher von "Gemeinsam Laut" sagt, es waren rund 200 Leute da, die das Wochenende nochmal gemeinsam haben ausklingen lassen.

11:50 Uhr: Auch die Alfredstraße ist noch gesperrt und deswegen - ganz ungewohnt - komplett leer.

10:40 Uhr: Die Mahnwache vor der Grugahalle ist sehr überschaubar. Nur wenige Menschen harren draußen aus und trotzen dem Regen, schätzungsweise um die 100. Angemeldet waren 500. Aus einem Wagen tönt laute Musik.

10:20 Uhr: Die Rüttenscheider Straße und die Straßen rund um die Messe sind gespenstisch leer, sagt unsere Radio Essen-Stadtreporterin. Hin und wieder fahren Autos über die Rü, obwohl die Sperrungen noch gelten. Die Bühne an der Alfredstraße ist schon abgebaut, der Messeparkplatz P2 ist leer.

10:04 Uhr: Der letzte Tag des AfD-Bundesparteitags hat begonnen.

09:05 Uhr: In der Nacht ist alles ruhig geblieben, sagt die Polizei. Die kleine Mahnwache vor der Grugahalle ist wie geplant um 9 Uhr gestartet.

08:32 Uhr: Die Polizei zieht eine Zwischenbilanz zum Einsatz am Samstag: Insgesamt hat es 32 Demonstrationen gegen den AfD-Bundesparteitag gegeben. Mehrere zehntausend Menschen waren dabei. Immer wieder haben Gruppen von um die hundert Personen versucht, AfD-Delegierte daran zu hindern zum Parteitag zu kommen. Dabei seien Protestler auch gewalttätig geworden, sodass die Polizei Schlagstöcke und Reizgas einsetzen musste. Besonders brenzlig wurde es, als Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei um kurz nach zehn einen AfD-Delegierten zur Grugahalle begleiten mussten. Da wurden sie im Bereich Grugaplatz/Alfredstraße von circa 200 Personen attackiert, sagt die Polizei. Dabei wurden ein Polizist und eine Polizistin durch Tritte und Schläge schwer verletzt, sieben weitere leicht. Später im Krankenhaus stellte sich heraus, dass die Polizistin doch nicht so schwere Verletzungen erlitten hat. Insgesamt wurden am Samstag also ein Polizist schwer und 27 weitere leicht verletzt.

30.06., 8:30 Uhr: Ab sofort berichten wir wieder live über die Proteste und Geschehnisse rund um den AfD-Bundesparteitag.

Friedliche und gewalttätige Szenen - So war der Samstag

20:00 Uhr: Für heute beenden wir diesen Live-Ticker von den Protesten zum AfD-Bundesparteitag und wünschen allen einen schönen Abend und ein spannendes Achtelfinale. Unsere Radio Essen-Stadtreporter sind jetzt noch bei der Heimtribüne im Einsatz.

19:55 Uhr: Heute waren tausende Menschen auf den Straßen in Essen und haben größtenteils friedlich für Demokratie und Vielfalt demonstriert. Das war nur möglich, weil viele Einsatzkräfte von der Feuerwehr Essen, den Hilfsorganisationen, der Stadt Essen und der Polizei im Einsatz waren. Wir danken allen dafür.

19:50 Uhr: Die ersten Abbauarbeiten auf dem Messeparkplatz beginnen gleich. Es wird Zeit mit dem Ordnungsdezernenten der Stadt Essen Christian Kromberg eine Bilanz zu ziehen. Die Stadt hat viel Mühe und Geld in die Vorbereitung der Versammlung gesteckt. Ein ganzes Team hat sich darum gekümmert und das hat sich gelohnt, weil die Versammlung friedlich und ohne Störungen verlaufen ist, sagt Christian Kromberg hier im Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Christian Bannier. Der Ordnungsdezernent freut sich über das Bild, dass Essen als eine weltoffene und vielfältige Stadt zeigt.

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19:13 Uhr: Die Musik ist aus auf dem Messeparkplatz P2. Dort wurde die Versammlung jetzt beendet. Es wird auch heute Abend keine weiteren Veranstaltungen mehr geben, erklärt ein Sprecher von "Gemeinsam Laut" auf Radio Essen-Nachfrage. Morgen soll es eine weitere Bilanz gaben.

19:10 Uhr: Der Bundesparteitag der AfD geht auch morgen in der Grugahalle noch weiter, deshalb rufen mehrere Organisationen zu einer Mahnwache vor der Grugahalle auf. Die Mahnwache wird um 9 Uhr starten. Die Veranstalter erwarten rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

18:45 Uhr: Das Bündnis Widersetzen erklärt, die Proteste am Samstagabend in einer Presseerklärung für erfolgreich beendet. Das Bündnis kritisiert das Vorgehen der Polizei. Die Polizei habe Demonstrierende schikaniert und auf das Grundrecht der Demonstrierenden auf Versammlungsfreiheit mit Pfefferspray und Schlagstöcken reagiert, steht in der Erklärung. Es gab Verletzte unter den Demonstrierenden. Außerdem soll es Angriffe eines AfD-Politikers auf Demonstrierende gegeben haben. Bei der Polizei liegt dazu aber aktuell noch keine Strafanzeige vor.

18:32 Uhr: Unsere Radio Essen-Stadtreporter beobachten noch das Geschehen auf dem Messeparkplatz P2 und vor der Grugahalle. Es sind aber nur noch wenige Menschen dort. Die Versammlung löst sich langsam auf. Der letzte Musiker spielt noch einige Songs. Hier ist die Bilanz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von diesem Tag mit vielen unterschiedlichen Eindrücken. Es gab einen kilometerlangen Demo-Zug am Vormittag, gute Stimmung auf dem Messeparkplatz P2. Heute Morgen allerdings kam es auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei. Dabei wurden zwei Polizisten schwer verletzt, mehrere weitere Polizisten leicht verletzt.

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18:10 Uhr: Tausende Polizistinnen und Polizisten sind zur Sicherung der Demonstrationen und zum Schutz des Bundesparteitages der AfD seit Tagen in Essen im Einsatz. Überall in Frohnhausen, Haarzopf oder Kettwig sind die Einsatzwagen zu sehen. Auch Polizei-Hubschrauber sind immer wieder im Einsatz. Birgit und Phillipe aus Borbeck waren bei den Protesten dabei und haben sich im Anschluss ausdrücklich bei den Polizisten für ihren Einsatz bedankt. Sie haben sich sicher gefühlt und konnten ihre Meinung frei äußern, das ist ein Grundrecht in Deutschland. In vielen anderen Ländern ist das nicht selbstverständlich.

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18:00 Uhr: Der Sprecher von Aufstehen gegen Rassismus ist in einem ersten kurzen Statement sehr zufrieden mit der Versammlung auf dem Messeparkplatz P2. Dort spielen gleich noch zwei weitere Musiker. Da es auf dem Platz aber keinen Schatten gibt, ist es sehr heiß und das treibt viele langsam nach Hause. Florian Mamat von Aufstehen gegen Rassismus ist mit dem Tag zufrieden und im Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Christian Bannier erleichtert, dass alles friedlich verlaufen ist.

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17:45 Uhr: Zwei Polizisten sind am Vormittag bei ihrem Einsatz an der Grugahalle schwer verletzt worden. Die beiden Bereitschaftspolizisten haben einen Politiker durch eine Gruppe von Demonstranten geleitet. Die Beamten wurden am Boden liegend mit Tritten gegen den Kopf schwer verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Sieben weitere Polizisten wurden bei dem Angriff ebenfalls leicht verletzt. Die Täter konnten unerkannt in der Menschenmenge untertauchen und flüchten. Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen.

17:40 Uhr: Der Messeparkplatz P2 leert sich so langsam. Viele gehen und wollen wahrscheinlich das Achtelfinale bei der Fußball Europameisterschaft Deutschland - Dänemark sehen oder anders den Abend genießen. Die ersten Stände werden auch schon langsam eingepackt. Die Organisatoren suchen für morgen noch helfende Hände, die alles auf dem Messeparkplatz zusammen räumen, schreiben sie in den sozialen Medien.

