TUSEM Essen geht die Kraft aus: Nächste Heimniederlage

Am Ende der Englischen Woche ist dem TUSEM Essen wohl die Kraft ausgegangen. Die Handballer verlieren gegen den Aufstiegskandidaten aus Hüttenberg deutlich.

TUSEM Essen verliert gegen den Aufstiegskandidaten aus Hüttenberg.
© Zoi Tasovali / Radio Essen

TUSEM Essen beendet Englische Woche mit Niederlage

Es ist eine bittere Niederlage für die Handballer vom TUSEM Essen: Im Abstiegskampf hat die Mannschaft von Daniel Haase zwei wichtige Punkte vor heimischer Kulisse liegen lassen. Gegen den Aufstiegskandidaten aus Hüttenberg verlor der TUSEM Essen am Sonntag (30. März) 27:34. Bester Werfer der Essener war Nils Homscheid mit sieben Toren. Vor 1.878 Zuschauerinnen und Zuschauern ging den Essener Handballern vor allem in der zweiten Halbzeit die Kraft aus am Ende dieser Englischen Woche.

Es war von vornherein klar, dass es kein einfaches Spiel werden sollte. Nach dem Tabellenzweiten, der GWD Minden, war nun der TV 05/07 Hüttenberg zu Gast Am Hallo - ebenfalls einer der Aufstiegskandidaten. Zuletzt hat der TUSEM Essen allerdings der GWD Minden einen Punkt abgenommen und auswärts seine ersten zwei Punkte der laufenden Saison geholt. Was man nicht vergessen darf: die Heimstärke des TUSEM. Nur eine einzige Niederlage mussten die Essener vor heimischer Kulisse verzeichnen - und zwar gegen den Bergischen HC.

Der TUSEM Essen musste am Sonntag (30. März) allerdings auf Alexander Schoss verzichten. Der hatte sich im Auswärtsspiel in Lübbecke an der Schulter verletzt. Daniel Haase musste deshalb auch diesmal wieder mit drei Rechtshändern im Rückraum antreten. Der höchste Sieg gegen Hüttenberg liegt übrigens lange zurück. Am 2. Juni 2023 gewann der TUSEM Essen mit 30:23 gegen die Mittelhessen. Das ist gleichzeitig auch der letzte Sieg der Essener gegen TVH.

TUSEM Essen und TV 05/07 Hüttenberg mit Nervenkrimi.
TUSEM Essen und TV 05/07 Hüttenberg mit Nervenkrimi.© Zoi Tasovali / Radio Essen
TUSEM Essen und TV 05/07 Hüttenberg mit Nervenkrimi.
© Zoi Tasovali / Radio Essen

Nervenkrimi in Essen zwischen TUSEM und Hüttenberg

Hohes Tempo, hohe Intensität und ein fairer Kampf: So lässt sich die erste Halbzeit zwischen dem TUSEM Essen und dem TV 05/07 Hüttenberg zusammenfassen. Es war in der Halle deutlich zu spüren, dass es für den TUSEM Essen um etwas geht: Jeder Punkt im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga ist für die Essener wichtig.

TUSEM-Cheftrainer Daniel Haase ist im Vorfeld davon ausgegangen, dass die 3-2-1-Deckung der Hüttenberger seiner Mannschaft gut liegen könnte. Der TUSEM Essen hatte allerdings Schwierigkeiten sich im Angriff Chancen zu erspielen. Jedes Tor war ein Kraftakt gegen die aggressive Abwehr der Mittelhessen. Der TUSEM konnte sich allerdings auch diesmal auf seine beiden Torhüter - Dominik Plaue und Dennis Wipf - verlassen. Plaue, der von 2019 bis 2023, beim TV Hüttenberg spielte, kam gut in die Partie. In der 2. Minute konnte er bereits eine erste Parade verzeichnen. Plaue und Wipf kamen nach den ersten 30 Minuten gemeinsam auf sieben Paraden.

In den ersten 15 Minuten kamen die Essener noch gut in das 1:1. Auch in der Abwehr packte der TUSEM Essen aggressiv zu. Nur gegen Niklas Theiß und Leif Haack fanden die Essener nur schwer Lösungen. Nach einer kurzen Schwächephase nahm TUSEM-Coach Daniel Haase die Auszeit. Er stellte auf das Sieben-gegen-Sechs um, um die Hüttenberger vor verschiedene Aufgaben zu stellen. Die Essener spielten mutig. Leider fehlte oft die Präzision in den Abschlüssen. Hüttenberg war da etwas besser. Auch das erste Überzahlspiel in der 25. Minute hat der TUSEM nicht ausnutzen können. Nach einer kämpferischen und fairen ersten Halbzeit stand es 14:14.

