Polizei Essen zieht Bilanz im Kampf gegen Kinderpornografie
Veröffentlicht: Donnerstag, 21.11.2024 14:31
Seit November 2021 geht die Polizei Essen mit einer Sondereinheit gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch an Minderjährigen vor. Jetzt zieht sie Bilanz.
Einheit in Essen sammelt viele Daten
Seit drei Jahren kämpft die Polizei Essen mit der Sondereinheit BAO gegen Kinderpornografie und sexualisierte Gewalt gegen Kinder. Jetzt zieht die BAO Herkules genannte Einheit eine Bilanz. Insgesamt wurden 360 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Somit wurde in etwa jeden Tag ein Beschluss umgesetzt. Sichergestellt wurden über 907 Datenträger, wie PCs und Notebooks, Spielekonsolen, CDs und DVD sowie Handys, Festplatten und USB-Sticks. Auf all diesen Datenträgern wurde kinderpornografisches Material vermutet. Ein Erfolg für die Polizei.
Erst am Montag (18. November) war die Einheit zuletzt im Großeinsatz. Die Bilanz hier: 17 vollstreckte Durchsuchungsbeschlüsse, 121 sichergestellte Datenträger mit einer Datenmenge von 40 Terabyte. Den Beschuldigten wird Herstellung, Besitz und Verbreitung von Kinder- beziehungsweise Jugendpornografie und/oder sexueller Missbrauch von unter 18-Jährigen vorgeworfen, so die Polizei. Bei einem weiteren Einsatz wurde 45-jähriger Essener festgenommen, der die Kinder einer befreundeten Familie von der Schule abgeholt und dann missbraucht haben soll.
Polizei Essen will Kampf weiterführen
Die am 1. November 2021 begonnene Arbeit möchte die Einheit der Polizei weiterführen:
"Es ist ein Kampf, den wir jeden Tag aufs Neue führen und in dem wir nicht nachlassen dürfen, denn mit großer Wahrscheinlichkeit erleidet ein Kind oder ein Jugendlicher irgendwo in Essen oder Mülheim an der Ruhr genau jetzt in diesem Augenblick sexuelle Gewalt"
Das sagt der Leiter der BAO, Kriminaldirektor André Dobersch. Und weiter:
"Dieser Gedanke ist schwer zu ertragen, doch genau dieses Wissen und der unbedingte Wille, diese Kinder möglichst schnell aus den Fängen von Pädokriminellen zu befreien, ist uns großer Ansporn. Die Jüngsten in unserer Gesellschaft benötigen unsere Hilfe und wir sind ALLE gefragt, aufmerksam hinzusehen!"
Die Polizei weist nochmal darauf hin: Wer Hinweise auf möglichen sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen hat, kann nicht nur die 110, sondern auch das Hinweistelefon 0800 0 431 431 anrufen. An die Nummer können sich Bürgerinnen und Bürger wenden, wenn sie der Polizei niedrigschwellig Beobachtungen melden wollen, die auf sexuellen Missbrauch oder Kinderpornografie hindeuten könnten.
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