17:20 Uhr: Banda Senderos sind bei der Zugabe angekommen und so langsam herrscht richtige Festivalstimmung auf dem Messeparkplatz P2. Viele tanzen und ein Wasserball fliegt im Publikum durch die Luft. Gleich treten noch Newcomer Marlo Grosshardt und Martin Haller aus Aachen auf.

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17:15 Uhr: Die "Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat - gegen Intoleranz, Menschenfeindlichkeit und Gewalt" hat die Versammlung für Demokratie und Vielfalt zusammen mit "Aufstehen gegen Rassismus" organisiert. Marion Greve ist die Sprecherin der Allianz und zieht hier mit Radio Essen-Stadtreporter Kostas Mitsalis eine erste bewegende Bilanz dieses Tages.

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17:00 Uhr: Auf der Bühne auf dem Messeparkplatz P2 heute Nachmittag standen auch "essen diese". Hier erzählen sie im Interview mit Radio Essen-Stadtreporterin Julia Crüsemann sprechen sie über ihre Gründe, warum sie dabei sind und wie sie die Stimmung empfinden.

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16:47 Uhr: Viele Demonstrantinnen und Demonstranten machen sich auf den Weg nach Hause. Beim Gehen drücken sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RGE, die an den Eingängen zu den U-Bahnhaltestellen in Rüttenscheid stehen, ein Eis in die Hand und bedanken sich bei ihnen für ihren Einsatz, beobachtet unser Radio Essen-Stadtreporter.

16:45 Uhr: 27.400 Menschen waren auf dem Platz während der Veranstaltung, sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen. Die Stadt hat sehr genaue Zahlen, weil die Menschen, die reinkommen und rausgehen, gezählt werden. Die Stadt hatte ein Sicherheitskonzept für die Versammlung gemacht, damit sich alle immer sicher fühlen können.

16:34 Uhr: Das Programm auf der Bühne auf dem Messeparkplatz P2 geht jetzt in das geplante Konzert über. Die Band Banda Senderos aus Essen spielen jetzt.

16:26 Uhr: Auf der Bühne auf dem Messeparkplatz werden viele Themen angesprochen, gerade haben "essen diese" über Jugend und Kultur gesprochen. die Rednerinnen und Redner bekommen viel Applaus für ihre Aussagen. Es ist aber ein ständiges Kommen und Gehen auf dem Platz. Es ist weiter nicht zu voll. Alle können sich frei bewegen.

15:52 Uhr: Auf dem Markt der Möglichkeiten auf dem Messeparkplatz P2 sind über 60 Stände aufgebaut. Mit dabei ist das Bündnis "Essen stellt sich quer", aber auch Parteien und Unternehmen aus der Stadt wie die Entsorgungsbetriebe Essen. Dazu gibt es einige Food-Trucks und Getränkestände. Allerdings gibt es dort keinen Alkohol, also kein Bier. Das ist eine der Auflagen der Polizei für die Versammlungen.

15:45 Uhr: Viele Demonstrantinnen und Demonstranten sind heute morgen mit Bussen aus ganz Deutschland angereist. Die Busse wurden am Berthold-Beitz-Boulevard abgestellt. Viele Menschen laufen jetzt schon wieder zurück über die Hans-Böckler-Straße und die Frohnhauser Straße und machen sich dann gleich wieder auf dem Weg nach Hause.

15:36 Uhr: Viele Menschen genießen den schönen Samstagnachmittag und wären vielleicht auch gern ins Grugabad oder in den Grugapark gegangen. Der Park und das Bad bleiben aber geschlossen und zwar bis morgen Abend. Ab Montag sind beide zu den gewohnten Zeiten wieder geöffnet. Vor allem die Frühschwimmer werden ihren gewohnten Ausgleich im Sportbecken vermissen und viele Eltern die Spielplätze im Grugapark. Die Stadt hat aber so entschieden, weil sowieso niemand zum Grugabad kommt. Das liegt in der Sperrzone und der Grugapark grenzt direkt an die Grugahalle und wäre ein hohes Sicherheitsrisiko.

15:13 Uhr: Auf der Rüttenscheider Straße ist es sehr entspannt heute Nachmittag, typisch für einen Samstag. Viele Menschen sitzen draußen in den Cafés und genießen ihre freie Zeit.

15:08 Uhr: Bei der Versammlung der "Allianz für Weltoffenheit" auf dem Messeparkplatz P2 hat Oberbürgermeister Thomas Kufen für Demokratie und Vielfalt geworben. Seine Stichworte fasst er kurz im Gespräch mit Radio Essen-Stadtreporter Kostas Mitsalis zusammen.

© Radio Essen
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14:52 Uhr: Auf dem Messeparkplatz P2 sieht es noch überschaubar aus. Es ist eine große Fläche, auf die viele Menschen passen.

14:46 Uhr: Bei der Demo sind jung und alt dabei. Maria und Lisa sind extra aus Aachen nach Essen gekommen, um gegen den Parteitag der AfD zu hier in Essen demonstrieren, erzählen sie unserem Radio Essen-Stadtreporter Kostas Mitsalis.

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14:40 Uhr: Jetzt geht es los. Als erster Redner steht Oberbürgermeister Thomas Kufen auf der Bühne.

14:30 Uhr: Das Programm mit Redebeiträgen auf dem Messeparkplatz P2 ist immer noch nicht gestartet, sagt unser Radio Essen-Stadtreporter.

14:15 Uhr: In der Grugahalle wurden inzwischen Alice Weidel und Tino Chrupalla als Doppelspitze der Partei wiedergewählt. Sie haben beide eine deutliche Mehrheit der Stimmen der Delegierten bekommen. Unser Radio Essen-Stadtreporter hat auf dem Parteitag auch junge AfDler im Trikot einer rechten Marke getroffen. Sie wollen am Abend Fußball gucken, trauen sich in Essen aber nicht zum Public Viewing.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen
Jiannis und Anna sind im Trikot einer rechten Marke auf dem Parteitag. Sie wollen heute Abend Fußball schauen, fühlen sich in Essen aber nicht sicher. © Kostas Mitsalis / Radio Essen
Jiannis und Anna sind im Trikot einer rechten Marke auf dem Parteitag. Sie wollen heute Abend Fußball schauen, fühlen sich in Essen aber nicht sicher.
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14:12 Uhr: Die Polizei hat inzwischen eine erste Bilanz der Auseinandersetzungen vom Vormittag gezogen. Einige Polizisten wurden dabei leicht verletzt. Eine genaue Zahl nennt die Polizei aber noch nicht. NRW-Innenminister Herbert Reul verurteilt die Angriffe auf die Polizistinnen und Polizisten.

"Wenn ich höre, dass einige Demonstranten unsere Einsatzkräfte dann als "Nazipolizisten" oder anderweitig beschimpfen, werde ich wirklich wütend."

Kritik sei legitim erklärt Reul weiter, Krawalle seien es aber nicht. Die Polizistinnen und Polizisten hielten den Kopf hin für Sicherheit und Ordnung.

14:05 Uhr: Viele Demonstrantinnen und Demonstranten sind inzwischen schon etwas erschöpft. Es ist warm und teilweise sind sie von weiter weg angereist und schon sehr früh aufgestanden. Einige haben deshalb auch schon den Platz wieder verlassen, sagt unser Radio Essen-Stadtreporter Kostas Mitsalis.

Zwischendurch machen die Demonstrierenden Pause.© Radio Essen
Zwischendurch machen die Demonstrierenden Pause.
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Demonstrierende in ganz Rüttenscheid

14:00 Uhr: Der Messeparkplatz P2 ist im Moment nicht komplett gefüllt. Eine Band spielt. Gleich soll das Programm starten.

