Ukraine-Flüchtlinge in Essen: Aufnahmestelle eröffnet
Veröffentlicht: Montag, 07.03.2022 05:45
Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine sind bei uns in Essen angekommen. Das Sozialamt hat eine Anlaufstelle errichtet. Niemand weiß, wieviele Geflüchtete kommen.
Ukraine-Flüchtlinge kommen in Essen an
Für Flüchtlinge aus der Ukraine gibt es seit dem Wochenende eine neue Anlaufstelle bei uns in Essen. Im Refugee Center in der Steubenstraße werden die Menschen nach ihrer Ankunft versorgt. Sie bekommen zum Beispiel Essensgutscheine, Prepaid-Karten für das Handy und es wird Wohnraum vermittelt. Am ersten Wochenende kamen alleine über 150 Menschen und meldeten sich an. Die Geflüchteten haben zum Teil eine lange Fahrt hinter sich und kommen kurzfristig oft bei Freunden und Bekannten unter. Die Stadt will das Angebot jetzt noch weiter hochfahren, weil niemand weiß, wieviele Flüchtlinge noch aus der Ukraine zu uns kommen. Während der Flüchtlingskrise von 2015 kamen insgesamt über 23.000 Menschen in unsere Stadt.
Anlaufstelle für Ukraine-Flüchtlinge in Essen ist vorbereitet
Zwischen 9 und 16 Uhr können sich Geflüchtete Menschen aus der Ukraine und deren Begleitpersonen täglich an der Aufnahmestelle in der Steubenstraße melden und bekommen dort unkomplizierte Hilfe. Zu den Sozialleistungen gehört unter anderem die nötige ärztliche Versorgung, aber auch die Vermittlung von Wohnraum. Die Stadt sagt, dass sie dabei eng mit den Immobiliengesellschaften zusammenarbeitet und überwältigt ist von den Wohnraumangeboten der Essener:innen. Auch wenn die Mitarbeiter:innen im Refugee Center geschult sind, geht ihnen das Schicksal der Geflüchteten nah. "Wir hatten eine Frau hier, die während der Aufnahme hörte, dass ihr Mann in der Ukraine gestorben ist. Das fasst uns schon sehr an", erklärte der Einrichtungsleiter Stephan Bode. Sozialdezernent Peter Renzel fügte hinzu: "Wir werden diese Menschen aufnehmen und integrieren. Wir wissen wie das geht und werden alles tun, damit es gut anläuft."
Große Hilfsbereitschaft für Ukraine-Geflüchtete in Essen
Die Bilder von zerstörten Häusern, Panzern und Soldaten auf den Straßen der ukrainischen Städte und Menschen, die in Bussen fliehen, begleiten uns. Immer wieder bekommen auch wir von Radio Essen Anfragen und Hilfsangebote. Die Stadt lobt die Hilfsbereitschaft der Essenerinnen und Essener. Sozialdezernent Peter Renzel erklärte: "Die Menschen hier im Ruhrgebiet sind pragmatisch und echte Macherinnen und Macher. Darauf können wir sehr stolz sein." Menschen, die sich für die Geflüchteten engagieren und zum Beispiel Wohnraum anbieten wollen, können sich unter: ukrainehilfe@essen.de melden. Dort werden alle Angebote gesichtet und beantwortet.
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