In Essen bekommen Menschen schneller ihre Einbürgerungsurkunde
Veröffentlicht: Donnerstag, 04.09.2025 15:49
Die Ausländerbehörde der Stadt Essen ist vor mehr als einem viertel Jahr umgezogen. Die Räume sind größer und für alle angenehmer. Auch die Einbürgerungen laufen inzwischen besser.

Willkommen in Essen - das ist das neue Gefühl in der Ausländerbehörde
Die Stadt Essen hat lange nach neuen Räumen für die Ausländerbehörde gesucht. Erst als die Firma Siemens an der Kruppstraße im Südviertel ausgezogen ist, bot sich die Gelegenheit für einen Umzug. Das Gebäude wurde umgebaut und seit rund vier Monaten arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort. Die Besucherinnen und Besucher kommen in großes Foyer und werden mit einem neuen System zu den Büros gelenkt. Vorher müssen sie allerdings auch hier durch eine Sicherheitsschleuse. Wenn es hier mal zu Verzögerungen kommt, kann es sich schon mal kurz stauen. Es bildet sich dann eine auf dem Bismarckplatz sichtbare kurze Schlange. Aber die Wartezeiten sind meist sehr kurz, sagt Ordnungsdezernent Christian Kromberg. Das Feedback sei positiv sowohl von den Besucherinnen und Besuchern als auch von den 453 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Räume sind größer als früher, wer mit Familie und Kindern kommt, hat mehr Platz in den Räumen, erzählt er weiter im Interview mit Radio Essen-Stadtreporterin Anna Bartl.
Einbürgerung in Essen dauert nicht mehr so lange wie früher
In Essen warten viele Menschen auf ihre Einbürgerung. Aktuell bearbeitet die Ausländerbehörde 8363 Anträge. Viele sind von Syrerinnen und Syrern, die seit 2015 nach Essen gekommen sind. Aber seitdem Menschen in Deutschland auch zwei Staatsbürgerschaften haben können, stellen viele Türkinnen und Türken den Antrag. Der deutsche Pass ist bei vielen sehr beliebt, weil damit in die Mehrzahl der Länder ohne Visum einreisen kann. Die Stadt hatte lange Zeit ein Mailpostfach, in dem tausende Mails mit Anfragen nach einem Termin lagen. Ende letzten Jahres hat die Stadt das System umgestellt. Jetzt können die Anträge direkt Online gestellt werden, was die Arbeit deutlich einfacher und schneller macht. Oder die Antragstellerinnen und Antragsteller machen einen Termin über das Onlinesystem der Stadt und bringen zum Termin die entsprechenden Unterlagen mit.
Die Stadt will in diesem Jahr dreimal mehr Anträge bearbeiten als noch im letzten Jahr. Rund 3500 bis 4000 Anträge sollen bearbeitet werden. Allerdings müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erst einmal die alten Anträge bearbeiten, die noch über das Mailsystem eingegangen sind. Das sind immer noch 4763 Anträge. Die Bearbeitungszeiten liegen damit immer noch zwischen 12 und 18 Monaten. Bei Online-Anträgen geht es etwas schneller. Hier dauert die Bearbeitung zwischen 8 und 9 Monaten.
Viel mehr Personal in Essen für Einbürgerungsverfahren
Die Stadt Essen hat in den letzten Jahren immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Einbürgerungsverfahren eingestellt. 2021 haben 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Bereich gearbeitet, heute sind es 60. Die Einarbeitung in die Verfahren ist allerdings lang, weil die Thematik komplex und schwierig ist. Außerdem ändern die Regierungen immer wieder die Gesetze und darauf müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann reagieren. Ordnungsdezernent Christian Kromberg hofft, dass in nächster Zeit wieder etwas mehr Ruhe einkehrt, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles bearbeiten können. Da zu den Verfahren auch immer eine Sicherheitsüberprüfung gehört, ist die Stadt außerdem darauf angewiesen, dass sie die jeweiligen Antworten von den zuständigen Behörden bekommt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort sind aber ebenfalls stark ausgelastet. Deshalb dauern die Antworten ihre Zeit.
In Essen werden bis Ende des Jahres auch noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralen Ausländerbehörde in das ehemalige Siemensgebäude umziehen. Der Teil des Gebäudes ist im Moment noch im Umbau. Die Zentrale Ausländerbehörde ist unter anderem zuständig für Abschiebungen und Rückführungen. Auch hier gibt es immer mehr zu tun. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im Auftrag des Landes NRW. Sie kümmern sich um die Auswertung von Datenträgern und die Rückführung von Menschen, die hier illegal leben. Das gelingt nicht immer, erklärt Ordnungsdezernent Christian Kromberg im Gespräch bei Radio Essen. Aber in vielen Fällen werden die Menschen in ihre Heimatländer oder die Länder, in denen sie zuerst einen Asylantrag gestellt haben, abgeschoben. Auch hier hat die Stadt Essen in den letzten Monaten mehr Personal eingestellt.
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