Widerstand in Essen gegen AfD-Parteitag

In Essen rufen zahlreiche Organisationen zu weiteren Protesten gegen den AfD-Parteitag auf. Das Bündnis hat das Ziel den Parteitag mit friedlichen Mitteln zu verhindern. So soll das funktionieren.

© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Große Protestwelle in Essen gegen AfD

In Essen will ein breites Bündnis aus zahlreichen Organisationen, unter anderem die Gewerkschaften, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, die Jusos, die Grüne Jugend, Attac und weitere Gruppen gegen den AfD-Parteitag demonstrieren. Das Bündnis ruft zu zivilem Ungehorsam auf und will die Plätze im öffentlichen Raum besetzen, erklären die Organisatoren in einer Pressekonferenz. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Protesten wollen so verhindern, dass die AfD-Mitglieder und Besucherinnen und Besucher des Parteitages in die Grugahalle gelangen. Der Protest soll friedlich stattfinden. Es kann zusammen Musik gemacht oder getanzt werden. Ein Vorschlag ist auch das "Stricken von bunten Socken gegen braune Socken", sagt eine Sprecherin. So lautet der Aufruf zum Protest:

"Die AfD ist eine von Faschisten geführte Partei, die Millionen von Mitbürger*innen deportieren will und einen antidemokratischen Umsturz plant. Wir sind ein breites Netzwerk aus unterschiedlichen Spektren. Wir sind als in Deutschland lebende Menschen gefordert, der AfD den Raum für ihre Versammlungen und Parteitage zu nehmen. Deswegen rufen wir dazu auf, sich mit uns gemeinsam dem Parteitag der AfD massenhaft zu widersetzen. Dabei agieren wir auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams, bei denen alle mitmachen können. Von uns geht dabei keine Gewalt und keine Eskalation aus. Wir sind solidarisch und fürsorglich miteinander. Uns alle eint das Ziel, uns massenhaft der AfD zu widersetzen."

Nach Essen kommen viele Demonstranten aus dem ganzen Land

In Essen erwarten das Bündnis tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Land. Aktuell werden in vielen Städten Busreisen nach Essen zum Protest organisiert. Dafür gibt es auch eine eigene Online-Plattform. Das Bündnis hat Ende Mai schon Anmeldungen von rund 50 Bussen und geht davon aus, dass es bis zu 100 Busse werden könnten. Zusätzlich hoffen die Organisatoren, dass sich auch viele Menschen aus Essen und dem gesamten Ruhrgebiet an den Protesten beteiligen. Die Gewerkschaft Ver.di zum Beispiel ruft alle ihre Mitglieder zum Protest auf. Bereits am Freitagabend (28.06.) können sich die Demonstranten am Rave gegen Rechts des Bündnisses "Gemeinsam laut" beteiligen. Am Samstag (29.06.) geht es um 6 Uhr morgens bereits mit den ersten Demonstrationen los. Im Moment laufen noch die Gespräche mit der Polizei Essen über die Kundgebungen und Proteste. Außerdem sollen die Politikerinnen und Politiker im Rat der Stadt Essen am 29. Mai darüber abstimmen, dass die Messe Essen den Mietvertrag mit der AfD ändert. So könnte der Parteitag ebenfalls noch verhindert werden.

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