13:15 Uhr: Alle stehen in den Startlöchern für die Versammlung der "Allianz für Weltoffenheit". Seit Monaten wird die Versammlung für Demokratie und Vielfalt vorbereitet. Gleich wird der Oberbürgermeister der Stadt Essen Thomas Kufen sprechen, es folgen die Reden der Sprecherin der Allianz für Weltoffenheit Marion Greve, von Christian Baumann von Essen stellt sich quer und Irmgard Wurdack von Aufstehen gegen Rassismus. Zum Thema gesellschaftliche Teilhabe sprechen danach Prof. Dr. Barbara Albrecht, Rektorin der Universität Duisburg/Essen und Anna-Nicole Heinrich, Präses der evangelischen Kirche. Übe die Arbeits- und Wirtschaftswelt diskutieren danach Anja Weber vom DGB und Christian Kullmann, der Chef von Evonik. Soziale Gerechtigkeit ist das Thema von Christoph Bautz von Campact und ihre Erfahrungen mit Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus bringen Dr. Diana Matut von der Alten Synagoge und der Autor Burak Yilmaz auf die Bühne. Kunst, Kultur und Jugend sind das Thema von "essen diese" und zum Schluss wird es spannend, denn Bastian Schlange aus dem Medienhaus Correctiv erklärt die Hintergründe der Recherchen rund um die AfD. Das Medienhaus hatte Anfang des Jahres das Treffen in Potsdam aufgedeckt und berichtet. Diese Berichte lösten eine Protestwelle gegen Rechts aus. Deshalb sind auch heute wieder viele Menschen bei den Protesten dabei.

13:00 Uhr: Die Fläche auf dem Messeparkplatz P2 füllt sich immer mehr. Die Stände haben inzwischen alle geöffnet. Es gibt was zu essen und vor allem zu trinken. Das Programm wird laut Aussagen eines Sprechers von "Aufstehen gegen Rassismus" wie geplant um 14 Uhr starten.

12:49 Uhr: Ein Großteil der Demonstranten ist inzwischen auf dem Messeparkplatz P2 angekommen, sagt ein Sprecher von "Gemeinsam Laut" auf Radio Essen-Nachfrage. Aber noch immer sind nicht alle an der Grugahalle angekommen. Die Veranstalter schätzen, dass 50.000 Menschen bei der Demo dabei sind. Bis jetzt ist bei der Demo von "Gemeinsam Laut" alles friedlich abgelaufen. Auf dem Messeparkplatz P2 beginnt in wenigen Minuten der Markt der Möglichkeiten. Ab 14 Uhr ist dort ein umfangreiches Programm geplant. Hier erzählt einer Teilnehmer, warum er bei der Demo dabei ist.

© Mario Arlt / Radio Essen
Malte aus Rüttenscheid zeigt sein Protest-Plakat und freut sich, friedlich für Demokratie und Vielfalt zu demonstrieren.© Mario Arlt / Radio Essen
Malte aus Rüttenscheid zeigt sein Protest-Plakat und freut sich, friedlich für Demokratie und Vielfalt zu demonstrieren.
© Mario Arlt / Radio Essen

12:20 Uhr: Unser RE-Stadtreporter sagt, dass der Demozug so lang ist - er ist immer noch nicht ganz vor der Grugahalle angekommen.

12:18 Uhr: Nochmal der Hinweis, dass an einigen Haltestellen der Ruhrbahn, auch am Hauptbahnhof, die Aufzüge und Rolltreppen gesperrt sind. Das ist sehr ärgerlich für alle die darauf angewiesen sind. Aus Sicherheitsgründen wurde das aber so entschieden.

Ganz Deutschland schaut heute auf die Geschehnisse rund um den AfD-Parteitag in Essen.© Kostas Mitsalis / Radio Essen
Ganz Deutschland schaut heute auf die Geschehnisse rund um den AfD-Parteitag in Essen.
© Kostas Mitsalis / Radio Essen
AfD-Chefin Alice Weidel beklagt beim Parteitag die Geschehnisse vor der Grugahalle.© Kostas Mitsalis / Radio Essen
AfD-Chefin Alice Weidel beklagt beim Parteitag die Geschehnisse vor der Grugahalle.
© Kostas Mitsalis / Radio Essen

11:54 Uhr: Über Essen kreisen weiter Hubschrauber. Auch in der Innenstadt, Frohnhausen und weiteren Stadtteilen sind sie zu hören. Die Polizei ist im Großeinsatz.

11:54 Uhr: Gerade wurde einmal durchgezählt: 555 Delegierte der AfD sind aktuell in der Grugahalle.

11:38 Uhr: Auf der Bühne auf der Alfredstraße tritt gerade Kay Shanghai auf.

11:26 Uhr: Vor der Grugahalle rufen Protestler "Schämt Euch" in Richtung der Polizisten und der Halle. Außerdem tönt es: "Ganz Essen hasst die AfD!" Einige der Demonstrierenden nehmen eine aggressive Stimmung der Polizistinnen und Polizisten wahr.

11:15 Uhr: Der große Demo-Zug vom Hauptbahnhof soll jetzt am Rüttenscheider Stern angekommen sein - zumindest der Anfang. Auch vor der Grugahalle wird es immer voller.

10:46 Uhr: In der Grugahalle hat soeben Alice Weidel gesprochen. Sie fordert Grenzzäune und hetzt gegen andere Parteien. Außerdem sagt sie: "Ich mache mir ehrlicherweise auch große Sorgen, um die Polizisten und Sicherheitsbeamten und diejenigen, die diesen Parteitag schützen. Und um es hier ganz klar zu sagen, das, was sich da draußen abspielt, hat mit Demokratie nichts zu tun." Von den Geschehnissen draußen bekommen die Delegierten drinnen nichts mehr mit.

10:47 Uhr: Die Straßen- und U-Bahnen fahren halbwegs normal. Der Hauptbahnhof ist voller Leute, es gibt aber kein Chaos. Die Polizei ist präsent. Rund um die Freiheit in Richtung Huyssenallee und Rüttenscheid ist alles großräumig abgesperrt. Stoßweise ziehen noch Grüppchen von Demonstranten los.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Eindrücke von den Protesten

10:38 Uhr: Der AfD-Parteitag in der Grugahalle ist jetzt gestartet.

10:26 Uhr: Am U-Bahn Ausgang vor der Messe gibt es einen Tumult. Da sind offenbar AfD-Delegierte ausgestiegen und direkt haben sich Menschen auf sie gestürzt. Polizisten und Protestler sind aneinander geraten. Es sind Gegenstände geflogen und es gab Rufe nach Sanitätern, meldet unser Radio Essen-Stadtreporter. Das ganze verschiebt sich in Richtung des Eingangs der Grugahalle. Der Unmut gegen die Polizei steigt bei den Protestlern. Einige rufen: "Hass, Hass, Hass wie noch nie - all cops are bastards acab".

10:10 Uhr: Am Hauptbahnhof wird es etwas leerer. Die meisten Demonstranten haben sich dem Demozug angeschlossen, der dort ab 10 Uhr gestartet ist. Aus dem Zug, der am Bahnsteig 1 ankommen sollte, sind keine AfD-Politiker ausgestiegen, sagt unser Radio Essen-Stadtreporter.

Vor der U-Bahn-Haltestelle an der Messe kam es zu einem Tumult. © Mario Arlt / Radio Essen
Vor der U-Bahn-Haltestelle an der Messe kam es zu einem Tumult.
© Mario Arlt / Radio Essen
Der Bundesparteitag der AfD kann nicht pünktlich starten.© Kostas Mitsalis / Radio Essen
Der Bundesparteitag der AfD kann nicht pünktlich starten.
© Kostas Mitsalis / Radio Essen
© Mario Arlt / Radio Essen

10:05 Uhr: Ein weiterer Radio Essen-Stadtreporter ist jetzt in der Grugahalle. Er begleitet den AfD-Bundesparteitag heute hautnah. Seine Info ist: Der Start des Parteitags wird sich verzögern, vielleicht so um eine Stunde. Eigentlich sollte es um 10 Uhr los gehen, aber es sind noch nicht alle AfD-Mitglieder da. Gerade sind rund 500 Mitglieder da, 600 sollen es insgesamt sein.

09:54 Uhr: Der Spiegel berichtet, dass einige AfD-Delegierte, darunter Beatrix von Storch, über Absperrgitter klettern mussten, um zur Grugahalle zu kommen. An den Blockaden und Protesten soll sich auch die Chefin der Linken, Janine Wissler, beteiligen.

