Noten an Uni Duisburg-Essen verkauft: Urteil gefallen
Veröffentlicht: Dienstag, 20.05.2025 14:32
Eine Mitarbeiterin der Universität Duisburg-Essen hat Noten gegen Geld vergeben. Vor dem Landgericht Rüttenscheid ist am Dienstag (20. Mai) das Urteil gefallen.

Urteil in Essen: Mehrere Jahre Haft für Mitarbeitende
Eine Mitarbeiterin der Universität Duisburg-Essen hat gegen Geld Noten vergeben. Dafür wurde die 42-Jährige jetzt am Landgericht in Rüttenscheid verurteilt. Und zwar zu 3 Jahren und 9 Monaten Haft wegen Bestechlichkeit. Insgesamt hat sie 133 Noten von Studierenden an der Uni verändert. Teilweise sind die Studierenden gar nicht zu den Prüfungen erschienen. Fast vier Jahre lang soll die Frau ihr illegales Geschäft betrieben und dabei insgesamt fast 120.000 Euro eingenommen haben. Mit ihr wurde auch ein weiterer Mann verurteilt, bei dem insgesamt 117 Notenveränderungen aufgedeckt wurden. Er wurde wegen Bestechung zu 3 Jahren Haft verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Die Noten der Studierenden wurden gestrichen, teilweise wurden Abschlüsse aberkannt. Dagegen hatten einige der Studierenden geklagt.
Studierende in Essen klagen gegen Notenrücknahme
Gleich zwölf Studierende in Essen haben vor dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen gegen die aberkannten Abschlüsse geklagt. Sie wollen ihre gekauften Noten behalten. Das Gericht hatte zwei Klagen am 28. April abgewiesen. Mindestens eine Studentin behielt allerdings vorerst ihren Masterabschluss, weil die Uni einen Formfehler begangen hatte. Die falsche Fakultät hatte den Zeugnisentzug beschlossen. Ob die Universität Essen-Duisburg das Verfahren erneut vor dem zuständigen Prüfungsausschuss aufnehmen will, ist noch nicht bekannt. Zuletzt hieß es von der Uni, dass dazu interne Absprachen laufen. Sollte der Fall erneut verhandelt werden, könnte die Studentin wieder dagegen klagen – dann müsste das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen erneut prüfen und entscheiden.