Urteile in Essen für Siedlung Litterode - müssen die Anwohner jetzt wirklich raus?

In Essen wird schon länger um eine Wohnsiedlung gestritten. Die Allbau will die Häuser in der Litterode abreißen und neu bauen. Einige Mieter wollen aber nicht ausziehen und hoffen, dass die Häuser saniert werden. Jetzt gibt es erste Entscheidungen vom Gericht dazu.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Entscheidung in Essen zur Häusern in Leithe

Das Amtsgericht in Essen-Steele hat erste Entscheidungen getroffen zu den Räumungsklagen in der Litterode. In einem Urteil für eine Familie wurde jetzt der Räumungsklage stattgegeben. Die Mieter müssen bis zum 31. Dezember diesen Jahres ausziehen. Es gibt auch schon weitere Entscheidungen. Die Urteile sind aber auf dem Postweg und noch nicht bei den Mieterinnen und Mietern angekommen. Deshalb hat eine Sprecherin des Amtsgerichtes auf Radio Essen-Nachfrage die Entscheidung nicht bekannt gegeben. Es stehen auch noch sieben weitere Verfahren beim Amtsgericht in Steele an. Dafür sind noch zwei weitere Richterinnen zuständig. Die Termine gehen bis in den Oktober. Die Richterinnen sehen sich zum Teil die Situation vor Ort an. Die Mieter können jetzt noch Berufung gegen die Urteile beim Landgericht einlegen.

In Essen wird es in der Wohnsiedlung immer ungemütlicher

In Essen dauert der Streit um die Wohnsiedlung Litterode schon einige Monate. Als die Allbau den Mieterinnen und Mietern mitgeteilt hat, dass sie ausziehen sollen, waren viele erschüttert. Die Allbau hat den Mieterinnen und Mietern neue Wohnungen angeboten und auch den Umzug bezahlt. Einige Familien haben das Angebot angenommen, andere nicht. Sie zahlen in der Litterode sehr geringe Mieten. In neuen Wohnungen müssten sie deutlich mehr zahlen. Außerdem sind sie als Gemeinschaft und Nachbarn zusammengewachsen. Bei einigen Familien haben schon die Eltern in den Häusern gelebt.

Die Allbau will dort viel mehr Wohnungen und auch Einfamilienhäuser bauen. Das ist mit den bestehenden Häusern auf dem Gelände nicht möglich. Eine Sanierung macht laut Allbau auch keinen Sinn. Die Allbau hat deshalb schon mehrere Häuser abreißen lassen. Inzwischen werden auch die Hälften der Doppelhäuser abgerissen, in denen niemand mehr wohnt. In der anderen Doppelhaushälfte leben allerdings noch Mieterinnen und Mieter. Das hat zuletzt für große Aufregung in der Siedlung Litterode gesorgt. Jetzt kommen noch die ersten Aufforderungen für die Räumungen vom Gericht dazu. Die Hoffnung, dass die Bewohnerinnen und Bewohner bleiben können, wird also immer kleiner.

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