Bitter: TUSEM Essen scheitert knapp gegen Dessau

Die Handballer vom TUSEM Essen verlieren wichtige Punkte in der spannenden 2. Handball-Bundesliga. Die Essener haben in einem dramatischen Heimspiel nur knapp gegen die Gäste aus Dessau verloren.

Bittere Heimspielniederlage für TUSEM Essen.
© Zoi Tasovali / Radio Essen

TUSEM Essen verpasst Revanche

22.11.2024 - 33:27.

Das war das Ergebnis der letzten Begegnung zwischen dem TUSEM Essen und dem Dessau-Rosslauer HV 06. Die Essener wollten also dringend eine Revanche. Felix Göttler stand dem TUSEM Essen am Sonntagabend (27. April) allerdings nicht zur Verfügung. Der U21-Nationalspieler war beim Abschlusstraining aufs Steißbein gefallen und konnte daher nicht spielen. Für ihn rückte Luis Buschhaus in den Kader der Essener, der aber keine Spielzeit bekam.

Dessau ist ein Mysterium in der 2. Handball-Bundesliga. Die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt steht in der Heimtabelle auf dem vorletzten Platz. In der Auswärtstabelle landen sie hingegen auf Platz zwei. Der TUSEM Essen zählt wiederum zu den heimstärksten Mannschaften der Liga.

Heimstark gegen Auswärtsstark: Am Ende verlieren die Essener bitter mit 27:28. Bester Werfer für den TUSEM war Nils Homscheid mit neun Toren. Mehr als 2200 Fans waren bei der Partie dabei. Die Halle war also wieder gut gefüllt.

TUSEM Essen verliert auch das Rückspiel gegen Dessau.
TUSEM Essen verliert auch das Rückspiel gegen den Dessau-Rosslauer HV 06.© Zoi Tasovali / Radio Essen
TUSEM Essen verliert auch das Rückspiel gegen den Dessau-Rosslauer HV 06.
© Zoi Tasovali / Radio Essen

Essener Handballer lange auf Augenhöhe

60 Minuten Zeit hatte der TUSEM Essen für seine Revanche. Im Hinspiel hatten die Essener deutlich verloren - diesmal sollte es anders aussehen. Die erste Halbzeit war allerdings sehr ausgeglichen. Beide Teams stellten eine überaus starke Abwehr. Hin und wieder gab es zwar Durchbrüche, insgesamt stand die Abwehr kompakt. Auch die Torhüter beider Mannschaften konnten früh einige Akzente setzen. Wobei das Torhüterduell in der ersten Halbzeit der TUSEM Essen klar gewonnen hat. Dominik Plaue kam auf eine Quote von 41 Prozent. Besonders spektakulär war seine Doppel-Parade in der 13. Minute. Auch in der letzten Sekunde der ersten Halbzeit parierte der 29-Jährige sicher den letzten Abschluss der Gäste aus Sachsen-Anhalt.

In der 18. Minute nahm TUSEM-Cheftrainer Daniel Haase seine erste Auszeit. Er kritisierte die vielen Räume in der Abwehr seiner Mannschaft. Es gäbe zu viele Durchbruche durch Dessau. Die größeren Probleme gab es letztlich aber im Angriffsspiel - sowohl beim TUSEM Essen als auch beim Dessau-Rosslauer HV 06. Das Überzahlspiel lief auf beiden Seiten nicht sehr flüssig. Die Essener Handballer kamen immer wieder ins Zeitspiel. Sie mussten um jeden Abschluss hart kämpfen. Das bekam vor allem Rückraumspieler Max Neuhaus zu spüren. Er ging so gut wie in jedes direkte Duell. Das kostete ihn auch viel Kraft. Immerhin zog er für sein Team auch oft eine Zeitstrafe und einen Siebenmeter.

Keine der Mannschaften konnte sich jedoch klar absetzen. Die Führung wechselte immer wieder. Eine unglückliche Situation gab es dann in der 24. Minute. Rechtsaußen Tim Mast kassierte eine Zeitstrafe wegen Schauspielerei. Er wollte eigentlich ein Stürmerfoul ziehen. Dafür hätte nach Meinung der Redaktion zunächst auch eine Verwarnung, in Form einer gelben Karte, durch die Unparteiischen gereicht. Durch die Unterzahl schwächelte der TUSEM Essen leicht. Dessau konnte daraus aber keinen Profit schlagen. Somit stand es im Sportpark Am Hallo nach 30 Minuten 13:13.