09:50 Uhr: Es könnte sein, dass der Parteitag erst später startet - nicht um 10, sondern um 12. Entsprechende Lautsprecherdurchsagen, soll es gerade vor Ort gegeben haben. Wir sind dabei eine offizielle Bestätigung einzuholen.

09:32 Uhr: Die Polizei meldet, dass es erste Festnahmen gab, nach gewalttätigen Störaktionen in Rüttenscheid. Demonstranten hatten sich teilweise vermummt und Einsatzkräfte angegriffen.

Einer der Bahnsteige war zwischenzeitlich gesperrt - nur Menschen, die ein Bahnticket hatten, durften ihn betreten. Hier sollte ein Zug ankommen aus dem AfD-Delegierte aussteigen. Das war hinterher dann aber offenbar doch nicht der Fall. © Thorsten Ortmann / Radio Essen
Einer der Bahnsteige war zwischenzeitlich gesperrt - nur Menschen, die ein Bahnticket hatten, durften ihn betreten. Hier sollte ein Zug ankommen aus dem AfD-Delegierte aussteigen. Das war hinterher dann aber offenbar doch nicht der Fall.
© Thorsten Ortmann / Radio Essen
Protestler haben die Alfredstraße vor der A52 blockiert. © Mario Arlt / Radio Essen
Protestler haben die Alfredstraße vor der A52 blockiert.
© Mario Arlt / Radio Essen

09:20 Uhr: Ein weiterer Radio Essen-Stadtreporter ist jetzt am Hauptbahnhof. Da kommen immer mehr Demonstranten an und versammeln sich am Südausgang. Es sind junge und alte Leute dabei, auch Familien. Viele tragen T-Shirts auf denen "Fuck AfD" steht. Die Polizei hat Bahnsteig 1 abgesperrt. Dort kommen nur noch Menschen hin, die ein Bahnticket haben. Hintergrund ist, dass hier ein Zug mit vielen AfD-Delegierten ankommen soll.

09:05 Uhr: Unser Radio Essen-Stadtreporter meldet, dass es zu ersten Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen ist, an der Alfredstraße / Manfredstraße. Dort wurden gerade AfD-Politiker langgeschleust: Sie sind gerannt, abgeschirmt von Polizisten. Ein Demonstrant wurde dabei zu Boden geschubst, einem anderen wurde der Regenschirm aus der Hand gerissen. Danach war alles wieder ruhig, die Gruppe steht der Polizei nur gegenüber.

08:46 Uhr: Die Gruppe widersetzen selbst schreibt auf ihren Kanälen, wo sie überall blockieren. Um die 1500 Menschen sollen an der Alfredstraße und der Abfahrt zur A52 sein. Etwa genau so viele seien an der Norbertstraße und der Abfahrt zur A52. Etwa 400 Menschen sollen an der Joseph-Lenné-Straße / Eduard Lucas Straße sein. Am Grugapark sollen rund 300 Gewerkschafter von der Polizei eingekesselt worden sein. Rund 500 Menschen sollen vor einem Hotel nahe der Hans-Böckler-Straße stehen, in dem AfD-Mitglieder übernachtet haben. Weitere 200 Leute verhindern den Zugang über die Lührmannstraße und auch eine U-Bahn soll schon blockiert sein. Die Zahlen sind von der Gruppe widersetzten selbst, unser RE-Stadtreporter hat den Eindruck, dass es weniger Menschen sind.

08:34 Uhr: Die Polizei appelliert dringend an alle, sich von Gewaltaktionen und Störern fernzuhalten.

08:30 Uhr: "Wir sind heute auf der Alfredstraße, weil wir den AfD-Parteitag verhindern wollen, oder die Anreise der AfD-Delegierten. Und wir haben schon geschafft, dass sie im Stau stehen", sagt Alassa Mfoupan, der Pressesprecher der Gruppe "widersetzen" unserem Radio Essen-Stadtreporter. Die Gruppe sei eine bunte Gemeinschaft aus jungen Menschen, Gewerkschaftern, Menschen aus der Klimabewegung und auch Geflüchteten. Sie sind der Meinung die AfD als faschistische Partei habe keinen Platz im Ruhrgebiet.

08:14 Uhr: Die Ausfahrt ist jetzt dicht. Die Autos dürfen wenden und zurück auf die Autobahn.

08:00 Uhr: Es gibt etwas Verwirrung an der A52-Ausfahrt. Einige Autos wollen von der Autobahn da abfahren, die Ausfahrt scheint nicht gesperrt zu sein.

07:44 Uhr: Die Demonstranten selbst rufen von einem Lautersprecherwagen aus "Lasst uns versuchen friedlich zu bleiben". An den meisten Orten ist es das bisher auch geblieben, nur an der Ecke an der A52-Ausfahrt ist es etwas chaotischer.

07:36 Uhr: Viele Vermummte sind unter den Protestierenden. Die Polizei droht vor Ort mit Pfefferspray und Schlagstöcken, hat die Gruppe eingekesselt.

07:32 Uhr: An den Sperrstellen rund ums Messegelände blockieren Demonstranten die Zugänge. An der A52-Ausfahrt Rüttenscheid zünden einige Pyrotechnik, die Aus- und Zufahrten zur Autobahn sind z.T. blockiert. Sie Lage wird unruhig. Die Polizei weist darauf hin, dass das eine Straftat ist und kündigt an, das durch Videoaufnahmen auch strafrechtlich zu verfolgen.

In der Nähe der A52 haben Polizisten einige Demonstranten eingekesselt.© Mario Arlt / Radio Essen
In der Nähe der A52 haben Polizisten einige Demonstranten eingekesselt.
© Mario Arlt / Radio Essen

Erste Demonstrierende sind unterwegs

07:24 Uhr: Laut Verkündung der Demonstranten und Infos aus sozialen Netzwerken haben rund 300 Menschen alle Eingänge eines Hotels an der Hans-Böckler-Str. blockiert, in dem viele AfD-Delegierte übernachtet haben.

07:13 Uhr: Die Polizei ist mit Kräften aus vielen Bundesländern, u.a. Niedersachsen, mit großem Aufgebot vor Ort. Zahlreiche Hubschrauber und über dem Messegelände auch Drohnen sind unterwegs. Übrigens sind private Drohnenflüge im gesamten Bereich verboten.

06:56 Uhr: Immer mehr Demonstrierende versuchen die Straßen zu blockieren, damit AfD-Abgeordnete nicht anreisen können. Sie singen "Alle zusammen gegen den Faschismus" und "AfD-Nazipack, wir haben Euch zum Kotzen satt", sind mit einem Megaphon und einer Trommel ausgestattet.

06:41 Uhr: An der Joseph-Lenné-Straße Ecke Eduard-Lucas-Straße gibt es eine erste größere Blockade, sagt unser Stadtreporter. Und laut der Polizei hat eine Gruppe versucht an der Norbertstraße / Sommerburgstraße, also nah der A52 und der Messeeinfahrt von Süden, eine Sperrstelle zu überwinden. Kräfte der Hundertschaft haben Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt, um das zu verhindern.

06:17 Uhr: Vor der Grugahalle haben sich schon circa 150 Demonstrierende versammelt. Sie rufen "Ganz Essen hasst die AfD" und spielen Musik ab. Ein mutmaßlicher Unterstützer der AfD filmt das Geschehen per Live-Stream auf seinem Handy. Er wird sofort von - teils vermummten - Demonstrierenden belagert, die sich vor die Kamera stellen. Die Polizei ist vor Ort. Soweit ist alles ruhig.

06:10 Uhr: Radio Essen-Hörer melden, dass in der Nacht schon Polizei-Hubschrauber über Rüttenscheid gekreist sind.

06:05 Uhr: Erste größere Gruppen von Demonstrierenden kommen am Hauptbahnhof an, sagt unser Radio Essen-Stadtreporter. Er macht sich jetzt auf dem Weg zur Grugahalle.

Früher Samstagmorgen vor der Grugahalle

29.06., 06:00 Uhr: Ab sofort berichten wir wieder live von den Protesten rund um den AfD-Parteitag in Essen.

