Mehr Straftaten in Essen - Täter werden immer jünger

Zahl der Straftaten in Essen wieder gestiegen

Die Polizei Essen hat jetzt die Kriminalitätsstatistik veröffentlicht. In Essen wurden im letzten Jahr (2023) 56.164 Straftaten begangen. Das sind 6.887 Taten mehr als noch im Vorjahr. Das ergibt einen Anstieg von knapp 14 Prozent. Das sind die nackten Zahlen, dahinter verbergen sich aber viele Schicksale von Opfern, die beraubt, bestohlen, beleidigt oder angegriffen wurden. 24 Menschen wurden im letzten Jahr getötet. Schockiert hat unter anderem der Tod einer Seniorin in Frohnhausen. Carsten Berg, Leiter der Direktion Kriminalität bei der Polizei Essen, macht vor allem Sorgen, dass die Täterinnen und Täter immer jünger werden. Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl fragt nach den möglichen Gründen dafür:

In Essen wird wieder viel gestohlen

Bei etwa jeder dritten Straftat in Essen ging es um Diebstahl. Dabei haben vor allem die Ladendiebstähle stark zugenommen. Auch dafür hat Carsten Berg eine Begründung. Das Wohlstandsgefälle werde immer größer in unserer Gesellschaft. Das verleite vielleicht Einige dazu, sich ihre Wünsche auf illegale Art und Weise zu erfüllen. Aber auch immer mehr Fahrräder werden geklaut. Dabei geht es aber nicht mehr um den Diebstahl eines normalen Fahrrads wie früher. Letztes Jahr wurden vor allem teure und hochwertige E-Bikes gestohlen. Oft gehen die Täter dabei sehr professionell vor: Die Fahrräder werden direkt nach dem Diebstahl gut verpackt und ins Ausland geschafft. Deshalb rät die Polizei, solche teuren Fahrräder besonders gut zu sichern. Bei den Wohnungseinbrüchen liegen die Zahlen im Vergleich zum Jahr 2015 weiter auf einem niedrigen Niveau. Damals gab es sehr viele Wohnungseinbrüche. Seitdem haben viele Menschen die Sicherungssysteme in ihren Häusern und Wohnungen deutlich verbessert.

Polizei Essen zu neuem Cannabis-Gesetz

Auch die Fälle bei der Rauschgiftkriminalität haben in Essen wieder zugenommen. Rauschgiftdelikte stellen die Polizei und die Beamten vom Zoll bei ihren regelmäßigen Kontrollen fest. Dabei gibt es aber auch ein hohe Zahl an Delikten, die nicht entdeckt werden. Bis zum 31. März 2024 gehörte auch der Besitz von Cannabis in kleinen Mengen zu solchen Delikten und wurde geahndet und findet Eingang in die Statistik. Wie sich das Gesetz zur Teillegalisierung von Cannabis auf die Statistik auswirken wird, kann der Leiter der Direktion Kriminalität aktuell nicht einschätzen. Zunächst müsse sich die Polizei mit den neuen Regeln vertraut machen und es fehlen auch noch viele Rahmenbedingungen für die Kontrollen in der Zukunft. Das kritisiert auch die Gewerkschaft der Polizei.

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