TUSEM Essen verliert in Ludwigshafen – Klassenerhalt vertagt

Der TUSEM Essen hat die Chance auf den vorzeitigen Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga verpasst. Im Auswärtsspiel bei den Eulen Ludwigshafen unterlagen die Essener nach einer fehlerbehafteten Leistung.

Spielszene aus dem Auswärtsspiel des TUSEM Essen bei den Eulen Ludwigshafen in der 2. Handball-Bundesliga.
© Katharina Thies / TUSEM Essen

Nach 24:29-Niederlage muss der TUSEM Essen weiter zittern

Der TUSEM Essen hat die vorzeitige Chance auf den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga verpasst. Beim direkten Konkurrenten Eulen Ludwigshafen verloren die Essener am Dienstagabend (27. Mai) verdient mit 24:29. Trotz kämpferischer Momente und eines starken Nils Homscheid, der mit sieben Treffern bester Werfer der Partie war, ließ der TUSEM über weite Strecken die nötige Konsequenz vermissen. Eine hohe Fehlerquote und altbekannte Schwächen im Angriff verhinderten, dass sich das Team von Trainer Daniel Haase für den großen Aufwand belohnte. Damit bleibt es beim Abstiegskampf – zwei Spieltage vor Saisonende.

TUSEM Essen mit Rückstand zur Pause – Fehler prägen das Spiel in Ludwigshafen

Mit rund 50 mitgereisten Fans im Rücken war der TUSEM Essen zum Auswärtsspiel bei den Eulen Ludwigshafen angetreten. Trotz der Unterstützung und der Rückkehr von Max Neuhaus ins Team taten sich die Essener in der ersten Halbzeit schwer. Dabei begann das Spiel durchaus ausgeglichen: Nach dem frühen Ausgleich durch Nils Homscheid gelang Felix Göttler sogar die erste Führung für den TUSEM Essen. Doch immer wieder schlichen sich Fehler ins Spiel der Gäste ein – etwa bei zwei klaren Chancen in Überzahl, als Christian Wilhelm und Felix Göttler jeweils am leeren Tor der Eulen scheiterten. Wilhelm scheiterte an einem geblockten Wurf, Göttler zielte knapp vorbei. Die Gastgeber nutzten solche Unsicherheiten konsequent aus und setzten sich mit einem 4:0-Lauf vor der Pause ab.

Beide Teams zeigten sich kämpferisch, leisteten sich aber auch viele technische Fehler. Zur Halbzeit hatte der TUSEM Essen zehn technische Fehler, die Eulen Ludwigshafen sechs. Zur Pause lag Essen mit 12:16 zurück – ein Zwischenergebnis, das den Spielverlauf aus Essener Sicht nicht ganz widerspiegelt.

TUSEM Essen kämpft in Ludwigshafen um wichtige Punkte im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga.
TUSEM Essen kämpft in Ludwigshafen um wichtige Punkte im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga.© Katharina Thies / TUSEM Essen
TUSEM Essen kämpft in Ludwigshafen um wichtige Punkte im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga.
© Katharina Thies / TUSEM Essen

TUSEM Essen wechselt Führungen – Homscheid überzeugt vom Punkt

Trotz des Rückstands zeigten die Essener über weite Strecken eine engagierte Leistung. Die Offensive variierte zwischen Kreisläuferspiel, Rückraumaktionen und Sieben-gegen-sechs, blieb aber oft zu ungenau. Nils Homscheid glänzte erneut als sicherer Siebenmeterschütze und brachte sein Team mehrfach zurück ins Spiel. Kurzzeitig gelang sogar die Führung – doch in einer Partie voller Fehler und Führungswechsel hielt sie nicht lange. Cheftrainer Daniel Haase reagierte mit Auszeiten, forderte mehr Konsequenz im Rückzug und kritisierte die Defensivarbeit. Die Eulen nutzen auch die Zeitstrafen gegen den TUSEM, etwa gegen Finn Wolfram, clever aus. Zur Pause war trotz Rückstand noch alles offen.