Rave-Demo in Essen - So war der Freitag

23:00 Uhr: Hier beenden wir unseren Live-Ticker für heute Abend und starten morgen wieder mit den ersten Protesten. Wir wünschen allen eine ruhige und friedliche Nacht.

22:45 Uhr: Am Samstag beginnt die große Demonstration von "Gemeinsam laut" um 10 Uhr am Hauptbahnhof. Auf der Huyssenallee werden sich die einzelnen Gruppen aufbauen, unter anderem ist ein Karnevalswagen aus Düsseldorf von Jacques Tilly dabei. Die Gruppen teilen sich in unterschiedliche Blöcke auf. Es gibt unter anderem einen Block für Familien, einen für Parteien und einen leisten Block. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ziehen bis auf die Alfredstraße vor die Grugahalle. Ab 13 Uhr startet der Markt der Möglichkeiten mit über 60 Info-Ständen auf dem Messeparkplatz P2. Dort beginnt um 14 Uhr das Bühnenprogramm mit zahlreichen Rednerinnen und Redner und Musik. Dort spielen im Anschluss Banda Senderos, Marlo Grosshaupt und Haller. Auf der Bühne an der Alfredstraße stehen ab 21 Uhr das Gitter Kollektiv, Big O und Dein Couseng auf der Bühne.

22:30 Uhr: Die Polizei hat keine Hinweise auf Vorkommnisse rund um die Rave-Demo heute Abend, sie ist mit dem friedlichen Ablauf zufrieden und hofft auf eine ruhige Nacht.

22:26 Uhr: Die erste Demo an diesem Wochenende ist beendet. Hier ziehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein erstes Fazit mit unserem Radio Essen-Stadtreporter Christian Bannier. Allen hat es Spaß gemacht, viele wollen morgen wiederkommen. Andere müssen aber auch zu einer Hochzeit oder Hunde betreuen. Nach der Demo morgen wollen einige auch noch das EM-Achtelfinale gucken. Trotzdem werden wohl mehrere tausend Menschen morgen auf die Straße gehen. Die ersten Demos starten schon in den frühen Morgenstunden, dann machen sich viele aus dem Protestcamp im Hörsterfeld zu Fuß auf den Weg in Richtung Innenstadt und zur Grugahalle. Die ersten Proteste rund um die Grugahalle beginnen um 6 Uhr. Das Bündnis Widersetzen will möglichst viele Standorte blockieren und so die Delegierten der AfD daran hindern, die Halle zu erreichen.

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22:06 Uhr: Die Musik ist jetzt aus und die Veranstalter verabschieden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und sprechen von 7000, die dabei waren. Sie laden alle zu den Demos morgen ein. Laut den Veranstaltern hat die Polizei einige wenige Menschen festgesetzt. Wir werden dazu gleich bei der Polizei nachfragen.

22:00 Uhr: Vor der Grugahalle wummern noch die Bässe und die Musik läuft noch. Die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer machen sich aber schon auf den Weg nach Hause. Morgen geht es auch schon sehr früh wieder weiter.

21:45 Uhr: Die Polizei zieht ein erstes kurzes Fazit der Demo und ist zufrieden. Bis jetzt gab es keine Zwischenfälle. Laut einer Sprecherin der Polizei sind 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Versammlung dabei. Das sind fünf Mal mehr als die Veranstalter erwartet haben.

21.40 Uhr: Hier schon mal der Blick auf das Wetter morgen. Tagsüber bleibt es trocken. Es wird aber wieder wärmer als heute um die 27 Grad. Dazu wird es auch schwüler. Am Abend kann es Schauer geben. Ob sich in der schwülwarmen Luft auch Gewitter entwickeln werden, das konnte die Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst in Schuir noch nicht genau einschätzen. Es ziehen einige Gewitter auf, aber wo genau und wann, lässt sich erst morgen sagen. Die Regenschauer am Abend können aber auch dafür sorgen, dass es beim Public Viewing zum EM-Achtelfinale Deutschland gegen Dänemark nicht ganz trocken bleiben wird.

21:34 Uhr: Die Demo klingt jetzt so langsam aus vor der Grugahalle. Wer noch Lust hat, im Hotel Shanghai und im Goethebunker gehen im Anschluss die Rave-Partys noch weiter.

21:22 Uhr: Der Demo-Zug ist inzwischen am Ziel an der Alfredstraße gegenüber der Grugahalle angekommen. Schon heute Abend bei der Auftaktdemo sind das beeindruckende Bilder, wie viele sich dem Protest angeschlossen haben. Morgen werden es noch viel mehr werden. Die Polizei und die Veranstalter der Demos rechnen mit mehreren tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die ersten Proteste starten schon um 6 Uhr morgens. Danach geht es um 9 Uhr mit einer Kundgebung an der Alfredstraße weiter, dort wo die Kundgebung auch gerade stattfindet. Ab 10 Uhr sammeln sich weitere Demonstrantinnen und Demonstranten am Hauptbahnhof und ziehen durch das Südviertel und Rüttenscheid in Richtung Grugahalle.

21:14 Uhr: Vor der Grugahalle stehen zahlreiche Polizeiautos und sind viele Polizistinnen und Polizisten unterwegs. Die machen aber gerade noch einen entspannten Eindruck, so schildert unser Radio Essen-Stadtreporter die aktuelle Situation. So viel Polizei haben wir aber noch nie gesehen. Die Polizei will so aber sicher stellen, dass alle ihr Recht bekommen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten sollen ihre Meinung ausdrücken dürfen, gleichzeitig ist es Aufgabe der Polizei den Bundesparteitag zu schützen.

21:04 Uhr: Die Rave-Demo kommt gut voran und ist inzwischen auf der Martinstraße angekommen. Die Stimmung ist weiter friedlich und gut. Wer vorn mitläuft, der bekommt Wasser und Wassereis geschenkt. Auf der Rü haben viele am Freitagabend draußen gesessen und teilweise parken auch noch Autos am Straßenrand.

21:00 Uhr: Die Polizei schreibt, dass sie bisher mit dem Umzug zufrieden sei.

20:55 Uhr: In der Grugahalle läuft gerade noch der Soundcheck für den Parteitag morgen. Die Delegierten der AfD haben sich darüber beschwert, dass so viel Polizistinnen und Polizisten nötig sind, um den Parteitag abzusichern. Die Polizisten kontrollieren mit Hunden die Grugahalle. Unser Radio Essen-Stadtreporter musste 5 Mal seinen Presseausweis vorzeigen bis er in die Halle gekommen ist. Dort gab es kurze Gespräche und Currywurst. Danach war auch schon wieder Schluss. So sieht es morgen zum Bundesparteitag der AfD in der Grugahalle aus. Die Vorbereitungen laufen schon seit einigen Tagen.

© Radio Essen
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20:48 Uhr: Die Nebelmaschine läuft beim Demo-Zug. Der Zug ist auf der Rü angekommen. Hier und da riecht es inzwischen auch nach Cannabis.

20:42 Uhr: Der Demo-Zug bewegt sich jetzt am Marktplatz in Rüttenscheid entlang. Die Flaschensammler werden später sicher profitieren und viele Flaschen einsammeln und ihren Jahresumsatz machen können, sagt unser Radio Essen-Stadtreporter. Der Zug biegt gleich auf die Rüttenscheider Straße ab. Dort werden sicher auch viele Menschen sein. Auch morgen wird es dort sehr voll werden.

20:32 Uhr: Auf der Demo ist es sehr laut, der Bass gegen Hass wummert ganz ordentlich. Das scheint aber viele Menschen nicht zu stören. Weiter stehen viele an den Fenstern und in den sozialen Netzwerken steht "Essen du bist so wunderbar". Zwischendurch werden bei der Demo immer wieder Sprechchöre laut. Der Demo-Zug ist jetzt an der Haltestelle Cäcilienstraße und es geht direkt weiter auf die Klarastraße.

