Neues Entlastungspaket: Das sind die Reaktionen aus Essen
Veröffentlicht: Montag, 05.09.2022 16:23
Die Bundesregierung hat das neue Entlastungspaket für die kommenden Monate vorgestellt. Radio Essen hat dazu mit verschiedenen Sozialverbänden hier in der Stadt gesprochen. Ob die Hilfen greifen können und was die aktuelle Situation in den Menschen auslöst, lest ihr hier.
Essenerinnen und Essener haben viele Fragen und Unsicherheiten
In den letzten Wochen hatte die AWO-Schuldnerhilfe nicht nur mit Menschen zutun, die in einer finanziellen Krise stecken. Auch Menschen, denen es sonst wirtschaftlich gut geht kamen zur Beratung. Denn die Fragen und Unsicherheiten rundum das Thema Geld steigen überall. "Wir merken, dass etwas auf uns zurollt", sagt Schuldnerhilfe-Geschäftsführer Philip Hennen. Und genau deshalb haben bereits die Gespräche, unter anderem mit der Stadt Essen begonnen. Sie wollen Angebote schaffen, die die vielen Fragen der Essenerinnen und Essener in den nächsten Monaten beantworten können.
AWO-Schuldnerhilfe Essen: Entlastungspaket wird helfen
Über das neue Entlastungspaket der Bunderegierung freut sich die AWO-Schuldnerhilfe. Viele Punkte davon seien geeignet, um gewisse Nöte erst einmal zu lindern. Große Probleme könnten abgemildert werden, sagt Hennen. Ob es ausreicht und wie es danach weitergehe, wenn die Hilfen wegfallen, steht auf einem anderen Blatt Papier. Fest stehe aber: Die Schuldnerhilfe rechnet mit einer erhöhten Beratungs-Nachfrage und vor allem mit einem anderen Klientel.
Essener Diakonie: Mit Paketen ist es nicht getan
Aus Sicht von Florian Schumacher, stellvertretender Betriebsleiter der Diakonie Essen, ist das Entlastungspaket nur eine kurzfristige Hilfe. Auch diese sei punktuell zu spüren, damit sei es aber nicht getan: "An grundsätzlichen Situationen können nur grundsätzliche Veränderungen etwas ändern", sagt Schumacher.
Diakonie-Läden in Essen: Mehr Einkäufe, weniger Spenden
Auch die Einkaufläden der Essener Diakonie sind seit einigen Wochen stärker frequentiert. Tendenziell kaufen hier nicht nur mehr, sondern auch andere Menschen als sonst ein. „Überspitzt gesagt sind das mittlerweile schon die mit der Apple Watch“, sagt Florian Schumacher. Eine besonders hohe Nachfrage gibt es aktuell nach Strick- und Winterware. "Die Leute scheinen Angst zu haben, im Winter zu frieren", sagt Schumacher. Gleichzeitig geht die Zahl und Qualität an Kleiderspenden zurück. Die Menschen würden sich momentan stärker überlegen, ob sie ihre Kleidung erstmal selbst behalten.