Parken in Essen ist teurer - Stadt nimmt mehr Geld ein

Das Parken in Essen ist seit Anfang des Jahres teurer geworden. Radio Essen wollte wissen, ob sich das in der Stadtkasse schon bemerkbar macht.

© Anna Bartl, Radio Essen

Parken in Essen kostet jetzt mehr - das haben die Autofahrer bezahlt

Die Stadt Essen hat Anfang des Jahres die Parkgebühren in der Stadt erhöht. Neu ist, dass die ersten 15 Minuten mit der "Brötchentaste" wieder kostenlos sind. Die restlichen Minuten sind aber teurer geworden. Im ersten Quartal 2025 hat die Stadt deshalb auch mehr Geld eingenommen als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vom 1. Januar 2024 bis zum 31.03.24 waren es 1,453 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum in diesem Jahr waren es 1,575 Millionen Euro. Es macht sich also schon bemerkbar, dass das Parken teurer geworden ist.

Trotz höherer Parkgebühren nutzen viele Besucherinnen und Besucher die kostenpflichtigen Parkplätze weiter. An vielen Stellen, wie in Rüttenscheid oder in Borbeck, haben sie aber auch kaum eine andere Wahl. Ein Ausweg wäre auf Bus und Bahn umzusteigen. Das ist auch eines der Ziele, das die Stadt mit der Erhöhung der Parkgebühren verfolgt. Auffällig ist, dass immer noch die große Mehrheit ihr Parkticket mit Bargeld bezahlt. 986.000 Euro hat die Stadt in Bar eingenommen. Das Bezahlen mit einer App liegt auf Platz 2, damit hat die Stadt 357.000 Euro an Parkgebühren eingenommen. Die Wenigsten nutzen beim Bezahlen des Parktickets eine Karte.

Parken in Essen am Baldeneysee - noch ist das umsonst

In Essen sollte eigentlich auch das Parken am Baldeneysee ab Januar Geld kosten. Die Stadt wollte auf dem Parkplatz am Regattaturm und an der Freiherr-vom-Stein-Straße Parkautomaten aufstellen und Gebühren verlangen. Vorher gab es aber bereits viele Diskussionen mit den Sportvereinen am See, den Sportlerinnen und Sportler und ihren Trainerteams. Viele von ihnen sind am Tag mehrmals am See und trainieren. Die Politikerinnen und Politiker im Rat der Stadt wollen deshalb nicht, dass sie Parkgebühren bezahlen müssen. Eine rechtssichere Lösung hat sich aber als sehr schwierig herausgestellt. Deshalb ist das Parken am Baldeneysee nach wie vor kostenlos. Bald will die Stadt die Gebühren aber einführen.

In der letzten Ratssitzung im April hat die Stadt einen Vorschlag vorgelegt. Darüber wollen die Politikerinnen und Politiker zunächst in den einzelnen Gremien beraten und dann soll in der Ratssitzung Anfang Juni darüber entschieden werden. Erst danach müssten die Parkgebühren bezahlt werden.

Kritik an Parkgebühren in Essen

Die Deutsche Umwelthilfe ist mit den neuen Regeln nicht glücklich. Allerdings nicht mit den höheren Kosten für alle Parkenden, sondern mit der Brötchentaste. Sie kritisiert dieses kostenlose Kurzzeitparken scharf. Damit würden die Menschen weiter animiert mit dem Auto in die Stadt zu fahren und nicht mit Bus oder Bahn. Das Parken in den Städten sollte mindestens so teuer sein wie ein Ticket für Bus und Bahn, fordert die Umwelthilfe weiter.

Essen ist bei einem Vergleich der Deutschen Umwelthilfe eine von 35 Städten, die die Brötchentaste noch anbieten. Laut DUH gibt es die erste Viertelstunden Parken umsonst unter anderem noch in Bremen, Köln und Stuttgart. Insgesamt liegt Essen mit den Parkgebühren weiter im Mittelfeld. In Heidelberg und Osnabrück kostet das Parken pro Stunde 3 Euro, in Stuttgart und Darmstadt ist es noch teurer. Da gelten die hohen Parkgebühren aber nur in einem sehr eng begrenzten Bereich.

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