Wegen Corona: Tochterfirmen der Stadt Essen brauchen zusätzliche Millionen

Die Tochterunternehmen der Stadt Essen haben durch die Corona-Pandemie große finanzielle Lücken. Die Politiker im Stadtrat haben am Mittwoch (16.12.2020) einen Bericht über die aktuellen Zahlen vorgelegt bekommen. Für uns Steuerzahler wird es teuer.

Die Messe Essen wurde komplett umgebaut und technisch modernisiert.
© Messe Essen

Corona: Messe Essen mit hohen Verlusten

Die Geschäfte der Tochterunternehmen haben sich sehr unterschiedlich entwickelt. Die Messe und die Theater und Philharmonie mussten ihren Betrieb nahezu komplett einstellen. Die Ruhrbahn und das Reinigungs-, Catering- und Sicherheitsunternehmen RGE mussten ihre Arbeit stark anpassen. Andere Firmen wie der Allbau und die Stadtwerke haben dagegen kaum Probleme. Unterm Strich steht ein Corona-Minus bei diesen ganzen Gesellschaften von 19 Millionen Euro allein in diesem Jahr. Die Stadt unterstützt sie mit zusätzlichen 13,5 Millionen Euro. Den Rest des Geldes haben die Unternehmen selbst eingespart. Auch im nächsten Jahr wird sich die Pandemie weiter auf die Geschäftsergebnisse auswirken.

Corona in Essen: TuP verringert den Jahresverlust

Vergleichsweise gut ist die Ruhrbahn durch das Krisenjahr 2020 gefahren: Sie hat zwar zwölf Millionen Euro weniger eingenommen, weil der Ticketverkauf eingebrochen ist. Der zusätzliche Fehlbetrag wurde aber durch den ÖPNV-Rettungsschirm wieder ausgeglichen. Deshalb fällt die Ruhrbahn in der Jahresrechnung der Stadt auch nicht negativ auf. Die Messe Essen wurde vom Corona-Virus dagegen besonders hart getroffen: Sie hat schon im Sommer einen Sonderzuschuss von 14,5 Millionen Euro bekommen, der hier noch einmal mit eingerechnet wurde. Auch für das nächste Jahr rechnet die Messe mit 30 Prozent geringeren Umsätzen als geplant. Fast schon kurios ist das gute Ergebnis der Theater- und Philharmonie: Sie hat unterm Strich mehrere Millionen Euro eingespart, unter anderem weil Mitarbeiter in Kurzarbeit waren und Honorare nicht gezahlt werden mussten. Kultur ist ein Zuschussgeschäft.

Die verschiedenen Tochterunternehmen müssen der Stadt Essen regelmäßig berichten, wie sich die Geschäfte in der Pandemie entwickelt haben. Im Gegensatz zu privaten Firmen müssen sie sich aber keine großen Sorgen machen, die Verluste werden in der Regel durch die Stadt Essen mit Steuergeldern ausgeglichen.

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