Kitas in Essen: Warnstreik der Erzieherinnen und Erzieher

Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen der Stadt Essen streiken. Die Gewerkschaft Verdi hat dazu aufgerufen, vor allem die Frauen. Das sind die Gründe dafür.

In Essen starten die nächsten Warnstreiks - diesmal an den städtischen Kitas, der Jugendhilfe und den Offenen Ganztagsschulen.

Essen: So wird der Streiktag bei uns

Die Gewerkschaft Verdi nutzt den internationalen Frauentag bei uns in Essen, um für die Erzieherinnen zu kämpfen. Am Dienstag (8. März) ist ab 11 Uhr eine Demo durch die Essener Innenstadt und eine Kundgebung auf dem Kennedyplatz geplant. Die Gewerkschaft rechnet mit rund 400 Teilnehmerinnen. Aktuell sei es schwierig zu sagen, wie viele kommen, weil aktuell viele Erzieherinnen durch ihre Arbeit mit dem Corona-Virus infiziert werden, sagt eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi.

Insgesamt bleiben 6 Kitas komplett geschlossen. Rund 25 Kitas werden eingeschränkt geöffnet haben, schätzt die Stadt. Die Eltern in den betroffenen Kitas der Stadt Essen wurden schon Ende letzter Woche über den Streik informiert. Die Stadt wird teilweise Notgruppen für die Betreuung der Kinder einrichten. Für die Kitas, die komplett geschlossen bleiben, sei das aber nicht möglich. In diesen Fällen müssen sich die Eltern um die Betreuung kümmern, sagt die Stadt.

Auch in den OGS und bei den sozialen Dienstagen kann es teilweise zu Einschränkungen kommen. Wie die aber genau aussehen weiß die Stadt nicht. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien nicht verpflichtet dies anzukündigen, sagt eine Sprecherin der Stadt.

Erzieherinnen in Essen fordern mehr Anerkennung

Aktuell laufen die Tarifverhandlungen für die Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen sowie ihre männlichen Kollegen mit den kommunalen Arbeitgebern. Die Gewerkschaft Verdi fordert vor allem mehr Anerkennung für die Erzieherinnen in den Kitas. Sie sollen sich mehr auf ihre pädagogische Arbeit mit den Kindern konzentrieren können und mehr Zeit für die Vorbereitung bekommen. Dafür ist allerdings mehr Personal in den Kitas nötig, sagt eine Sprecherin der Gewerkschaft im Gespräch mit Radio Essen. Das Personal muss aber erst noch ausgebildet werden. Da sei die Stadt Essen aber auf dem Weg, lobt die Gewerkschaft. Außerdem sollen alle Erzieher:innen und Sozialarbeiter:innen eine Gehaltsstufe höher eingestuft werden und so mehr finanzielle Anerkennung für ihre schwierige Arbeit bekommen.

Ausbildung zum Erzieher und zur Erzieher - in Essen ist schon was passiert

Schon in der letzten Tarifrunde hat die Gewerkschaft Verdi bei der Ausbildung für Erzieherinnen und Ezieher einiges erreicht. Die Ausbildung erfolgt jetzt mit einem Theorie- und einem Praxisteil an den Berufskollegs und in den Kitas selbst. Die Arbeit in den Kitas wird jetzt auch bezahlt, das war früher nicht so. Im aktuellen Jugendhilfeausschuss hat die Stadt die aktuellen Zahlen der Ausbildung für Erzieherinnen veröffentlicht. Es gibt einmal das Berufskolleg am Bildungspark und die Johannes Kessel Akademie, dort werden Erzieherinnen ausgebildet. Im nächsten Jahr machen dort 115 Erzieherinnen und Erzieher ihren Anschluss, ein Jahr später etwa 125 bis 140. Am Bildungspark können noch mehr ausgebildet werden, an der Johannes Kessel Akademie allerdings reichen die Räume nicht, um noch mehr Schülerinnen und Schüler aufzunehmen. Die Stadt geht davon aus, dass die Anzahl der ausgebildeten Erzieher und Erzieherinnen nicht ausreichen wird. Vor allem im offenen Ganztag werden bis 2030 600 Erzieherinnen und Erzieher gebraucht.

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