Nassestes Jahr in Essen - viel Hochwasser entlang der Ruhr

Der Ruhrverband Essen zieht eine Bilanz nach 2023. Im letzten Jahr hat es rund um die Ruhr so viel geregnet wie noch nie, seitdem Wetterdaten aufgezeichnet werden. Trotzdem reicht der Regen immer noch nicht.

© Anna Bartl, Radio Essen

Regen in Essen: So nass wie noch nie

In Essen war es so nass, wie noch nie seit die Daten zum Wetter aufgezeichnet werden. Das hat der Ruhrverband in der Bilanz für das Jahr 2023 zusammen gestellt. Seit fast 100 Jahren beobachtet der Ruhrverband den Niederschlag im Gebiet rund um die Ruhr. Das letzte Jahr liegt mit dem gemessenen Niederschlag 40 Prozent über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Es gab laut Ruhrverband 1466 Liter Regen pro Quadratmeter im Gebiet der Ruhr. Am nassesten war es im Dezember, da gab es bei uns in Essen auch Probleme mit Hochwasser an der Ruhr und am Deilbach. Im Juni dagegen hat es deutlich seltener geregnet. Trotzdem reicht der Niederschlag immer noch nicht aus, um das Defizit aus den vergangenen viel zu trockenen Jahren komplett auszugleichen. Der Ruhrverband rechnet aus, dass es noch zweieinhalb Jahre weiter so regnen müsste wie letztes Jahr, um das Defizit auszugleichen.

Nass, aber besonders warm in Essen

Neben dem vielen Regen in Essen gibt es noch ein anderes Phänomen. Es war im Durchschnitt auch wieder sehr warm im letzten Jahr. Der Ruhrverband hat eine Jahresmitteltemperatur von 10,2 Grad gemessen. Der deutsche Wetterdienst in Schuir hat ebenfalls schon eine Bilanz gezogen und sagt, dass das Jahr 2023 sehr warm war im Vergleich mit anderen Jahren. Hier machen sich weiter der Klimawandel und die Erderwärmung bemerkbar. Allerdings stellt der Deutsche Wetterdienst bei den Temperaturen kein Rekord-Jahr fest. Während der Ruhrverband für das letzte Jahr wieder einen Rekordwert gemessen hat. Damit liegen 2023 und 2022 an der Spitze der wärmsten Jahre an der Ruhr seitdem die Wetterdaten erfasst werden.

Ruhr versorgt Essen weiter sicher mit Trinkwasser

In Essen gab und gibt es weiter genügend Wasser aus der Ruhr, das als Trinkwasser genutzt wird. Der Ruhrverband muss dafür sorgen, dass die Ruhr immer genügend Wasser für die Gewinnung von Trinkwasser hat. Das war im letzten Jahr einfacher als in den Jahren davor, weil es genügend geregnet hat. In den Vorjahren sank der Wasserstand der Ruhr in den trockenen Monaten meist deutlich sichtbar ab. Das war im letzten Jahr nicht so. In den Talsperren im Sauerland ist zu Beginn diesen Jahres mehr Wasser als im Januar letzten Jahres. Am 1. Januar 2023 waren die Talsperren mit 73,9 Prozent vom Vollstau gefüllt. Vollstau bedeutet, dass eine Talsperre bis zur Oberkante gefüllt ist. Am 31. Dezember 2023 waren es 87,5 Prozent. Allerdings musste der Ruhrverband wegen der starken Regenfälle auch immer wieder Wasser aus den Talsperren ablassen, um ein stärkeres Hochwasser zu verhindern. Trotzdem war über Weihnachten das höchste Hochwasser des Jahres. An Heiligabend stand der Pegel der Ruhr bei 6,01 Meter und der Durchfluss lag bei 652 Kubikmetern pro Sekunde. In den letzten Tagen ist die Ruhr weiter gesunken. Aktuell sind keine Straßen und Wege mehr gesperrt. Der Ruhrverband lässt aber schon wieder Wasser aus den Talsperren ab, um so Platz für neuen Regen zu schaffen.

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