Mini-Bunker in Essen als Denkmal eingestuft
Veröffentlicht: Donnerstag, 06.02.2025 11:57
Im Süden von Essen sorgt ein winziger Bunker für Streit. Er steht in einem Privatwald und soll weg. Die Politiker haben ihn zum Denkmal erklärt.

Denkmalschützer aus Essen wollen den Bunker erhalten
Der Mini-Bunker über der Nierenhofer Straße war wohl für den Aufseher des Zwangsarbeiterlagers gedacht. Das Lager war in der Nazizeit genau an der Stelle, an der jetzt der neue Sportplatz gebaut wird also direkt auf der anderen Seite der Nierenhofer Straße. Der Bunker am Hang ist so klein, dass sich bei Luftangriffen nur ein Mensch darin verschanzen konnte. Für die Zwangsarbeiter gab es keinen Schutz. Sie mussten sich in die Gräben werfen, sagen die Historiker. Deshalb ist der Bunker ein mahnendes Denkmal und soll erhalten bleiben, sagte der Leiter der unteren Denkmalbehörde im Radio Essen Interview.

Stadteilpolitiker aus Essen haben sich geeinigt
Lange haben die Politiker in Essen gezögert, debattiert und gemeckert. Anfang Februar hat aber auch die Bezirksvertretung für Kupferdreh und für die umliegenden Stadtteile den Bunker für erhaltenswert erklärt. Einfach war die Einigung nicht. Denn die Steinmauer und die kleine Betonkuppel stehen auf Privatgelände. Der Waldbesitzer will die alten Steine und den Beton abreißen und alles wegräumen. Ob er das darf, entscheidet das Gericht. Der Streit am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen und die Entscheidung der unteren Denkmalbehörde in Essen sind zwei getrennte Verfahren. Das Gericht könnte sich dem Urteil der Denkmalschützer anschließen. Dann muss der Bunker stehen bleiben. Sollte der Waldbesitzer vor Gericht gewinnen, darf er den Mini-Bunker abreißen.