Auszeit von TUSEM-Cheftrainer Daniel Haase.
Auszeit von TUSEM-Cheftrainer Daniel Haase.© Zoi Tasovali / Radio Essen
Auszeit von TUSEM-Cheftrainer Daniel Haase.
© Zoi Tasovali / Radio Essen

Bitteres Ende für TUSEM Essen

Alle Zeichen standen auch zu Beginn der zweiten Halbzeit auf Handball-Krimi: Beide Mannschaften kamen mit sehr viel Tempo aus der Halbzeitpause. Die Gäste wirkten allerdings etwas wacher als die Essener Gastgeber. Das Angriffsspiel wirkte deutlich flüssiger. Dessau konnte immer wieder vorlegen, doch der TUSEM blieb dran und glich immer wieder aus. Die Gäste aus Dessau brachten sich zwischenzeitlich durch Zeitstrafen etwas aus dem Konzept. Sie kassierten innerhalb kurzer Zeit zwei davon. Seine Tore musste sich der TUSEM trotzdem weiter härter erarbeiten als die Gäste. Das Überzahlspiel stockte immer noch.

Was man merkte: Beiden Mannschaften war die Wichtigkeit des Spiels bewusst. Im Angriff glänzten die Essener mit einem schönen Tor durch Tim Mast als Einläufer und durch ein schönes Kreisläufertor durch Christian Wilhelm.

Es gab auch ein paar kuriose Situationen in diesem Spiel: In der 52. Minute parierte Dominik Plaue einen Ball der Gäste, der für viele Fans eher danach aussah, als wäre er im vollen Umfang hinter der Torlinie. Zuvor versuchte Finn Wolfram ein Stürmerfoul zu ziehen. Er wurde aber ähnlich wie Tim Mast dazu aufgefordert, weiterzuspielen.

Ein weiteres Problem in der Abwehr der Essener waren die gegnerischen Kreisläufer. Tillman Leu und Tim Maximilian Hertzfeld schafften es oft die Abwehr zu hinterlaufen und frei zum Abschluss zu kommen.

Der Sportpark Am Hallo in Essen wurde zum Hexenkessel. Die mehr als 2000 Zuschauerinnen und Zuschauer versuchten ihre Mannschaft in den schwierigen Situationen zu unterstützen. Der TUSEM warf allerdings in Überzahl kein einziges Tor. Fünf Minuten vor Schluss war Dessau daher zwei Tore vor. TUSEM-Cheftrainier Daniel Haase musste seine letzte Auszeit nehmen.

Im Angriff kamen die Essener aber kaum noch zu erfolgreichen Abschlüssen. Die Nervosität war in der Halle zu spüren. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt hatten die Überhand. Kurz vor Schluss schafften es die Essener doch noch auszugleichen. Am Ende verloren sie dieses Spiel bitter mit 27:28. Dessau macht damit seinem Ruf in fremder Halle alle Ehre und zieht in der Tabelle der 2. Handball-Bundeliga punktgleich mit dem TUSEM Essen. Die Essener rutschen auf den 10. Platz.

TUSEM Essen - Dessau-Rosslauer HV 06 27:28 (13:13). TUSEM Essen: Felix Eißing (1), Nils Homscheid (9), Oskar Kostuj (3), Tim Mast (3), Max Neuhaus (4), Jan Reimer (2), Dennis Szczesny (3), Christian Wilhelm (1), Finn Wolfram (1). Dessau-Rosslauer HV 06: Philip Ambrosius (1), Vincent Bülow (4), Yannick Danneberg (3), Fritz-Leon Haake (2), Carl-Phillip Haake (3), Tim Maximilian Hertzfeld (2), Tillman Leu (3), Marcel Nowak (5), Jakub Powarzynski (2), Yannick-Marcos Pust (3).

Der TUSEM Essen hat in dieser Saison nur noch zwei Heimspiele.
Der TUSEM Essen hat in dieser Saison nur noch zwei Heimspiele.© Zoi Tasovali / Radio Essen
Der TUSEM Essen hat in dieser Saison nur noch zwei Heimspiele.
© Zoi Tasovali / Radio Essen

Max Neuhaus: Hätten die Dinger reinmachen müssen

Die Heimniederlage ist für den TUSEM Essen bitter. Das weiß auch Rückraumspieler Max Neuhaus. Er sieht ein Problem im Angriff. Vor allem gegen Ende hätten die Essener vorne Tore machen müssen, erklärt er im Radio Essen-Interview:

© Zoi Tasovali / Radio Essen

Mehr Sport-Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline