Aktuelle Hochwasserlage in Essen: Hier findet Ihr alle Infos

Rund um die Ruhr in Essen gilt die zweite Hochwasserwarnstufe. Gleichzeitig warnt der Deutsche Wetterdienst vor neuem Dauerregen ab Sonntag (24. Dezember). Was das bedeutet, lest Ihr hier.

So ist die Lage rund um die Ruhr

20:15: Der Pegel der Ruhr steigt aktuell "nur" einen Zentimeter pro Stunde. Das könnte sich wieder ändern, wenn Dauerregen am Sonntag (24. Dezember) eintritt. Der DWD warnt aktuell vor Dauerregen ab 06:00 am Sonntag. Deutlich schneller steigt die Durchflussgeschwindigkeit der Ruhr. Sie liegt mittlerweile bei 611 m³/s (Mittelwert 68,4 m³/s).

Hier findet Ihr die aktuellen Werte der Messstelle in Hattingen.

18:55: Der Deutsche Wetterdienst in Schuir hat eine neue Wetterwarnung für Essen herausgegeben. Sie gilt am 24. Dezember ab 06:00 Uhr:

Nach bisher beobachteten Niederschlagsmengen von 40 bis 70 l/m² tritt weiterhin Dauerregen auf. Dabei werden nochmals Niederschlagsmengen bis 35 l/m² erwartet.

Es gilt eine Warnung vor Dauerregen in der Warnstufe 2 von 4. Damit könnten die Pegel am frühen Sonntagmorgen nochmals deutlich ansteigen.

18:20: Der THW-Ortsverband Essen hat seine Helfer abgefragt, falls Hilfe benötigt wird. Aktuell steigt der Pegel weiter - aber langsam. In der letzten Stunde ist er um 2cm angestiegen von 5,88m auf 5,90m. Im höheren Ruhrabschnitt, im Sauerland, steigen die Pegel allerdings ebenfalls noch weiter.

17:45: Die Ruhr fließt durch den Regen und das Hochwasser auch mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit als normal. Deshalb ist die Schifffahrt auf dem Baldeneysee und auf der Ruhr laut Ruhrverband untersagt. Aktuell fließt die Ruhr mit 588 Kubikmetern pro Sekunde. Der mittlere Wert liegt bei rund 68 Kubikmetern pro Sekunde, wenn es kein Hochwasser gibt. Wenn die Ruhr Niedrigwasser hat, dann fließt sie nur sehr langsam mit rund 18 Kubikmetern pro Sekunde. Im Moment hat sie also ein Vielfaches davon erreicht und hat sich in einen ganz anderen Fluss verwandelt.

17:30: Im gesamten Einzugsgebiet für die Ruhr wird es die nächsten Tage bis zum zweiten Weihnachtstag weiter regnen. Der Ruhrverband geht deshalb davon aus, dass damit auch mehr Wasser in die Ruhr fließt. Vor allem die Nebenflüsse der Ruhr bringen auch schon viel Wasser mit. Das sind unter anderem die Möhne, die Lenne und die Volme. Rechnet man alle Gewässer zusammen, die zum Ruhreinzugsgebiet gehören, dann sind das insgesamt 7000 Kilometer Fließgewässer. Das gesamte Gebiet sind 4478 Quadratkilometer. Wenn man sich jetzt vorstellt, dass es überall dort in den nächsten beiden Tagen noch viel regnet, wird klar, dass der Pegel der Ruhr weiter ansteigen muss. Allerdings lässt sich nicht genau vorhersagen, wie hoch das Wasser steigt. Deshalb sollte jeder und jede, die in der Nähe der Ruhr leben oder zum Beispiel Campingwagen stehen haben den Pegel genau im Auge behalten. Dafür kann man zum Beispiel die App: Meine Pegel benutzen, die sich in allen Stores für Handys runterladen lässt.

17:00: Nach der Hochwasserkatastrophe 2021 hat das Land NRW neue Warnstufen für Hochwasser eingeführt: Es gibt insgesamt 3 Warnstufen. In Essen gilt aktuelle die Warnstufe 2. Das bedeutet: Es besteht Gefahr, dass einzelne Grundstücke oder Infrastruktur überflutet werden können. Auf dieser Karte lässt sich gut erkennen, welche Gebiete entlang der Ruhr überflutet werden können.

Hier noch eine weitere Erklärung zu den Hochwasserstufen, die genannt werden.

Informationswert 1: Beginn der Ausuferung des Gewässers; land- und forstwirtschaftliche Flächen und Verkehrsflächen können überflutet werden. Das bedeutet Wege entlang der Ruhr, Felder und Wiesen stehen unter Wasser.

Informationswert 2: Gefahr der Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Infrastruktureinrichtungen. Diese Stufe gilt aktuell in Essen, es sind teilweise Straßen gesperrt, weil sie bereits unter Wasser stehen.

Informationswert 3: Gefahr der Überflutung von bebauten Gebieten oder Infrastruktureinrichtungen in größerem Umfang. Diese Stufe ist in Essen noch nicht erreicht.

16:35: Das Gasthaus "Die alte Fähre" in Kettwig bleibt geschlossen. Dort läuft nur eine Ansage auf dem Band, dass das Restaurant wegen der Hochwasserlage heute geschlossen bleibt. Das Haus ist eine Landmarke in Kettwig vor der Brücke und viele erkennen es sofort, weil das Haus rot angestrichen ist. Bei der Hochwasserkatastrophe 2021 stand das Wasser über der Mauer des Restaurants im Biergarten. Jetzt ist alles frisch renoviert und seit dem Sommer sitzen auch wieder viele Gäste im Biergarten und genießen den Ausblick auf die Ruhr direkt neben dem Stauwehr.

16:10: Das ist der Stand bei der aktuellen Wetterlage und wie es in den nächsten Tagen weitergeht. In Essen und entlang der Ruhr wird es die nächsten Tage weiter regnen. Die Meteorologen beim Deutschen Wetterdienst in Schuir rechnen erst einmal heute ab der zweiten Nachthälfte und morgen mit weiteren Regenfällen. Da kommen so zwischen 5 bis 10 Liter pro Quadratmeter zusammen. In den letzten 48 Stunden sind bereits 35 bis 40 Liter pro Quadratmeter im Ruhrgebiet gefallen. Das sind jetzt 130 Prozent der Regenmenge, die durchschnittlich im Dezember fällt. Im Sauerland regnet es sogar noch deutlich mehr. Dort gilt immer noch eine Warnung vor Dauerregen. Auch entlang der Ruhr fällt weiter viel Regen, der über die Nebenflüsse in die Ruhr fließt. Erst am zweiten Weihnachtstag soll es ab dem Mittag trockener werden und dann kommt sogar mal etwas die Sonne raus.

15:10: Der Pegel der Ruhr wird in den nächsten Tagen noch weiter ansteigen, erklärt eine Sprecherin des Ruhrverbandes auf Radio Essen-Nachfrage. Das liegt vor allem daran, dass es entlang der Ruhr ständig regnet. Das Wasser, das auch in vielen Nebenflüssen landet, geht hinter den Talsperren direkt in die Ruhr. Der Ruhrverband hat an den Talsperren im Sauerland aber schon eine Menge Wasser seit Montag abgegeben und reagiert schon länger auf den Dauerregen. Damit ist aktuell etwas mehr Platz in den Talsperren. Heute Morgen um 9 Uhr lag der Staustand bei rund 84 Prozent. Es ist also noch etwas Platz in den Talsperren. Anders als bei der Hochwasserkatastrophe 2021 regnet es auch viel im Sauerland. Der Regen fließt jetzt erst einmal in die Talsperren und kann zurückgehalten werden. 2021 fiel der Regen vor allem im Bereich Hagen und damit weit hinter den Talsperren, erklärt die Sprecherin des Ruhrverbandes. Zuletzt hatte der Ruhrverband eine Bilanz für das Jahr 2023 gezogen. Darin beschreibt der Ruhrverband wie viel Wasser durch die Ruhr geflossen ist und wie so die Trinkwasserversorgung gesichert wird. Das ist eine der Hauptaufgaben des Ruhrverbandes.

