Stadt Essen hat neue Ideen im Kampf gegen Kinderarmut

Die Stadt Essen will den Kampf gegen Kinderarmut ausweiten. Dazu entwickelt sie gerade ein neue Konzept auf der Basis umfangreicher Daten. Außerdem werden in drei Stadtteilen neue Projekte umgesetzt.

© Kostas Mitsalis/ Radio Essen

Stadt Essen weitet Kampf gegen Kinderarmut aus

Die Stadt Essen will die Folgen von Kinderarmut in den nächsten Jahren noch stärker bekämpfen. Die Politikerinnen und Politiker im Rat der Stadt haben den neuen Projekten zugestimmt. Die Stadt will vor allem die Grundlagen für die Kinderarmut besser einschätzen können und sammelt deshalb die Daten aus den unterschiedlichen Fachbereichen wie dem Gesundheitsamt, den Jobcentern und der Agentur für Arbeit und dem Sozialamt jetzt an einer Stelle. Im nächsten Jahr wird es einen Bericht zur Kindergesundheit in Essen geben, der vor allem die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen einbezieht. Die Stadt will so genau wissen, in welchen Stadtteilen welche Probleme auftreten und entsprechend reagieren.

Modellprojekt in Essen soll Aufschluss geben

Schon jetzt gibt es ein erstes Projekt in Bergeborbeck und Bochold. Hier soll zuerst ein Modellprojekt entwickelt werden, wie die Folgen aus Kinderarmut effektiv bekämpft werden können. In beiden Stadtteilen leben überdurchschnittlich viele Kinder. In vielen Haushalten leben Kinder mit nur einem Elternteil. Schulanfängerinnen und Schulanfänger haben hier schon sehr früh Defizite in ihrer Entwicklung. Die Situation soll jetzt genau bewertet werden. Danach sollen entsprechende Angebote gemacht werden, um die Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

In Essen gehen manche Kinder nicht in die Kita

In der Essener Innenstadt gehen mehr als 10 Prozent der Kinder nicht in eine Kita. Das macht sie später oft zu Außenseitern in der Schule. Die Stadt macht den Eltern dieser Kinder ab Herbst ein wichtiges Angebot. Die Kinder sollen in einem Starterprojekt besser Deutsch lernen, bevor sie in die Schule kommen. Direkt mit der Schulanmeldung im Oktober werden die Eltern in den Schulen angesprochen und auf das Angebot aufmerksam gemacht. Damit soll klar werden, wie viel Wert die Schule auf die Vorbereitung der Kinder legt. Die Angebote werden dann speziell auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt.

Angebot soll in Essen ausgeweitet werden

Nach der Pilotphase des Projektes will die Stadt das Angebot auch in anderen Stadtteilen machen. Um das Projekt zu finanzieren, will die Stadt Gelder bei entsprechenden Stiftungen einwerben. Außerdem bietet die Stadt bereits jetzt Lotsen in den Geburtskliniken an. Seit Anfang des Jahres werden die Eltern nach der Geburt begleitet und bei Bedarf auf Angebote aufmerksam gemacht, die den Kindern bei ihrem Aufwachsen helfen können. Das sind oft Hilfen, die die Eltern ihren Kindern selbst nicht machen können. Dieser Lotsendienst wird über ein Programm der NRW Landesregierung "kinderstark - NRW schafft Chancen" gefördert.

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