Hochhaus in Essen: Anwohnerin will Bau mit Klage verhindern
Veröffentlicht: Donnerstag, 24.04.2025 07:03
In Essen soll direkt neben dem Altlantic-Hotel an der Norbertstraße noch ein weiteres Hochhaus gebaut werden. Die Anwohnerinnen und Anwohner im Viertel wollen den Bau schon länger verhindern. Jetzt klagt eine Anwohnerin.

Anwohnerin in Essen klagt stellvertretend für das Viertel
In Essen sind die Anwohnerinnen und Anwohner neben der Messe schon lange sauer, weil dort ein weiteres Hochhaus gebaut werden soll. Die Zech-Stiftung will neben dem Atlantic-Hotel direkt an der Alfredstraße ein Hochhaus bauen. Das Haus steht dann unterhalb der Straße, überragt aber deutlich die Häuser im Schönleinviertel direkt daneben. Die Pläne sind schon länger bekannt. Zuletzt hat die Stadt das Vorgehen geändert. Sie wird keinen sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan mehr erstellen. Damit haben die Anwohnerinnen und Anwohner keine Chance mehr, ihre Bedenken zu äußern.
Die Bürgerinitiative "Stoppt-Hochhaus-Gruga" hat im Viertel Spenden gesammelt. Damit konnte die Klage einer Anwohnerin direkt neben dem geplanten Hochhaus beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen finanziert werden. Eine Sprecherin des Gerichtes bestätigte auf Radio Essen-Nachfrage, dass die Klage, und inzwischen auch die Begründung, eingegangen seien. Die Stadt Essen hat ebenfalls Kenntnis von der Klage und muss jetzt bis Ende Mai eine Stellungnahme abgeben.
Bisher gibt es für das Hochhaus von der Zeche-Stiftung noch keinen Bauantrag. Eine Bauvoranfrage hat die Stadt bereits positiv beschieden. Auch Politikerinnen und Politiker haben sich bereits für den Neubau ausgesprochen. Dazu gab es im letzten Jahr einen Diskussionsabend mit den Anwohnerinnen und Anwohnern.
Anwohner in Essen fürchten mehr Lärm und mehr Verkehr
In Essen gehört der Abschnitt der Alfredstraße schon jetzt zu den Straßen, die am meisten befahren werden. Kommen jetzt noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zech-Gruppe dazu, die im Hochhaus arbeiten sollen, rechnen die Anwohnerinnen und Anwohner mit noch mehr Verkehr und noch mehr Lärm. Das ist eine der Begründungen in der Klage, warum das Hochhaus nicht gebaut werden soll. Wer im Schönleinviertel wohnt, kennt auch noch ein weiteres Problem: Einen freien Parkplatz zu finden. Das ist wegen der Nähe zum Gerichtsviertel und zum Uniklinikum schon jetzt, zumindest tagsüber, praktisch unmöglich.
Die Bürgerinitiative erklärt, dass beim Hochhausbau etwa 130 Stellplätze für Autos zu wenig eingeplant worden sind. Auch deshalb wehren sie sich gegen den Neubau. Außerdem soll es noch weitere neue Häuser auf der anderen Seite der Alfredstraße geben. Dort sollen auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs mehrere Wohnhäuser gebaut werden. Auch das wird in der Ecke für mehr Verkehr sorgen.
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