Englische Woche endet für den TUSEM Essen mit einer Niederlage.
Englische Woche endet für den TUSEM Essen mit einer Niederlage.© Zoi Tasovali / Radio Essen
Englische Woche endet für den TUSEM Essen mit einer Niederlage.
© Zoi Tasovali / Radio Essen

TUSEM Essen geht die Kraft aus

Ein Nervenkrimi und ein Spiel auf Augenhöhe. Die zweite Halbzeit ging so weiter, wie die erste aufgehört hat. Es waren viele wilde Aktionen auf beiden Seiten dabei. Hüttenberg setzte weiterhin auf eine offensive Abwehr, die dem TUSEM massive Probleme bereitete. Auch in der Abwehr hatten die Essener keinen Zugriff - vor allem nicht gegen Leif Haack. Der 19-jährige Rückraumspieler aus Hüttenberg war auch zu Beginn der zweiten Halbzeit kaum zu stoppen. Er traf am Ende acht Mal.

In der 40. Minute zogen die Gäste erstmals mit vier Toren davon. Das Momentum schien zu kippen. Die Essener kamen im Angriff zu keinen klaren Lösungen. Die Abschlüsse waren oft unvorbereitet und überhastet. Der TUSEM Essen wirkte vor heimischer Kulisse erstmals verunsichert. Knapp acht Minuten waren die Essener zwischenzeitig ohne ein einziges Tor. Die Erlösung kam erst mit dem Siebenmeter-Treffer durch Nils Homscheid in der 44. Minute. Doch neben dem fehlenden Torerfolg, fehlte über weite Strecken auch das Glück auf Seiten der Essener. Sie scheiterten oft an der Latte, am Pfosten oder am Hüttenberg-Keeper Yahav Shamir.

TUSEM-Trainer Daniel Haase musste in der Abwehr viel ausprobieren, um Hüttenberg an Abschlüssen zu verhindern. Unter anderem spielte der TUSEM hinten deutlich offensiver. Hüttenberg hatte damit aber wenig Probleme. Immer wieder erspielten sich die Mittelhessen erfolgreiche Chancen oder brachten den Ball aus dem Rückraum im Essener Kasten unter. Die Gäste machten zudem wenige technische Fehler. In der 53. Minute zogen die Mittelhessen dann mit sechs Toren davon. Der TUSEM zeigte zwar immer wieder Kampfgeist. An eine erfolgreiche Aufholjagd glaubten die meisten im Sportpark Am Hallo aber trotzdem nicht mehr.

Bezeichnend für das Spiel der Essener war auch eine Szene in der 52. Minute: Dominik Plaue pariert einen Ball der Hüttenberger, spielt einen langen Pass auf Felix Eißing. Dieser wirft frei - setzt ihn aber übers Tor.

Der Aufstiegskandidat aus Hüttenberg ist seiner Favoritenrolle in Essen gerecht geworden. Die Gäste überzeugten mit einer starken Abwehr, abwechslungsreichen Lösungen im Angriff und klarem Kopf. Der TUSEM hingegen rieb sich oft auf an der Deckung der Hüttenberger auf. Dass es am Ende doch so deutlich wird, damit hat in Essen wohl niemand gerechnet. In der laufenden Saison hat der TUSEM zu Hause lediglich mal mit einem Tor knapp gegen den Bergischen HC verloren. Der TUSEM wirkte heute (Sonntag, 30. März) aber abgekämpft und müde.

TUSEM Essen - TV 05/07 Hüttenberg 27:34 (14:14). TUSEM Essen: Felix Eißing (3), Felix Göttler (2), Nils Homscheid (7), Oskar Kostuj (1), Tim Mast (2), Max Neuhaus (2), Jan Reimer (3), Dennis Szczesny (2), Finley Werschkull (2), Christian Wilhelm (3). TV 05/07 Hüttenberg: Leif Haack (8), Tristan Kirschner (4), Paul Kompenhans (4), David Kuntscher (2), Paul Ohl (1), Vit Reichl (2), Hendrik Schreiber (3), Philipp Schwarz (3), Niklas Theiß (5), Moritz Zörb (1).

TUSEM-Trainer Daniel Haase mit der Auszeit.
TUSEM-Trainer Daniel Haase mit der Auszeit.© Zoi Tasovali / Radio Essen
TUSEM-Trainer Daniel Haase mit der Auszeit.
© Zoi Tasovali / Radio Essen

TUSEM-Keeper Dominik Plaue: Tut unfassbar weh

In der 2. Handball-Bundesliga ist es so spannend wie nie: Im Abstiegskampf kann es so gut wie jeden erwischen. Deswegen braucht unter anderem auch der TUSEM Essen jeden Punkt. Die Heimspiele galten so gut wie sicher. Umso bitterer ist die Niederlage jetzt gegen Hüttenberg, erklärten TUSEM-Keeper Dominik Plaue am Radio Essen-Mikrofon:

© Zoi Tasovali / Radio Essen

Auch TUSEM-Trainer Daniel Haase ist enttäuscht. Man merkt, dass Hüttenberg derzeit einen gute Flow habe, sagte er Radio Essen im Anschluss. Er wollte trotzdem einige Dinge riskieren. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass sich das lohnt, sagte er. Haase richtet den Fokus aber auch schon auf das nächste Auswärtsspiel beim Tabellenletzten, der HSG Konstanz. "Jetzt werden wir uns einen Tag ärgern und wollen dann den Fokus auf diesen nächsten Auswärtssieg halten. Dann ist das eine sehr gute Woche gewesen", sagte der 42-jährige Essener Cheftrainer im Gespräch mit Radio Essen.

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