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20:13 Uhr: Während die große Rave-Demo durch das Südviertel und Rüttenscheid zieht, versammeln sich in der Grugahalle die ersten Mitglieder der AfD zu einem Gespräch mit Journalistinnen und Journalisten. Die Veranstalter der Rave-Demo von "Gemeinsam laut" hatten sich das Ziel gesetzt, dass es Bilder sowohl aus der Grugahalle vom Bundesparteitag als auch von der Straße und von den Protesten in der Tagesschau gibt. Das Ziel haben sie heute Abend bereits erreicht, denn die Kollegen zeigen Bilder von der Demo und aus der Halle.

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20:04 Uhr: Inzwischen erreichen die ersten die Moltkestraße. Vor den Eiscafés und den Pizzerien stehen viele Menschen draußen, genießen den Abend und schauen zu.

20:00 Uhr: Der Demo-Zug ist inzwischen auf der Gutenbergstraße angekommen und viele Menschen stehen am Fenster und filmen den Protest. Das lohnt sich auch, weil sogar ein Einhorn bei der Demo dabei ist. Unser Radio Essen-Stadtreporter hat mit einigen Teilnehmerinnen gesprochen. Ihre Meinung: "Die Stimmung ist toll und das ist richtig groß."

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19:50 Uhr: Unser Radio Essen-Stadtreporter Christian Bannier hat natürlich auch nachgefragt, wer in dem Kostüm steckt und warum er als Einhorn verkleidet dabei ist.

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19:48 Uhr: Unser Radio Essen-Stadtreporter schätzt, dass inzwischen mehr als 1000 Menschen bei der Rave-Demo heute Abend dabei sind. Die Stimmung ist nach wie vor beschwingt. Viele tanzen zur Musik, unterhalten sich soweit das bei der Lautstärke möglich ist.

19:46 Uhr: Auf der Kronprinzenstraße sind viele Menschen und erwarten den Demo-Zug. Dort sind auch immer wieder Europaflaggen zu sehen.

19:38 Uhr: Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben Bier in der Hand. Momentan lässt die Polizei das scheinbar zu. Eine der Auflagen bei allen Demonstrationen und Versammlungen am Wochenende ist keinen Alkohol und keine berauschenden Mittel zu konsumieren.

19:34 Uhr: Am vorderen Truck haben die Veranstalter eine Nebelmaschine angebracht und da kommt immer mal Nebel raus und das sorgt für richtiges Disco-Feeling bei der Demo.

19:31 Uhr: Die Sprüche auf den Schildern sind so bunt wie die Menschen, die dabei sind. Da steht "Herz statt Hetze", "Vielfalt statt Einfalt", "Fuck Nazis" oder auch "Lieber CSD als AfD". Es wird immer voller bei der Demo, sagt unser Radio Essen-Stadtreporter. Immer mehr Menschen kommen dazu und protestieren.

19:24 Uhr: Viele Menschen stehen auch auf den Fußwegen und sehen zu und halten ebenfalls Schilder hoch. "Gegen Hass und Hetze" steht da zum Beispiel drauf oder "Hass ist keine Meinung".

19:22 Uhr: Der Zug ist in Höhe der Helbingbrücken angekommen und bewegt sich langsam weiter. Die Demonstration wird von vielen Polizistinnen und Polizisten begleitet. Aber auch Rettungskräfte sind vor Ort und können helfen, wenn etwas passiert. Bis jetzt sieht es aber nicht danach aus.

19:17 Uhr: Das Wetter heute Abend ist super. Viele junge Menschen sind zur Rave-Demo gekommen. Sie haben Schilder mitgebracht und demonstrieren für Toleranz und Demokratie.

19:15 Uhr: Der Demo-Zug setzt sich langsam in Bewegung und zieht jetzt zur Helbingstraße und dann weiter auf die Kronprinzenstraße. Alle haben Spaß und feiern friedlich.

19:08 Uhr: Die Veranstalter begrüßen die Menge und alle klatschen und fangen sofort an zu tanzen. Die Musik ist lauter als der Verkehrslärm von der A40.

19:03 Uhr: Die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammeln sich am Hauptbahnhof zur Demo. Der Truck ist bunt bemalt. Auch von einzelnen Parteien haben sich einige auf den Weg zur Demo gemacht.

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28.06., 18:30 Uhr: Ab sofort berichten wir live von den Protesten aus Essen. Die erste Demo soll um 19 Uhr am Hauptbahnhof starten. Das ist eine Rave-Demo unter dem Motto "Bass gegen Hass". Die Veranstalter erwarten rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Demo endet vor der Grugahalle. Dort wird am Abend ein Empfang der AfD für Pressevertreter stattfinden. Der Zugang ist nur mit einer entsprechenden Akkreditierung möglich. Wir haben Radio Essen-Stadtreporter bei beiden Veranstaltungen und berichten.

Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den AfD-Parteitag

Welche Straßen und Orte sind gesperrt?

Die Polizei hat eine Sperrzone rund um die Messe und die Grugahalle eingerichtet. Das ist der Plan für die Sperrzone. Anwohnerinnen und Anwohner und auch andere können in den Bereich fahren. Allerdings wird die Polizei an vielen Stellen kontrollieren und den Personalausweis verlangen und den Grund wissen wollen. Die Polizei bittet um Geduld. Die Alfredstraße wird bereits ab Donnerstagabend (27.06.) um 18 Uhr gesperrt. Die Rüttenscheider Straße und die Wittekindstraße werden ab Freitagmorgen 6 Uhr gesperrt. Die einzelnen Sperrungen lest ihr hier.

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Protesten hat die Stadt Essen am Samstag zwei bewachte Fahrradparkplätze an der Käthe-Kollwitz-Schule und auf der Grünfläche an der Wittekindstraße. Das Grugabad und der Grugapark bleiben von Freitag bis einschließlich Sonntag geschlossen. Der Radweg Grugatrasse führt zum Teil durch die Sperrzone der Polizei und ist ebenfalls nicht befahr- und begehbar

Fahren Busse und Bahnen?

Die Ruhrbahn hat für das Wochenende umfangreiche Einschränkungen angekündigt. Das sind die wichtigsten, weitere Einzelheiten hier.

Die Busse fahren die Haltestelle Essen Hauptbahnhof am Samstag (29. Juni) zwischen neun und 14 Uhr nicht an. Alle Busse werden über die Haltestelle Rathaus umgeleitet.

Die U11 endet ab Donnerstag 18 Uhr bis Sonntag 30. Juni 2024 zum Betriebsschluss von Essen-Hauptbahnhof kommend in Fahrtrichtung Messe an der (H) Rüttenscheider Stern. Von der Messe aus kommend in Fahrtrichtung Essen-Hauptbahnhof ist die (H) Martinstraße die erste Möglichkeit zum Zustieg. Die U11 fährt am Samstag, den 29. Juni im 5-Minuten-Takt in der Zeit von 8.30 Uhr bis ca. 19.30 Uhr.

Wo gibt es zu essen und zu trinken und könnt ihr shoppen gehen?

Die Inhaber der Geschäfte in Rüttenscheid entscheiden alle selbst, ob sie ihre Läden öffnen oder nicht. Einige Geschäfte werden schließen, weil nicht genügend Kundschaft für ihre Ware erwarten. Die Supermärkte haben geöffnet. Viele Gastronomen haben ebenfalls auf und bieten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an, dass sie ihnen die Wasserflaschen auffüllen können. Es gibt natürlich Kaffee und ihre jeweiligen Speisen. Der Markt in Rüttenscheid hat ebenfalls geöffnet. Allerdings werden nur wenige Händler kommen, haben sie unserem Radio Essen-Stadtreporter letzten Samstag erzählt.

Vorbereitungen in Essen rund um den AfD-Bundesparteitag

In Essen laufen überall die Vorbereitungen auf das Wochenende. Viele Menschen machen sich Gedanken und Sorgen, wie sie sich bewegen können und was noch funktioniert und was nicht. Wir fassen hier die aktuellen Informationen dazu zusammen. Wir bekommen viele Informationen, können allerdings nicht garantieren, dass wir alles erfahren.

