Stadionausbau in Essen: Neuster Stand, Kosten und Fristen

Das Stadion an der Hafenstraße in Essen könnte endlich ausgebaut werden. Die Pläne kommen durch die Frauen-EM voran. Das sind die Hürden und die nächsten Schritte.

Pläne für Ausbau Stadion an der Hafenstraße in Essen
© Ralph Rieger

Stadionausbau in Essen hat einige Hürden

In Essen sind in diesem Jahr die Chancen für eine Stadion-Vergrößerung besser als je zuvor. Die Stadt bewirbt sich mit dem Stadion an der Hafenstraße für die Frauen-Fußball-Europameisterschaft 2029. Um den Zuschlag zu bekommen, müssten die vier Ecken des Stadions endlich zugebaut werden. Dann fasst das Stadion mindestens 20.000 Sitzplätze - eine Auflage für eine erfolgreiche Bewerbung. Zur Realisierung gibt es noch ein paar hohe Hürden zu nehmen.

Zum einen stehen 15 deutsche Stadien auf der Bewerberliste des Deutschen Fußballbunds, nur acht oder neun Stadien werden gebraucht. Die anderen gehen leer aus. Mitte Februar 2025 will der DFB alle Bewerbungen auf dem Tisch haben und sich dann entscheiden. Die nächste Hürde ist viel schwieriger. Erst Ende des Jahres steht fest, in welchem Land die Frauen-EM ausgetragen werden soll. Die Konkurrenz ist groß: Italien, Polen, Portugal und Dänemark zusammen mit Schweden konkurrieren um die Euro 2029.

Auch RWE-Fans würden vom Stadionausbau profitieren.© Markus Endberg
Auch RWE-Fans würden vom Stadionausbau profitieren.
© Markus Endberg

Politiker in Essen müssen bald entscheiden

Die dritte Hürde ist in Essen schon bekannt, aber inzwischen deutlich einfacher zu realisieren. Die Politik der Stadt muss sich für den Stadionausbau entscheiden. Das scheint aber kein großes Streitthema zu sein. Das war nicht immer so, aber auch die Grünen haben inzwischen ihre Bedenken beiseite gelegt. Teilweise liegt das auch daran, dass am stillgelegte Bahndamm neben dem Stadion ein Fahrradparkhaus gebaut werden soll - direkt neben dem geplanten Radschnellweg RS7. Außerdem soll das Stadion besser an den ÖPNV angebunden werden, damit weniger Fans mit dem eigenen Auto fahren und die Straßen verstopfen. Davon würden die RWE-Fans bei Heimspielen profitieren. Aber auch für die Menschen, die rund um die Hafenstraße wohnen, wäre ein funktionierendes Verkehrskonzept eine Erleichterung.

Die Ecken sollen bald zu.© Elke Brochhagen, Stadt Essen
Die Ecken sollen bald zu.
© Elke Brochhagen, Stadt Essen

Stadionausbau in Essen "wäre herausragendes Ereignis"

Viel Zeit bleibt trotzdem nicht. Bis zum 14. Februar müssen sich die Politikerinnen und Politiker dazu bekennen und einen Beschluss fassen. Erst danach kann der Stadionbetreiber GVE genauer planen, sagt Geschäftsführer Dirk Miklikowski im Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Kostas Mitsalis. Die Planung wäre dann bis Ende 2025 fertig, der Ausbau bis Mitte 2028.

"Die EM wird im Sommer 2029 stattfinden. Die UEFA sagt, dass das ausgebaute Stadion vorher schon ein Jahr in Probebetrieb sein müsste. [...] Es sind Testspiele durchzuführen und ähnliches. Mitte 2028 müsste man fertig sein und das würde unsere Planung auch vorsehen."

Persönlich freut sich Miklikowski darüber, dass die Europameisterschaft den Planungen Aufwind gibt, schließlich läuft bei der GVE die Planung der Ecken schon länger:

"Ich glaube, dass das jetzt einen gewissen Schub gibt. Ich glaube auch, dass das Essen mehr als gut steht. Wir sind eine Sportstadt und es wäre ein herausragendes Ereignis, die EM 2029 der Frauen hier in Essen zu haben. Von daher hoffe ich, dass der Schub auch in Umsetzung kommt."

Der Stadionausbau würde 25 Millionen Euro kosten. Was Dirk Miklikowski zum Stadionausbau sagt und welchen Vergleich er zur Philharmonie zieht, ist im kompletten Radio Essen-Interview zu hören.

© Radio Essen

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