Schlechte Note für Essen beim Fahrradklimatest

Fahrradfahrende in Essen sind unzufrieden. Das zeigt der Fahrradklimatest des ADFC 2024. Was gut ankommt und wo es Kritik gibt.

© Anne Schweizer/ Radio Essen

ADFC in Essen kritisiert schlechte Infrastruktur

In Essen lassen die Radwege zu wünschen übrig. Das ist das Ergebnis des ADFC-Fahrradklimatests. Alle zwei Jahre befragt der ADFC bundesweit Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, wie zufrieden sie mit ihren Radwegen und dem Radverkehr in ihrer Stadt sind. Bei den Städten mit über 500.000 Einwohnenden liegt Essen dabei nur noch vor der Nachbarstadt Duisburg, auf Platz 14 von 15. Laut der Umfrage hat sich der Zustand für Radfahrende in Essen seit der letzten Befragung verschlechtert. Nur die Verfügbarkeit von öffentlichen Fahrrädern und die freie Nutzung von Einbahnstraßen kommen gut an. Radfahrende kritisieren vor allem die fehlende oder stückhafte Infrastruktur in Essen. Viele würden sich außerdem nicht sicher fühlen, unter anderem weil Autofahrende oft zu dicht überholen.

Der ADFC in Essen schaut außerdem kritisch auf die angekündigten Maßnahmen für bessere Radinfrastruktur. So wurde vor einiger Zeit angekündigt, dass Huttrop und Katernberg jeweils eine Fahrradstraße bekommen sollen. Bisher sei das aber noch nicht politisch beschlossen worden, obwohl die Planung seit letztem Sommer (2024) abgeschlossen ist. Was auch besonders schlecht ankommt, ist die abgebaute Radstation am Hauptbahnhof in Essen. Zwar hat die Stadt kurzfristig für Ersatzstellplätze gesorgt - die seien aber nicht von Dauer. Eine langfristige Lösung ist bislang nicht bekannt.

Forderungen in Essen für besseren Radvekehr

Essen ist eine der am wenigsten fahrradfreundlichen Städte. Auf Platz 1 liegt Münster und seine Umgebung. Hier seien die Radwege ausgebaut und größtenteils sicher. Das fordert der ADFC für Essen auch. Die Lücken in der Infrastruktur sollen gestopft werden. Auch mehr Tempo 30 in der Stadt würde die Sicherheit für Radfahrende erhöhen. Denn fehlende Sicherheit beim Fahrradfahren ist das Hauptthema vieler Radfahrerinnen und Radfahrer in Essen. Oft seien Radwege zugeparkt und Autos würden zu dicht überholen. Deshalb fordert der ADFC in Essen auch eine konsequente Falschparkerkontrolle und sichere Alternativwege bei Baustellen. Bei den Kommunalwahlen im September sollte das Thema Fahrradfreundlichkeit mehr Aufmerksamkeit bekommen, sagt der ADFC in Essen.

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