14:31: Das Wasser in der Ruhr steigt gerade nur noch langsam weiter an. Die Dynamik ist nicht mehr so stark wie noch heute Nacht. Deshalb kann die Feuerwehr Essen jetzt in einen Standby-Modus übergehen. Die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren sind alle vorgewarnt, wenn sich die Lage verändert, können sie sofort eingesetzt werden. Die Feuerwehr hat sich alle relevanten Stellen, die von Hochwasser betroffen sind, noch einmal angesehen. Die Straßen bleiben vorerst weiter gesperrt. Es mussten aber keine neuen Straßen gesperrt werden. Der Stab bei der Feuerwehr bleibt weiter besetzt. Es wurde dort ein Schichtdienst eingerichtet.

12.45 Uhr: Die Feuerwehr Essen zieht eine Zwischenbilanz zum Hochwassereinsatz bisher rund um die Ruhr. Am Bürgertelefon gab es einige Nachfragen, außerdem ist die Feuerwehr zu drei Einsätzen mit Bäumen gerufen worden. In Südviertel in der Brahmsstraße, in Schonnebeck in der Westbergstraße und in Horst in der Imandtstraße. Es ist weiterhin ein langsamer Anstieg des Wasserpegels. Die Stadtwerke haben ausgerechnet, dass es bei der aktuellen Anstiegsgeschwindigkeit noch etwa 30 Stunden dauert, bis z.B. Wasseraufbereitungsanlagen von dem Hochwasser betroffen wären. Es ist also noch Luft, heißt es aus dem Stab aus Feuerwehr, Stadt, Ruhrverband und Stadtwerken.

11.16 Uhr: Das Wasser steigt weiterhin nur sehr langsam, der letzte Pegelstand liegt bei 5,74 m. Die Erkundungsfahrzeuge der Feuerwehr melden, dass der Bereich rund um die Rote Mühle in Heisingen nicht mehr befahrbar ist, an anderen Stellen scheint sich die Lage nicht weiter zu verschärfen. Das heißt u.a., alle Brücken, die aktuell noch frei sind, können das auch bis auf Weiteres bleiben. Bei einem kurzen Blick auf die Brehminsel in Werden wird klar, dass dort das Wasser zwar schon auf die Fußwege schwappt. Radio Essen-Stadtreporter Kostas Mitsalis hat dort Aileen und ihren Sohn Clemens getroffen. Die beiden gehen noch spazieren.

© Radio Essen

10.20 Uhr: Auch der Weihnachtszirkus in Werden ist von dem Hochwasser betroffen, er liegt in der Hochwassergefahrenzone. Die Feuerwehr empfiehlt den Betreibern, die Vorstellungen bis auf Weiteres abzusagen. Zirkusdirektor Karl Neigert will aber noch weiter machen, um die Kinder und Zuschauerinnen und Zuschauer nicht zu enttäuschen. Hier erzählt er Radio Essen-Stadtreporter Kostas Mitsalis wie es weitergeht beim Weihnachtszirkus in Werden.

© Radio Essen

10.07 Uhr: Auch die Holteyer Straße in Burgaltendorf ist aktuell wegen des Hochwassers gesperrt, meldet uns Radio Essen-Hörer Martin.

09.53 Uhr: Der Pegelstand an der Ruhr scheint zu stagnieren, meldet die Feuerwehr. Zwischen 8 und 9 Uhr ist nur ein Zentimeter Wasser dazu gekommen. Das sind gute Nachrichten, heißt es. Aktuell regnet es auch nicht. Allerdings sind viele Anwohnerinnen und Anwohner in Kettwig besorgt. Sie sehen sich die Lage am Stauwehr an. Bei Anwohnerin Stefanie kommen im Gespräch mit Radio Essen-Stadtreporterin Anna Bartl böse Erinnerungen an die Hochwasserkatastrophe 2021 hoch. Damals wurde ihr Haus überflutet und es hat lange gedauert bis alles wieder bewohnbar war.

© Radio Essen

09.33 Uhr: Die Feuerwehr fährt rund um die Ruhrufer verschiedene gefährdete Punkte ab und beobachtet die Lage. Das sind die Bilder aus Werden von der Brehminsel und aus Kettwig vom Stauwehr.