Ludwigshafen feiert, Essen hadert – Klassenerhalt bleibt offen

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Hoffnung auf eine Wende zunächst unerfüllt. Die Gastgeber erwischten erneut den besseren Start, während der TUSEM Essen weiter zu fehlerhaft agierte. Immer wieder scheiterten die Essener an der gegnerischen Abwehr oder sich selbst. Besonders im Positionsangriff tat sich das Team schwer. Zwar brachte Nils Homscheid seine Mannschaft mit weiteren sicheren Siebenmetern zeitweise wieder heran, doch es fehlte die Konstanz. Selbst als Ludwigshafens Mihailo Ilic in der 44. Minute die Rote Karte sah, konnte Essen kein Kapital daraus schlagen.

Fehler und alte Muster kosten TUSEM Essen die Punkte

Trotz einiger Paraden von Torwart Dominik Plaue und einem couragierten Auftritt in der Schlussphase schlichen sich immer wieder einfache Ballverluste ein – vier davon allein zwischen der 50. und 54. Minute. In der heißen Schlussphase machten die Eulen schließlich den Deckel drauf. Als in der 59. Minute bereits „Sweet Caroline“ durch die Halle hallte, war der Essener Frust greifbar. Insgesamt wirkte der Auftritt der Gäste über weite Strecken wie ein Rückfall in alte Muster – eine Einschätzung, die den Spielverlauf treffend zusammenfasst. Mit nun 29:35 Punkten bleibt der TUSEM Essen auf dem 11. Tabellenplatz und muss in den verbleibenden zwei Partien weiter um den Klassenerhalt kämpfen.

Eulen Ludwigshafen - TUSEM Essen 29:24 (16:12). Eulen Ludwigshafen: Marc-Robin Eisel (4), Alexander Falk (2), Maximilian Haider (2), Finn-Lukas Leun (3), Tim Schaller (1), Kian Schwarzer (2), Theo Straub (1), Frederic Stüber (1), Sebastian Trost (12), Nicolas Thierry Waldvogel (1). TUSEM Essen: Luis Buschhaus (2), Valentin Clarius (1), Felix Eißing (3), Felix Göttler (4), Nils Homscheid (7), Oskar Kostuj (1), Tim Mast (3), Dennis Szczesny (1), Christian Wilhelm (1), Finn Wolfram (1).

Vertragsverlängerung beim TUSEM Essen: Finn Wolfram geht bis 2027 weiter auf Torejagd in der 2. Handball-Bundesliga.
Vertragsverlängerung beim TUSEM Essen: Finn Wolfram geht bis 2027 weiter auf Torejagd in der 2. Handball-Bundesliga.© TUSEM Essen
Vertragsverlängerung beim TUSEM Essen: Finn Wolfram geht bis 2027 weiter auf Torejagd in der 2. Handball-Bundesliga.
© TUSEM Essen

Vertragsverlängerung beim TUSEM Essen: Finn Wolfram bleibt bis 2027

Der TUSEM Essen kann diese Woche eine wichtige Personalentscheidung verkünden: Kreisläufer Finn Wolfram hat seinen Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2027 verlängert. Der 22-jährige Rechtshänder spielt seit 2022 für die Männer-Mannschaft der Ruhrpott Schmiede und hat sich seither als feste Größe in der Abwehr etabliert. Wolfram sagte über seine Verlängerung beim Essener Traditionsverein:

„Ich fühle mich innerhalb der Mannschaft sehr wohl und die letzten drei Jahre haben mir viel Spaß gemacht. Wir haben als Team noch einiges an Entwicklungspotenzial und deshalb freue ich mich, die nächsten zwei Jahre weiter mit allen an unseren Zielen zu arbeiten. Außerdem danke ich dem Verein für das entgegengebrachte Vertrauen und bin stolz darauf, weiterhin das TUSEM-Trikot zu tragen."

Auch die sportliche Leitung des Handball-Zweitligisten ist zufrieden. Der Sportliche Leiter des TUSEM Essen, Herbert Stauber, erklärte in einer Mitteilung des Vereins:

„Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Finn frühzeitig um ein weiteres Jahr verlängern konnten. Er hat sein Talent und seine Fähigkeiten bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt und wir sind überzeugt, dass er in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle in unserer Abwehr und im Angriff spielen wird. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm."

Mit seiner emotionalen Spielweise und starken Präsenz auf dem Spielfeld begeistert Wolfram nicht nur die Fans, sondern auch seine Mitspieler – ein echtes Aushängeschild für den Handball in Essen.

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