U18-Wahl in Essen: Toleranz und Gerechtigkeit sind gefragt

In Essen machen Jugendliche bei der U18-Bundestagswahl mit. Ihre Stimmen werden zwar nicht gezählt, aber sie sind ein Stimmungsbarometer.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Jugendliche aus Essen sind gut informiert

Wer wählen will, muss normalerweise mindestens 18 Jahre alt sein und einen Deutschen Pass haben. Bei der U18-Bundestagswahl ist das anders, hier dürfen Kinder und Jugendliche ihre Kreuze machen. Nach unten ist beim Alter keine Grenze gesetzt. Hauptsache, sie können lesen, verstehen und Kreuze machen. Die Staatsangehörigkeit spielt auch keine Rolle. Seit einer Woche ist im Jugendhof Vogelheim ein Wahllokal. Bisher haben knapp 100 Minderjährige dort gewählt. Bevor sie ihre Stimmen abgeben, gehen sie ins Internet und recherchieren, was die Parteien konkret zu bieten haben. Neben der Wahlurne steht ein Rechner, damit sie den Wahlomaten fragen können, welche Partei zu ihnen passt. Einige arbeiten mit künstlicher Intelligenz und geben ihre Fragen bei ChatGPT ein. Sie sprechen aber auch mit Eltern, Geschwistern, Freundinnen und Freunden über Politik und über die anstehende Bundestagswahl.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen
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Jugendliche aus Essen wissen, dass ihre Stimmen nur ein Stimmungsbarometer sind

Freitagabend (14.02.2025) werden die Stimmen der Minderjährigen ausgezählt. Ab 22 Uhr wird das Wahlergebnis aus ganz Deutschland im Internet veröffentlicht. Auch, wenn die U18-Wahl keinen Einfluss auf das Bundestagswahlergebnis hat, gilt sie als wichtiges Stimmungsbarometer für die Parteien. Viele der Jugendlichen, die jetzt mitgemacht haben, sind bei der nächsten Bundestagswahl erwachsen und stimmberechtigt.

Bei einer kleinen Umfrage von Radio Essen war den Jugendlichen in Vogelheim vor allem Toleranz und Gerechtigkeit besonders wichtig. Auch Versprechen sollten eingehalten werden. Ansonsten wurde noch ein gutes Gehalt und Sicherheit hervorgehoben.

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Wahlbezirke in Essen: So sind die Wahlergebnisse der U18 Wahl

Bei der U18-Wahl haben mehr als 37.000 Kinder und Jugendliche in über 460 Wahllokalen in NRW ihre Stimme abgegeben. In NRW liegt die SPD mit 21,2 Prozent in Führung, knapp vor DIE LINKE, die 20,9 Prozent erreicht. Die CDU folgt mit 15,7 Prozent, während die GRÜNEN 13,1 Prozent der Stimmen erhalten haben. Die AfD kommt auf 11,3 Prozent, und die Tierschutzpartei erzielt 4,3 Prozent. Die FDP und die BSW erhalten jeweils 3,7 Prozent, während Volt mit 1,8 Prozent abschneidet. Die restlichen Parteien und Listen, die unter "Sonstige" fallen, machen insgesamt 4,3 Prozent aus.

Insgesamt haben für den Wahlkreis Essen II 322 Kinder und Jugendliche gewählt. Dabei konnte die SPD deutlich punkten. Bei der aktuellen U18-Wahl erreichten die Kandidaten unterschiedliche Ergebnisse: Ingo Vogel von der SPD konnte mit 40,7 Prozent der Stimmen den höchsten Anteil für sich verbuchen. Eliseo Maugeri von DIE LINKE folgte mit 15,7 Prozent, während Elke Zeeb von den GRÜNEN und Florian Fuchs von der CDU jeweils 13,8 Prozent der Stimmen erzielten. Guido Reil von der AfD erhielt 11,8 Prozent, während Gabriele Fechtner von der MLPD auf 1,9 Prozent kam. Marcus Fischer von der FDP erzielte 1,6 Prozent, und Martin Stachowiak von den FREIEN WÄHLERN erhielt 0,7 Prozent der Stimmen. Laut dem Wahlergebnis würden die folgenden Parteien voraussichtlich in die Regierung einziehen: Die SPD mit 29,5 Prozent, DIE LINKE mit 20,7 Prozent, die GRÜNEN mit 16,1 Prozent, die CDU mit 12,1 Prozent und die AfD mit 11,1 Prozent.

Im Wahlkreis Essen III haben 765 bzw. 767 Kinder und Jugendliche bei der U18-Wahl mitgemacht. Bei dieser Wahl erzielten die Kandidaten in unserer Stadt folgende Ergebnisse: Matthias Hauer von der CDU konnte mit 42,8 Prozent der Stimmen den höchsten Anteil erreichen. Stephan Neumann von den GRÜNEN folgte mit 19,1 Prozent, während Albert Ritter von der SPD 13,2 Prozent der Stimmen erhielt. Tobias Umbreit von DIE LINKE kam auf 8,8 %, und Stefan Keuter von der AfD erreichte 8,2 Prozent. Rüdiger König von der FDP erhielt 5,7 Prozent, während Boris Vorholt von den FREIEN WÄHLERN 1,5 Prozent erzielte. Roland Meister von der MLPD erreichte 0,8 Prozent der Stimmen. Laut dem Wahlergebnis würden die folgenden Parteien voraussichtlich in die Regierung einziehen: Die CDU mit 31,6 Prozent, die GRÜNEN mit 15,6 Prozent, die SPD mit 13,5 Prozent, die FDP mit 10,2 Prozent, DIE LINKE mit 9,8 Prozent und die AfD mit 8,5 Prozent.

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