09.15 Uhr: Auch in Kettwig sind viele Anwohner draußen unterwegs und beobachten die Lage an der Ruhr

09.05 Uhr: An der Ruhr sind jetzt mehrere Brücken gesperrt, meldet die Feuerwehr Essen. Betroffen sind unter anderem die Pontonbrücke in Dahlhausen, die Langenberger Eisenbahnbrücke, die Kurt-Schumacher-Brücke und die Fußgängerbrücke in der Lake in Horst. Hier hat unser Radio Essen-Stadtreporter Kostas Mitsalis Bianca getroffen. Sie arbeitet für einen ambulanten Pflegedienst und musste zu einem ihrer Patienten.

© Radio Essen

08.28 Uhr: Die Langenberger Straße in Steele ist zwischen La Cave und Eisenbahnbrücke überschwemmt, meldet ein Radio Essen-Hörer. Bitte umfahrt die Stelle, wenn möglich.

08.00 Uhr: Der Pegelstand steigt deutlich langsamer als in der Nacht, in der letzten Stunde lag er bei 5,71 Metern, das sind zwei Zentimeter mehr als in der Stunde davor.

07.40 Uhr: Es gibt eine neue Überschwemmungskarte von der Stadt, die anzeigt, ob Ihr betroffen seid oder nicht.


Die erste Warnmeldung erfolgte in der Nacht auf Samstag um kurz nach Mitternacht. Zu dem Zeitpunkt hat die Feuerwehr bereits nach einer Begutachtung vor Ort sicherheitshalber die Rote Mühle und einen gegenüberliegenden Kanuclub geräumt.

Hochwasser in Essen: So ist der Wasserpegel

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Der Wasserpegel der Ruhr steigt auch in Essen immer weiter, um 8 Uhr lag er bereits bei 5,71 Metern (Quelle: Talsperrenleitzentrale Ruhr, zum Vergleich: Beim Hochwasser im Juli 2021 war der Pegelstand bei 6,99 Metern). Stadt Essen, Feuerwehr, Stadtwerke und Ruhrverband sitzen durchgehend zusammen, beobachten die Lage und beraten sich. Der für heute angesagte Dauerregen macht die Situation nicht einfacher. Die Böden und Wasserauffangbereiche sind voll, heißt es von der Feuerwehr Essen. Daher gilt der Hinweis an alle Essenerinnen und Essener, die direkt an der Ruhr wohnen, sich nicht dauerhaft im Keller aufzuhalten und wertvolle Gegenstände aus Kellern und Tiefgaragen zu holen. Wer unsicher ist, ob er betroffen sein könnte, kann sich Informationen über das extra geschaltete Gefahrentelefon der Stadt unter 0201 - 12 38 888 holen oder direkt auf die Überschwemmungskarte NRW gehen.

Das ist die offizielle Warnmeldung der Stadt Essen

"Durch die anhaltenden Regenfälle kommt es zunehmend zum Anstieg der Pegelstände der offenen Gewässer im Stadtgebiet von Essen. Aktuell ist bereits in Teilen der Bach- und Flussläufe der Wert für die zweite Hochwasserwarnstufe erreicht. Es wird mit weiter zunehmenden Pegelständen gerechnet. Die Stadt Essen und die Feuerwehr sind in engem Austausch mit dem Ruhrverband und dem Lagezentrum der Bezirksregierung und werden von diesen kontinuierlich über die weitere Entwicklung informiert, um ggf. Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergreifen zu können. [...]
Wenn Sie in einem betroffenen Bereich wohnen, möchten wir sie präventiv bitten, sich nicht dauerhaft in Kellern aufzuhalten, Fahrzeuge aus Tiefgaragen herauszufahren, wertvolle Gegenstände aus Kellern in höher gelegene Geschosse zu bringen und ihre Selbsthilfefähigkeit zu stärken. Es besteht keine akute Gefahr. Im Falle einer Lageveränderung erfolgt eine Warnung durch die Behörden.
Bitte nutzen Sie das Gefahrentelefon und halten Sie die Notrufnummern von Polizei (110) und Feuerwehr (112) für Notrufe frei."

Mehr Infos zum Hochwasser findet Ihr auch hier


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