28.06.: Die Stadt Essen hat von Samstag 0 Uhr bis Sonntag 24 Uhr Drohnen in Rüttenscheid verboten. In dieser Zeit dürfen dort keine unbemannten Luftfahrzeuge sowie dazugehörige Fernsteuerungen mitgeführt werden und zum Einsatz kommen. Hier ist die Begründung der Stadt Essen.

28.06.: Am Hauptbahnhof stehen auf dem Parkplatz bereits sehr viele Polizeiautos und bereiten sich auf den Demo-Zug vor. Am Fernbusbahnhof steht ein großer Truck. Noch haben sich aber nur wenige Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelt.

28.06.: Um 19 Uhr startet die erste Demo an diesem Wochenende in der Stadt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich an der Freiheit zu einer Rave-Demo "Bass gegen Hass". Je nachdem wie lange es dauert bis alle zusammengekommen sind, setzt sich später der Zug in Bewegung, sagen die Organisatoren von "Gemeinsam laut". Die Demo zieht über folgende Straßen: Helbingstraße​ → Kronprinzenstraße​ → Gutenbergstraße​ → Moltkestraße​ → Witteringstraße​ → Friederikenstraße​ → Klarastraße​ → Rüttenscheider Straße​ → Martinstraße​ → Alfredstraße vor der Grugahalle. Deshalb werden die Straßen am Abend nach und nach gesperrt. Das sind die weiteren Demo-Routen am Samstag und am Sonntag.

28.06.: Ab 6 Uhr am Samstagmorgen beginnen die ersten Proteste von Widersetzen. Die Gruppe will verhindern, dass der Bundesparteitag der AfD stattfinden kann. Deshalb sollen an vielen unterschiedlichen Stellen rund um die Grugahalle Versammlungen stattfinden. Die Gruppen wollen gemeinsam Musik machen oder Socken stricken. Es wird wohl auch Sitzblockaden geben. Die Polizei wird die Versammlungen/Blockaden eine gewisse Zeit dulden, sie danach aber wahrscheinlich auflösen. Es kann aber passieren, dass deshalb auch andere nicht durch die Sperrstellen kommen und warten müssen.

28.06.: Heute Morgen gab es Abstimmungsprobleme zwischen den Organisatoren von "Gemeinsam laut" und der Polizei. Das Team konnte die Bühne auf der Alfredstraße nicht aufbauen. Inzwischen hat der Polizeiführer der Polizei Essen Detlef Köbbel aber entschieden, dass die Bühne aufgebaut werden kann, sagt ein Sprecher der Polizei Essen auf Radio Essen-Nachfrage. Der Aufbau hat sich dadurch aber um Stunden verzögert und muss jetzt möglichst schnell erfolgen, erklärt ein Sprecher von "Gemeinsam laut". Heute Abend sollen dort die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Rave-Demo ankommen. Das Programm auf der Bühne beginnt morgen um 9 Uhr. Später werden dort die Reden und die Musik von der Versammlung vom Messeparkplatz P2 übertragen.

© Radio Essen
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28.06.: Im Hörsterfeld kommen immer mehr Menschen im Protestcamp an. Gegen Mittag waren bereits 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dort. In einem großen roten Zirkuszelt haben sich alle versammelt und reden über die Politik der AfD und die Proteste am Wochenende. Dutzende große Zelte stehen auf dem Gelände und viele haben auch ihre kleinen Wurfzelte mitgebracht und schon aufgestellt. Die Organisatoren haben 100 Dixi-Klos aufstellen lassen, dazu mobile Waschbecken. Alle achten sehr auf die Mülltrennung. Viele sind um die 20 Jahre alt. Heute gibt es Pizza und Suppe zu essen und ein Truck hat noch einmal große Paletten mit Wasserflaschen angeliefert.

28.06.: NRW-Innenminister Herbert Reul von der CDU hat sich ebenfalls geäußert: "Ich hoffe, dass die AfD ihren Parteitag machen kann. Damit auch jeder sieht, was die für einen Unsinn beschließen." Der Innenminister sagt, dass die Polizei den Schutz des Parteitages "sehr robust gewährleisten" werde und wirbt aber auch um Verständnis für den Polizeieinsatz mit dem Satz: "Die Chancengleichheit aller politischer Parteien ist ein wesentliches Element unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung." Die Polizei rechnet mit mehreren hundert gewaltbereiten Störern. Aufrufe nach Essen zu kommen, um den Afd-Parteitag mit Gewalt zu verhindern, gab es in den sozialen Netzwerken.

28.06.: Von der SPD kommt scharfe Kritik an der AfD vor dem Parteitag. "Es ist sehr gut, dass Tausende bereits angekündigt haben, gegen die AfD und ihre Machenschaften zu demonstrieren. Die Mehrheit in diesem Land will eine Politik, die Demokratie, Freiheit und Zusammenhalt garantieren." Das sagt die Erste parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, der Deutschen Presseagentur in Berlin.

28.06.: Rund um die Messe sind immer mehr Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Teilweise kommen sie von außerhalb und müssen sich in dem Viertel erst einmal zurecht finden. Es wird auch immer wieder ein Polizeihubschrauber im Einsatz sein in den nächsten Tagen, erklärt die Polizei Essen. Vor der Grugahalle wurden inzwischen auch Wasserwerfer platziert. Die Fahrzeuge brauchen entsprechend Platz und wurden schon jetzt bereit gestellt.

28.06.: Überall in der Stadt hängen Plakate und laufen auf den großen Bildschirme Plakat mit Aufschriften "Für Demokratie", "Gegen Rassismus", "Für Vielfalt und Toleranz". Die Stadt hat eine große Kampagne gestartet und macht so deutlich wofür Essen steht. Auch Anwohnerinnern und Anwohner in Rüttenscheid haben Regenbogen oder Plakate im Fenster stehen mit ähnlichen Aussagen.

© Anna Bartl, Radio Essen
© Anna Bartl, Radio Essen

28.06.: Überall im Südviertel und Rüttenscheid sind seit dem Abend die Abschlepper unterwegs. Ihr solltet genau darauf achten, wo ihr parkt. Die Stadt hat an vielen Straßen temporäre Halteverbote eingerichtet und lässt auch immer wieder die Autos abschleppen, die dort parken. Die Stadt hat insgesamt 49 Autos abschleppen müssen, die meisten vom Park and Ride Parkplatz am Grugabad und auch einige in der Veronikastraße. Gerade dort sollten keine Autos parken, weil über die Straße die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Messeparkplatz P2 morgen immer wieder verlassen. Das ist auch einer der Fluchtwege.

28.06.: Im Protestcamp am Hörsterfeld wollen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem umfangreichen Programm auf den Samstag vorbereiten. Heute gibt es zum Beispiel eine Informationsveranstaltung zur Politik der AfD, danach sprechen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das Protestforum am Samstag. Das Programm zieht sich im Protestcamp bis in die späten Abendstunden.

28.06.: Wie reagieren die Händler auf der Rü? Einige Geschäfte bleiben geschlossen, andere öffnen. Das ist sehr unterschiedlich. Einige wollen auch erstmal öffnen und je nach Lage schließen. Wir haben mit dem Bürstenhaus Schütz im Girardethaus, Violas Wunderland und dem Inhaber von Top Donuts gesprochen.

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28.06.: Die Gastronomen auf der Rüttenscheider Straße und im Südviertel reagieren auch sehr unterschiedlich. Einige schließen und schützen ihre Gaststätten und Restaurants. Andere dagegen wollen die Proteste unterstützen und machen auf. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können zum Beispiel im "Cookies Jar" im Girardethaus ihre Wasserflaschen auffüllen lassen, bekommen Kaffee und alles, was dort immer angeboten wird. Die beiden Inhaberinnen wären bei der Demo dabei, haben sich aber entschieden ihr Café zu öffnen und so zu unterstützen.

© Radio Essen
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28.06: An der Alfredstraße lässt die Polizei Metallgitter aufbauen. So entsteht eine Barriere zur Grugahalle hin. Heute Morgen beginnt der Aufbau der Bühne an der Alfredstraße auf der gegenüberliegenden Seite. Die Alfredstraße ist seit dem Abend gesperrt. In dem Bereich sind inzwischen zahlreiche Polizeiautos unterwegs.

