Diskussion in Essen über neues Büro-Hochhaus

In Essen soll demnächst ein neues Hochhaus für Büros gebaut werden. Anwohnerinnen und Anwohner kämpfen schon seit Monaten dagegen. Jetzt wird wieder diskutiert.

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Neues Hochhaus in Essen an der Alfredstraße geplant

In Essen laufen die Planungen für ein neues Hochhaus an der Alfredstraße schon länger. Seitdem die Pläne bekannt geworden sind, wehrt sich eine Bürgerinitiative dagegen. Die Bürgerinitiative lädt am 7. Mai um 19 Uhr zu einer Diskussionsrunde ein. Die Veranstaltung ist im Gemeindesaal der Reformationskirche an der Julienstraße. Die Stadt arbeitet im Moment an einem, auf das Vorhaben bezogenen, Bebauungsplan. Die ersten Pläne wurden bereits im Januar letzten Jahres vorgestellt. Der Bebauungsplan wird voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres in die politischen Gremien zur Abstimmung kommen. Das ist die Einschätzung der Grünen im Rat der Stadt.

Stadt Essen wartet auf Gutachten zu Auswirkungen

Die Stadt lässt aktuell ein Gutachten über die Auswirkungen des Baus anfertigen. Dabei geht es um die Fragen, wie sich der Verkehr im Umfeld entwickeln wird, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter parken können und welchen Einfluss der Bau auf die umliegenden Wohnhäuser haben wird. Die Anwohnerinnen und Anwohner fürchten, dass die Frischluft abgeschnitten und das Hochhaus einen großen Schatten auf die Häuser und Gärten werfen wird. Thomas Nelle von der Bürgerinitiative erklärt im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl die weiteren Bedenken.

© Radio Essen

Hochhaus in Essen bietet neue Chancen

In Essen kann das neue Hochhaus aber auch Chancen in Rüttenscheid bieten. Die Bauherrin ist die Gustav Zech Stiftung. In dem Bürohaus sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den einzelnen Standorten in Essen und von Rhein und Ruhr zusammen gezogen werden. Da das Grundstück der Messe Essen gehört, können die Politikerinnen und Politiker mit einem entsprechenden Vertrag Einfluss auf den Neubau und die Gestaltung des Umfeldes nehmen. Am Anfang gab es Bedenken der Anwohnerinnen und Anwohner wegen der geringen Anzahl an Parkplätzen. Schon jetzt ist klar, dass die Tiefgarage deutlich größer werden soll. Die Anzahl der Parkplätze wird verdreifacht. Gleichzeitig gibt es aber auch eine sehr gute Verbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr und mit dem Fahrrad über die Grugatrasse. Der Radweg soll mit dem Neubau verbreitert werden. Außerdem soll mit einer Brücke eine bessere Verbindung in das daneben liegende Schönleinviertel gebaut werden. Das Haus wird terrassenförmig gebaut und die Balkone und Fassade soll begrünt werden, erklärt Christoph Kerscht, Ratsherr der Grünen auf Radio Essen-Nachfrage. Damit würden die wenige Bäume und das Grün, dass im Moment an der Stelle auf dem Parkplatz steht, kompensiert. Das Haus soll außerdem für alle von der Alfredstraße aus nutzbar sein. Die genauen Pläne dafür werden noch ausgearbeitet. Sollte die Zech Stiftung das Haus nicht bauen wollen, dann wird auch der Bebauungsplan hinfällig, erklärt Kerscht weiter. Ein anderer Bauherr kann nicht an dieser Stelle bauen, weil der Bebauungsplan nur für dieses eine Vorhaben gültig ist.

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