Ärger in Essen über neue Häuser - Anwohner besorgt

In Essen sollen auf zwei Grundstücken neue Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Die Straße, in der die Häuser stehen werden, ist eine schmale Sackgasse. Die Anwohner machen sich Sorgen, was mit ihren Häusern passieren wird und wo alle parken sollen.

© Anna Bartl, Radio Essen

In Essen ärgern sich Anwohner über neue Baupläne

In Essen werden zu wenig neue Wohnungen gebaut. Der Wohnraum ist knapp, gerade in begehrten Stadtteilen wie zum Beispiel in Kettwig. Dort sollen jetzt in einer schmalen Sackgasse gleich sechs neue Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 54 neuen Wohneinheiten entstehen. Die Häuser sollen auf zwei Grundstücken am Jungbornweg gebaut werden. Die Grundstücke liegen am Ende der Sackgasse direkt gegenüber. Auf dem einen Grundstück steht immer noch das alte Sanatorium in Kettwig. Eine alte Villa im Jugendstil. Noch sind die bunten Fenster zu sehen, die typischen Jugendstilelemente an der Fassade sind auch noch da. Auf dem Grundstück gegenüber steht ein Einfamilienhaus. Wer durch das Gebüsch schaut, sieht immer noch den Kamin im Wohnzimmer. Anwohnerinnen und Anwohner unterhalb des Jungbornwegs in der Straße Auf der Forst fragen sich, wo die neuen Mieter oder Eigentümer parken sollen. Sie machen sich Sorgen, wie sehr es in ihren Häusern wackeln wird, wenn die Stahlträger für die neuen Häuser in den Boden gerammt werden. Jetzt kann auf dem Gelände noch viel Regenwasser versickern, das wird später auch nicht mehr möglich sein. Im Gespräch mit Radio Essen-Stadtreporterin Anna Bartl erklären Karin, Gabi und Tobias ihre Bedenken.

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Für neue Wohnungen in Essen müssen Bäume weichen

In Essen werden am Jungbornweg in den nächsten Jahren gleich sechs neue Mehrfamilienhäuser gebaut. Kurz vor Frühlingsanfang wurden schon die Bäume auf den Grundstücken gefällt. Die Anwohnerinnen und Anwohner waren entsetzt, dass auch eine alte Rotbuche und ein Sequoia auf dem Gelände des ehemaligen Sanatoriums weichen musste. Für die Fällung der Bäume auf dem Gelände hatte die Baufirma auch eine Genehmigung. Auf der anderen Seite wurden aber ebenfalls sechs Bäume gefällt, für die es aber keine Genehmigung gab. Die Fällungen waren illegal, bestätigt die Stadt Essen auf Radio Essen-Nachfrage. Es läuft deshalb ein Vorgang bei der Unteren Naturschutzbehörde. Das Problem ist nur, so schnell werden neue Bäume nicht wieder nachwachsen.

Neue Wohnungen in Essen machen Anwohnern Sorgen

In Essen sollen auf dem Gelände des ehemaligen Sanatoriums in Kettwig vier neue Mehrfamilienhäuser mit 38 Wohneinheiten und 38 Stellplätzen gebaut werden. Damit steht pro Wohnung nur ein Stellplatz zur Verfügung. Da aber viele Haushalte zwei oder manche sogar mehr Autos haben, werden die anderen irgendwo auf der Straße stehen müssen. Für die Mehrfamilienhäuser hat der Bauherr bereits eine Baugenehmigung, sagt die Stadt Essen. Auf dem Gelände gegenüber sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit 16 Wohneinheiten und 14 Stellplätzen gebaut werden. Hier wird der Bauantrag noch bei der Stadt Essen bearbeitet. Realistisch ist aber, dass auch hier mehr Stellplätze nötig sein werden. Schon jetzt ist im schmalen Jungbornweg kein Platz mehr für zusätzliche Autos. Die müssen also auf die umliegenden Straßen ausweichen und das wird für noch mehr falsch parkende Autos unter anderem an der Schmachtenbergstraße sorgen, durch die auch der Linienbus fährt. Das Gelände insgesamt ist hügelig und in einige Straßen können Autofahrerinnen und Autofahrer nur aus einer Richtung reinfahren. Das Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen hat die Situation bereits geprüft und kommt zu der Einschätzung, dass der Verkehr durch die neuen Häuser um 7 bis 9 Prozent wachsen wird. Die vorhandenen Straßen und Kreuzungen können den Verkehr verkraften, so die Einschätzung. Am Nachmittag werden pro Stunde 48 Autos im Jungbornweg erwartet. In Wohnstraßen sind bis zu 300 Autos pro Stunde erlaubt. Das wird die Anwohnerinnen und Anwohner vor allem in den umliegenden Straßen nur wenig beruhigen. Mehr Platz für Autos, die geparkt werden müssen, wird es nicht geben.

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