27.06.: Der Aufbau der Bühne auf dem Messeparkplatz P2 in Rüttenscheid lauft bereits. Inzwischen ist schon der dritte Tieflader mit Material angekommen. Das Team baut jetzt auch die Technik für die Bühne auf. Die Messe Essen hat vor der Grugahalle Europa- und Regenbogenfahnen gehisst, um ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen, erklärt eine Sprecherin auf Radio Essen-Nachfrage.

Auf dem Messeparkplatz P2 ist von außen im Moment noch wenig zu sehen. Das ist die S-Kurve und am Samstag der Zugang zum Parkplatz P2 über den den alle die Versammlung erreichen können. Wenn der Parkplatz voll ist, werden alle gebeten zu warten. Mehr als 45.000 Menschen dürfen nicht auf die Fläche. Die Stadt wird mit entsprechender Technik genau zählen wie viele Menschen auf den Platz kommen und wie viele ihn auch wieder verlassen. Elektronische Anzeigen und viele Ordner sollend dabei helfen, das alle informiert sind.

© Anna Bartl, Radio Essen
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26.06.: Die Polizei Essen darf das Protestcamp gegen den AfD-Parteitag an die Ruhr ins Hörsterfeld verlegen. Das hat das Oberverwaltungsgericht NRW am späten Abend entschieden. Die Gruppe, die das Camp organisiert, wollte eigentlich im Löwental in Werden die Zelte und Sanitäranlagen für das Camp aufbauen. Die Polizei sagt, dass die Fläche im Löwental zu klein ist und Brandschutz-Richtlinien nicht eingehalten werden können. Deswegen wird das Camp verlegt. Es werden zwischen 2.000 und 4.000 Personen erwartet. Im Hörsterfeld sind jetzt die Anwohnerinnen und Anwohner besorgt, wo die Menschen aus dem Camp parken wollen.

26.06.: Die Zahl der angemeldeten Versammlungen am Wochenende hat sich in den letzten 24 Stunden noch einmal verdoppelt. Inzwischen sind bei der Polizei Essen 28 Anmeldungen für Versammlungen rund um die Grugahalle und in Rüttenscheid eingegangen. Das ist eine Übersicht über die bisher geplanten großen Demonstrationen. Bei der Polizei werden im Moment ständig Versammlungen ab- und andere angemeldet.

Die Eltern der Abiturienten vom Maria-Wächtler-Gymnasium machen sich deshalb auch Sorgen wegen ihrer Abiturfeier. Die Feier soll am Freitagabend um 19 Uhr im Chorforum an der Kronprinzenstraße stattfinden. Dort wird aber auch die Rave-Demo vorbeiziehen.

26.06.: Es kommt nicht nur auf den Straßen zu Einschränkungen. Der Paketdienst DHL wird voraussichtlich am Freitag und am Samstag Briefe und Pakete in der Sperrzone nicht wie gewohnt zustellen können und die Post kommt erst am Montag oder am Dienstag an. Außerdem werden die Briefkästen in der Sperrzone gesperrt. Die Postfiliale an der Zweigertstraße bei BaMu Post- und Bürobedarf bleibt geschlossen.

Die Sparkasse Essen schließt ebenfalls ihre Filialen und Standorte mit Geldautomaten an der Witteringstraße, an der Rüttenscheider Straße 110 und am Rüttenscheider Stern und an der Flora. Die Sparkassenfilialen und Automaten sind ab Donnerstag, 27.06. 22 Uhr bis zum 1.07. 6 Uhr geschlossen.

Die Tourist Info der Essen Marketing wird am Samstag ebenfalls geschlossen bleiben.

26.06.: Der Eilantrag für das geplante Protestcamp im Löwental wurde vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen abgelehnt. Damit ist weiter offen, wo das Camp aufgebaut wird. Die Anmelderin will jetzt vor dem Oberverwaltungsgericht weiter klagen. Dort müsste heute noch eine Entscheidung fallen, damit das Camp noch rechtzeitig aufgebaut werden kann. Die Polizei hat der Anmelderin eine andere Fläche im Hörsterfeld an der Ruhr angeboten. Dort soll mehr Platz sein für die Zelte und die Flucht- und Rettungswege lassen sich besser einrichten. Das wäre im Löwental nicht so möglich, erklärt die Polizei. Die Organisatoren wollen das Protestcamp auf jeden Fall aufbauen. Sie warten auf eine Entscheidung des OVG und hoffen, dass sie dann ins Löwental können. Sollte auch das OVG entscheiden, dass das nicht möglich ist, soll das Camp im Hörsterfeld aufgebaut werden.

26.06.: Die Stadt Essen lässt an der Alfredstraße Höhe Norbertstraße auf der Mittelinsel die weißen Stangen abbauen. So sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Protesten auf der Alfredstraße ausreichend Platz haben und es gibt keine Hindernisse. Auf der Alfredstraße werden zusätzlich eine große Bühne und eine Leinwand aufgebaut. Dort wird am Samstag das Geschehen von der Bühne auf dem Messeparkplatz P2 übertragen. Dort wird es zahlreiche Reden geben und ein Musikprogramm.

25.06.: Die Stadtwerke Essen machen die Straßen frei für die Demonstrantinnen und Demonstranten. Die Baustelle auf der Alfredstraße Höhe Cäsarstraße ist geschlossen und weggeräumt. Kommende Woche gehen die Bauarbeiten an einer anderen Stelle auf der Alfredstraße weiter. Die Baustelle auf der Wittekindstraße wurde ebenfalls schon geschlossen und abgebaut. Die Baustelle für die neue Citybahn auf der Hachestraße kann nicht komplett geschlossen werden. Dort wird der abgesperrte Bereich aber verkleinert und eingezäunt. Das Unternehmensgebäude an der Rüttenscheider Straße haben die Stadtwerke Essen mit einer Folie überzogen. So will das Unternehmen verhindern, dass dort Scheiben zu Bruch gehen.

© Radio Essen
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25.06.: Überall in Rüttenscheid und im Südviertel tauchen inzwischen Schilder für die Absperrungen auf. Die Stadt Essen und die Polizei Essen werden ab Donnerstag zahlreiche Straßen sperren. Dort gelten zum Teil Halteverbote. Die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass falsch geparkte Autos direkt abgeschleppt werden. Anwohnerinnen und Anwohner können am Wochenende weiter in den abgesperrten Bereich fahren. Auch alle, die dort arbeiten, dürfen rein- und rausfahren. Die Polizei richtet aber zahlreiche Kontrollstellen ein. Jede und jeder sollte seinen Personalausweis dabeihaben und Zeit mitbringen. Es kann teilweise länger dauern an den Kontrollpunkten, sagt die Polizei.

© Radio Essen
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25.06.: Auch der Markt in Rüttenscheid wird vom AfD-Parteitag betroffen sein. Der Markt ist nicht abgesagt, trotzdem wollen viele Händler am Wochenende wegbleiben und ihre Stände nicht aufbauen. Nur sieben bis acht Markthändler sagten im Gespräch mit Radio Essen, dass sie trotz des Parteitages ihre Ware verkaufen werden.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

25.06.: Die Stadt Essen stellt das Sicherheitskonzept für die Versammlung der Allianz für Weltoffenheit auf dem Messeparkplatz P2 vor. Es werden dort bis zu 45.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Die Stadt richtet ein Einbahnstraßensystem und automatische Zähler auf dem Gelände ein. So können die Verantwortlichen immer feststellen, wie viele Menschen auf dem Gelände sind. Zusätzlich sollen 300 Ordnerinnen und Ordner für Sicherheit sorgen. Es stehen elektronische Anzeigetafeln an den Ein- und Ausgängen und weisen die Richtung oder zeigen an, wenn der Platz voll ist. Sollte es nötig sein, kann der Platz binnen einer halben Stunde geräumt werden, erklärt der Ordnungsdezernent der Stadt Essen im Gespräch mit Radio Essen. Dazu hat die Stadt extra mit einem Experten Simulationen anfertigen lassen. Bei der Versammlung wird ein Crowdmanager den Ordnungsdezernenten beraten.

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