Winter in Essen: Viel zu warm und viel zu nass

In Essen und entlang der Ruhr hat es im Winter extrem viel geregnet und es war aber auch relativ warm. Der Ruhrverband aus dem Südviertel zieht jetzt seine Winterbilanz. Die Details lest Ihr hier.

© Anna Bartl, Radio Essen

In Essen hat es gefühlt im Winter nur geregnet

In Essen und an der gesamten Ruhr war es im Winter nass und warm. Im Februar wurden wieder neue Rekorde aufgestellt. Laut Ruhrverband war das der wärmste Februar seitdem die Temperaturen dort gemessen werden. So viel Regen hat es an der Ruhr zuletzt vor fast 30 Jahren im Winter 1994/95 gegeben. Das zeigen die Auswertungen der Daten beim Ruhrverband. In allen drei Wintermonaten, also im Dezember, Januar und Februar gab es deutlich mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel. Im Dezember fiel 94 Prozent mehr Regen als im Durchschnitt. Der Regen fiel vor allem als Dauerregen innerhalb von fünf Tagen über Weihnachten. Das hat an der Ruhr auch wieder für Hochwasser gesorgt. Das fiel in Essen aber nicht so heftig aus, wie bei der Hochwasserkatastrophe 2021. Die Ruhr überstieg kurzzeitig aber die Marke von 6 Metern. Anwohnerinnen und Anwohner an der Ruhr waren deshalb gerade über Weihnachten teilweise sehr besorgt, wie sich das Hochwasser weiter entwickelt. Einige Bereiche an der Ruhr waren auch für mehrere Tage überschwemmt. Auch im Januar gab es noch einmal solche Tage.

In Essen war es im Winter auch zu warm

Im Februar war es in Essen und entlang der Ruhr so warm wie noch nie. Der Ruhrverband hat eine Monatsmitteltemperatur von 6,5 Grad gemessen. Das sind 4,8 Grad mehr als der Mittelwert, der zwischen den Jahren 1991 und 2020 gemessen wurde. Das war mit deutlichem Abstand der wärmste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Bisher war es schon einmal im Februar 1926 und 1990 mit 5,7 Grad am wärmsten. Jetzt ist der Februar 2024 der neue Rekord-Monat. Auch der Dezember und der Januar waren entlang der Ruhr sehr warm. Insgesamt war der Winter an der Ruhr zum 11. Mal in Folge zu warm.

Zumindest einen Vorteil hat das Wetter aber für den Ruhrverband: Zum Ende des Winters am 29. Februar lag der Füllstand in den Talsperren bei 89,1 Prozent. Damit sind die Talsperren überdurchschnittlich gut gefüllt und der Ruhrverband gut auf trockene Phasen vorbereitet. Über die Wintermonate hat der Ruhrverband immer wieder über die Talsperren den Wasserstand in der Ruhr ausgeglichen. Meist floss deutlich mehr Wasser ab als gewöhnlich. Die Uferbereiche standen fast den ganzen Winter über unter Wasser. Erst jetzt wird es deshalb langsam wieder grüner an der Ruhr.

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